Ich kann mir die Schlagzeilen der Springerpresse gut ausmalen, wenn es die DDR jemals gewagt hätte, eine allgemeine Wahlpflicht einzuführen.
Für das Recht auf freie Wahlen, das für mich immer die Freiheit des Andersdenkenden, also auch des Nichtwählers einschließt, sind wir unter anderem 1989 auf die Straße gegangen.
Von Polizisten umzingelt, wussten wir, die wir nur mit Kerzen und Feuerzeugen bewaffnet gewesen sind nicht, ob wir niedergeknüppelt, abtransportiert, verscheucht oder nur beobachtet werden.
Mein Kumpel meinte zum mir: „Die tun uns nichts, die haben die Russen nicht mehr im Rücken…“.
Zum Glück hatte er recht.
Falls nun das Wahlrecht zu einer Pflicht pervertiert werden sollte, gehe ich nach 24 Jahren wieder auf die Straße; kein Problem, ich bin jetzt zwar 24 Jahre älter, aber noch nicht vollständig eingerostet…
.
Um mehr Menschen an die Wahlurnen zu bekommen, sollte man meiner Meinung nach andere Wege gehen, als die Androhung staatlicher Zwangsmaßnahmen.
Ein guter erster Schritt wäre vielleicht das Einlösen des einen oder anderen Wahlversprechens… ;).
Es grüßt
sin_moto