Eines gefällt mir beim US-Wahlsystem: Die Vorwahlen. Man kann seinen Wunschkandidaten selber festlegen. Find ich gut. Klappt nur auch nicht immer so gut, wie man aktuell sehen kann...
Gruß Michael
Eines gefällt mir beim US-Wahlsystem: Die Vorwahlen. Man kann seinen Wunschkandidaten selber festlegen. Find ich gut. Klappt nur auch nicht immer so gut, wie man aktuell sehen kann...
Gruß Michael
Das ist neu - jetzt wählen die Deutschen den Kanzler oder die Kanzlerin direkt!
Aber davon mal abgesehen: Ich denke im Augenblick, wo die SPD einen hat von dem alle glauben, daß er Wasser in Wein verwandeln und übers Wasser gehen kann wäre bei einer echten Wahl das Risiko groß, daß es keine wirklich brauchbare Regierung geben würde. Eine große Koalition unter SPD-Führung? Oder Rot-Rot-Grün? Und wahrscheinlich so oder so mit hauchdünner Mehrheit? Klingt nicht stabil und dürfte auch nicht gut für das Land sein. Die Affen für Dummerland bieten keine alternativen Lösungen, werden aber ganz sicher wieder ein hohes Ergebnis erreichen. Das bedeutet, daß es statt einer guten Opposition nur destruktive Dauernörgler geben wird.
Es ist schon ganz gut, daß es noch ein paar Tage bis zur nächsten Wahl sind.
Gruß Michael
Zitat von KöbesAlles anzeigenWenn ich vor ein Auto laufen wollen würde...würde ich das locker schaffen. Da Niemand von uns weiß wie viel Promille der Getötete hatte...wissen wir auch nicht wie der auf die Straße getorkelt ist.
Nein, deine Überlegungen sind falsch. Nicht nur, daß man in der Nähe von Verkehrsteilnehmern, die einen gefährden könnten langsamer und reaktionsbereit fahren muß (und das gilt bei einem torkelnden Mann ganz besonders!), es funktioniert nicht so simpel, wie Du das darstellst.
Wann wäre der Unfall für den Motorradfahrer unvermeidlich? Bei 50 km/h haben wir nach Faustformel einen normalen Anhalteweg von 40 m und bei einer Gefahrenbremsung von 27,5 m. Läuft uns der Fußgänger in weniger als diesen 27,5 m vor das Motorrad, haben wir nur geringe Chancen, einen Unfall zu verhindern, weil man nur selten ausweichen kann.
Nun war Alpi aber mit mindestens 100 km/h unterwegs(*) und traf den Mann mit 63 km/h(*). Auch bei einer zu unterstellenden Gefahrenbremsung hatte Alpi von den rund 53 m Anhalteweg schon über 33 m verbraucht, es wären weitere 20 m nötig gewesen, um zum Stillstand zu kommen.
Von der Stelle, an der Alpi die Gefahr erkannt hat bis zur Unfallstelle waren es also um die 33 m. Die reichen laut Faustformel für einen Anhalteweg aus 57 km/h. Und das sind Zahlen, die zu Alpis Gunsten gerechnet wurden!
Ein sportlicher Fahrer (also ein Heizer oder Raser, wenn er den Fahrstil auch in der Stadt fährt!), der oft mit sagen wir mal 70 km/h unterwegs ist, aber an typischen Gefahrenstellen etwas vom Gas geht und dort bremsbereit mit 50 oder 60 km/h vorbei fährt, hätte problemlos vor dem betrunkenen Rotlichtsünder halten können. Egal ob der getorkelt oder wie ein nüchterner Mann schnurgerade gegangen wäre. Ein 08/15-Durchschnittsfahrer, der an Gefahrenstellen bremsbereit ist und dort eher 40 als 60 km/h fährt hätte schon gar keine Probleme mit der Situation bzw. mit dem Mann gehabt, denn die Situation war ja offenbar aus mindestens 33 m Abstand erkennbar.
Gruß Michael
(*) Das funktioniert bei den Sachverständigen so: Die Aufprallgeschwindigkeit kann nur nach den Folgen abgeschätzt werden. Wie schwer war der Mann, wie weit und wohin wurde er geschleudert? Dieselben Fragen gelten für den Fahrer und das Motorrad. Wie viel Energie wurde beim Aufprall abgebaut? All das lässt sich nur ungefähr beziffern. Sagen wir mal, der Sachverständige ermittelt eine Aufprallgeschwindigkeit von 73 km/h +/- 10 km/h. Dann wird nicht von den mittleren 73 km/h ausgegangen, sondern von den 63 km/h. Die 63 km/h sind gesichert, das Tempo wurde mindestens gefahren; es könnten auch 73 km/h gewesen sein, nur ist das eben nicht sicher. Aus dem Aufpralltempo, dem Abstand u. v. m. lässt sich analog auf die Ausgangsgeschwindigkeit geschlossen werden. Die über 100 km/h sind schon sehr günstig für Alpi, der im Prozess selber eine höhere Geschwindigkeit zugegeben hat.
Ich sehe es auch so wie alex42 und Windkante: Die Strafe muß angemessen sein, darf also nicht wesentlich anders ausfallen wie es nach bisheriger Rechtsprechung üblich war und ist. Genau so ein Urteil ist im Falle Alpi gefallen. Das bedeutet aber nicht, daß eine Änderung in der Rechtsprechung nicht wünschenswert wäre. Eine merkliche Verschärfung der Strafbarkeit würde deutlich machen, wie schwer ein solches Fehverhalten wiegt.
Nehmen wir den bayrischen Fußball- und Würstl-Präsident Hoeneß: Der bekam als geständiger und reuiger Steuersünder, der den Steuerschaden schon beglichen hatte eine 3 1/2 jährige Gefängnisstrafe. Klare Sache, sein Vergehen wog schwer, die Strafe war durchaus angemessen. Einem Menschen vermeidbar das Leben zu nehmen wiegt aber weniger schwer? Das passt irgendwie nicht so recht.
Obwohl die Strafe bereits sehr milde ausgefallen ist, sind es nicht wenige, die den Unfall als eine Art Pech ansehen(*) und sich mit Krücken wie "Besoffen - selber Schuld!" eine Rechtfertigung für das Verhalten von Alpi zusammen lügen. Der Grund dafür ist simpel: Wir wünschen uns eine sehr milde Strafbarkeit von Verstößen gegen die StVO, damit wir selber die StVO auch in Zukunft noch ungestraft als eine Art unverbindliche Empfehlung sehen können.
Eine Schuldzuweisung von 50:50 erscheint schon angesichts der jeweiligen Bußgelder wenig nachvollziehbar: Als Fußgänger bei Rot über die Straße zu gehen kostet 5 €, innerorts 51 km/h zu schnell zu fahren kostet dagegen 2 Punkte, 280 € Bußgeld und 2 Monate Fahrverbot. Das sollte einem schon einen klitzekleinen Hinweis darauf geben, daß das jeweilige Fehlverhalten kaum als gleichwertig zu sehen ist.
Dabei sollten wir nicht vergessen, daß der Fußgänger keine Chance hatte die Gefahr zu erkennen. Er wird sich aus Gewohnheit mit freien 50 bis 70 m zufrieden gegeben haben. Oder im Rausch auch gar nicht geschaut haben. Das macht nur keinen Unterschied, weil er die Gefahr eh nicht hätte wahrnehmen können. Alpi hatte offensichtlich selbst auch keine freie Sicht. Schließlich hat er sein Tempo bis zum Aufprall nur auf etwa 60 km/h vermindern können, er hatte keine Möglichkeit mehr anzuhalten. Wenn also Alpi den Mann nicht rechtzeitig sehen konnte - wie hätte der Mann dann Alpi sehen sollen?
Das unterstreicht, daß hier die wohl um die 100 km/h völlig unabhängig von "erlaubt" oder "verboten" schon von der Verkehrssituation her viel zu viel waren.
Gruß Michael
(*) Es liegt wohl am eher gemütlichen Charakter der NC, daß hier weit weniger Leute den Unfall bagatellisieren. In Foren mit vielen Schnellfahrern und Rastenschleifern ergreifen viel mehr Partei für Alpi.
Das mit dem Mordmerkmal ist gar kein Problem, denn das greift doch nur, wenn man vorsätzlich handelt (das ist auch dann der Fall, wenn man den möglichen Tod eines unbeteiligten Dritten billigend in Kauf nimmt) und tatsächlich jemanden tötet. Angst vor so einer Regelung müssten also nur Fahrer wie Alpi oder die diversen Schwachmaten haben, die meinen innerhalb von Ortschaften Rennen fahren zu müssen, was bekanntlich in den letzten Jahren mehrere unbeteiligte Tote zur Folge hatte.
Gruß Michael
Dazu einfach mal ein paar Fakten, über die man nachdenken kann:
Fangen wir mal mit einer Aufgabe an, die Studenten der Fahrzeugtechnik wohl alle kennen: In einem definierten Abstand bei ebenfalls definierten Straßen- und Witterungsverhältnissen tritt ein Fußgänger auf die Straße. Der Führer eines Kraftfahrzeugs fährt 50 km/h, reagiert, bremst voll und kommt sagen wir mal 1 cm vor dem Fußgänger zum Stehen. Nun nehmen wir 60 km/h an, ansonsten bleibt die Situation unverändert. Wie schnell ist das Kraftfahrzeug wohl, wenn es ebenfalls 1 cm vor dem Fußgänger ist? Man kann davon ausgehen, daß die überwältigende Mehrheit aller Motorrad-, Auto- und Lkw-Fahrer eine völlig falsche Schätzung abgeben würden. Die meistgenannte falsche Antwort lautet 10 km/h. Tatsächlich ergibt sich abhängig vom Straßenzustand, der Reibwerte zwischen Straße und Reifen, dem technischen Zustand der Bremsanlage und auch der Reaktionszeit des Fahrers eine Geschwindigkeit zwischen 45 und 50 km/h. Das muß man sich einfach mal klarmachen: Kann ich vor dem Fußgänger mit 50 km/h anhalten, mache ich ihn im Mittel mit fast 50 km/h platt, wenn ich nur 10 km/h zu schnell war!
Die allgemein gefahrene und gesellschaftlich tolerierte Geschwindigkeit innerorts liegt wohl zwischen 60 und 70 km/h, also bereits in einem eigentlich kriminell gefährlichen Bereich. Aber immerhin sind wir solche Tempi gewohnt. Das gilt auch für den getöteten Mann, der betrunken bei Rot über die Straße ging. Nun könte man ja sagen, hätte er geschaut, hätte er den Unfall vermeiden können. Nö, konnte er nicht. Rechnen wir mal Pie mal Daumen nach den Faustformeln, die wir alle in der Fahrschule gelernt haben: Bei 50 km/h beträgt der Anhalteweg incl. Reaktionszeit 40 m, bei Gefahr 27,5 m. Bei 70 km/h sind es schon 70 m Anhalteweg bzw. bei Gefahr 45,5 m. Bei 100 km/h sind es 130 m bzw. 80 m. Der normale Fußgänger ist also gewohnt, so 50 bis 70 m freie Straßen sehen zu müssen, wenn er sicher über die Straße gehen will. Bei 100 km/h ist der doppelte Abstand erforderlich! Nur wie viele Straßen sind in der Stadt wirklich zu deutlich über 100 m einsehbar? Das ist die Ausnahme, außerdem sind wir es nicht gewohnt. Ein Motorrad, das noch 100 m entfernt ist, wird von keinem Fußgänger als Gefahr erkannt. Um die 100 km/h lag die ermittelte Ausgangsgeschwindigkeit von Alpi. Die 170 km/h stammen aus einem seiner Videos, vor er sich über einen Beinaheunfall mit einem Fußgänger lustig macht und diesen LEGO-Männchen-Spruch ablässt.
Der Fußgänger hatte keine realistische Chance, den Unfall zu verhindern, weil er die Gefahr nicht erkennen konnte.
Die größte gequirrlte Scheiße ist an dieser Stelle der widerliche Spruch "Loud pipes save lives!" Das trifft nämlich nicht zu! Wir sind nicht besonders gut im räumlichen Hören. Geht zwar im Freien ganz gut, aber wenn der Schall mehrfach an unser Ohr dringt, was in der Stadt normal ist, dann sind wir aufgeschmissen. Der Krach wird mehrfach von Autos, Häusern und was es sonst noch so alles in der Stadt ist reflektiert. In Folge hören wir etwas und sind irritiert. Von wo kommt der Lärm? Wir müssen uns orientieren und die Lärmquelle mit den Augen suchen. Achtet mal darauf, wenn Ihr im Stadtverkehr ein Martinshorn hört. Erst wenn Ihr das dazugehörige Blaulicht entdeckt habt wißt Ihr, von wo Polizei, Notarzt oder Feuerwehr kommen. Tatsächlich ist es also so, daß der Lärm eines sagen wir mal "defekten" Auspuffs unsere Wahrnehmung beeinträchtigt. Wir schauen uns erst einmal hektisch um, von wo der Lärm kommt. Oft genug verzögert das unsere Wahrnehmung der Krawallbüchse, wir sehen das herannahende Fahrzeug später, nicht früher.
Alpi hat eine Weile Maschinenbau studiert. Der Typ wußte haargenau, daß sich der Bremsweg nicht linear, sondern im Quadrat erhöht. Und daß er bei doppeltem Tempo auch in seiner Reaktionszeit die doppele Strecke ungebremst zurücklegt ist dem Kerl sehr wohl bekannt und bewußt gewesen.
Tut mir leid, aber ich finde die Argumentation vieler, die Alpis Handeln verharmlosen derart widerlich, daß ich nicht so viel fressen kann, wie ich kotzen möchte! Köbes: Du hast hier entsprechend argumentiert. Du bist für mich jetzt hier ein Beispiel, ich weiß, Du stehst mit Deiner Ansicht nicht alleine da. Aber das macht sie nicht besser. Alpi ist VORSÄTZLICH verkehrsgefährdend gefahren, denn die Verkehrsgefährdung brachte ihm den Kick, die geilen Videos und damit auch Klicks, also viel Ruhm und auch etwas Geld. Das mit dem Kick sieht man z. B. in dem Video mit dem LEGO-Spruch: Nachdem er mit 170 km/h in der Stadt beinahe einen Fußgänger umgemäht hätte, ging ihm fröhlich einer ab, so begeistert war er!
Das Strafmaß halte ich trotzdem für angemessen. Weil sie der geübten Rechtsprechung entspricht. Meiner Ansicht nach kann man einen Straftäter nicht ohne Änderung im Recht plötzlich viel härter als alle anderen Täter verurteilen, die vergleichbare Taten begangen haben. Ich fände es daher gut, wenn es Änderungen gäbe, die z. B. das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Stadtverkehr um mehr als 30 km/h bzw. außerorts um mehr als 40 km/h zum Mordmerkmal machen würden, damit eine härtere Strafe möglich wird.
Alpi wußte was er tat und er wußte, daß seine hirnrissige Raserei auch das Leben oder wenigstens die Gesundheit eines anderen Mnschen kosten könnte. Er hat das bewußt akzeptiert, weil die Gefahr ihm den Kick brachte und seine Videos so erfolgreich machte.
Gruß Michael
Zitat von Sigi64Alles anzeigenReschpekt!
Ähmm... Damit das nicht falsch rüber kommt: Ich bin fast die ganze Zeit auf meist nassen, aber eben auch manchmal teilweise noch vereisten Straßen gefahren. Der Schnee war links und rechts neben der Straße. Auf den Bildern bin ich einfach in einen Wirtschaftsweg abgebogen, um zu fotografieren. Durch den Schnee bin ich also keine zwei Fahrzeuglängen gefahren... Aber häufiger ist das Hinterrad auf Eisglätte ins Rutschen geraten. Hätte ich das vorher erwartet, wäre ich auch nicht mit dem Moped gefahren. Bei uns war aber schon am Vortag alles schnee- und eisfrei und die Straßen waren trocken. Ich habe den Wetterunterschied unterschätzt.
Gruß Michael
Zitat von NC700RobertAlles anzeigenNullen und Einsen sind geduldig...erinnern wir uns:
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
That's racist!!!
Du kannst einem mit Deinen agitativen Verdreh- und Suggestivpostings ganz schön auf die Nerven gehen. Deshalb ein Gegenprogramm zum amerikanischen (Ex-) Präsidenten und seiner Familie:
Gruß Michael