Guten Morgen,
ja, du hast Recht; BMW bewirbt es auch als Komfort-Feature, aber eben, um den Komfort beim Schalten zu erhöhen und nicht, um den Fahrkomfort durch den Entfall des Schaltens zu erhöhen. Und ehrlich gesagt hat BMW es auch nötig, den Schaltkomfort der 1200er LCs zu verbessern, da dies einer der größten Kritikpunkte aktuell ist und wohl trotz technischer Maßnahme (neuer Druckstift) nicht 100% unter Kontrolle hat. Vielleicht erhofft sich BMW auch eine Milderung dieses Problems durch den neuen Assi Pro.
Natürlich ist es ein Marketing-Instrument (dieser Begriff ist negativ konnotiert, aber an sich völlig neutral), nämlich ein technisches Alleinstellungsmerkmal, wie schon geschrieben. Ein solches Alleinstellungsmerkmal soll das eigene Produkt vom Wettbewerb differenzieren und damit einen Kaufanreiz bieten. Beispiele sind Schaltassi, ESA/Skyhook-Fahrwerk,Tempomat, Kurven-ABS, Stabilitätsprogramme etc. Ein wesentliches Merkmal eines "Premiumherstellers" ist die technische Innovationsführerschaft. Man rechtfertigt einen höheren Produktpreis unter anderem damit, dass man technische Systeme integriert, die die Mehrheit des Wettbewerbs nicht bieten kann. Andere Faktoren sind Image (Markenstärke), Produktqualität und Design. Man kann jetzt sicher vortrefflich darüber streiten, was davon auf BMW zutrifft, aber das führt hier zu weit. Das ist jedenfalls das Prinzip.
Das solche Extras dann teilweise extra kosten ist auch nur logisch, denn schließlich muss die Entwicklung des Systems refinanziert werden und gleichzeitig ein konkurrenzfähiger Basispreis gehalten werden.
Entwickelt und eingeführt wurde der Schaltassistent bei BMW übrigens für die S1000RR bzw. jetzt auch S1000R. Ob der Pro jetzt für die S1000 oder die R1200 weiterentwickelt wurde, kann ich nicht beurteilen.
Wie gesagt, ich finde, man kann die Systeme nicht wirklich vergleichen, weil sie technisch zu unterschiedlich sind und verschiedene Dinge erreichen wollen.
Grüße,
Fabian