Hallo zusammen,
für mich überwiegen die Vorteile der Vollkasko. Liegt von der Prämie mit 145€ (VK300SB/TK 150€ SB) pro Jahr im grünen Bereich. Die Mentalität auf den Strassen wird halt immer rauer. Rote Ampeln werden als Empfehlung angesehen, Parkschäden durch Unfallflucht eine teure Angelegenheit. Die Polizei hier in Bremen sieht sich eher nur noch in der Lage die Situation nur noch zu verwalten... dafür ist sie mit der Flüchtlingskrise und Überstunden hoffnungslos überlastet. Zu Lasten der Sicherheit.
Zudem ist der Tagespresse der Region zu entnehmen, das bei Unfällen im Zusammenhang mit Motorrad und Rollenfahrern, die Verursacher sich immer häufiger vom Unfallort entfernen, sprich Unfallflucht begehen. In Italien, wo ich häufiger unterwegs bin, ist das nationale Versicherungsrecht umgestellt wurden. Die Haftpflichtversicherung endet automatisch nach einem Versicherungsjahr. Eine große Anzahl italienischer Kraftfahrzeuge ist ohne Versicherungsschutz unterwegs, Schätzungsweise 20%. Im Fall eines Unfalles: Nada, Nichts zu holen... Deshalb habe ich bei meiner Versicherung eines Auslandsschadenschutz-Baustein separat abgeschlossen, das italienische Schadenspecht ist extrem kompliziert, kennt keine ausreichende Entschädigung für Sachschäden, Folgeschäden wie Behinderungen, Reha-Maßnahmen usw. diese Lücke schließt dieser Baustein. Nicht nur in Italien.
Eine Vollkasko schützt nicht vor allen Dingen dieser Welt, es ist beruhigender eine zu haben. Meine BMW R1200GS war auch nur unwesentlich teurer in der Vollkasko, nach 33 Jahren ist das Risiko auch wenn bisher noch nichts passiert ist, einfach größer, alleine durch den Umstand nun häufiger das Fahrzeug für Reisen einzusetzen.
In den 80er Jahren waren die Versicherungstarife im Vergleich zu heute extrem teuer, die Grenze des Zumutbaren lag oft bei 50 PS. alles darüber... Luxus
Heute ist die Auswahl wesentlich größer, und die Anpassung an die eigenen Bedürfnisse gegeben.
"Die Grundlage der Existenzberechtigung einer Versicherung ist immer die Angst vor Verlust" auf einer Gerling Tagung vor Jahren aufgesogen, im Kern steckt darin viel
Wahrheit. Naturvölker brauchen keine Vollkasko/Leben/Hausrat/Unfall/oder Brillenversicherung...
Alltagssituation: Du stellst Dein Moped auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes ab. Wenig später bügelt ein massiver SUV die kleine NC, oder was sonst auch immer, einfach beim rangieren um. Entfernt sich, das Risiko eingehend, falls jemand sich die Kombination Fahrer/in und Kennzeichen gemerkt haben sollte, und Du kommst später zu Deinem Moped. Verkleidung/Spiegel gebrochen, Rahmen, Lenkerende, Hebel, Schutzblech, Seitenteile, Tank verkratzt (bei Aluminium Rahmen schon ein Totalschaden, weil Neuteil erforderlich) und zahlst den Verlust/Schaden aus eigener Tasche. Schnell sind Größenordnungen von 3-5tsd.€ erreicht. Das sich Unbeteiligte melden, oder eine Notiz mit den Daten an Deinem Fahrzeug hinterlassen wird, dürfte sehr selten sein.
Für dieses Schadensereignis würde ich lieber in den Urlaub fahren, oder die Saison geniessen. Selbst wenn der SB 1000€ betrage würde, die Restsumme aufbringen zu müssen schmerzt halt mehr oder weniger.
Pauschal kann man nie sagen, das eine Vollkasko glücklich macht, es muss halt alles wie im Leben bezahlbar sein. Auch wenn ich über 33 Jahre Motorrad fahre, Fahrfehler können auch mir passieren, wenn Jeder wüsste das ihm nichts passiert, bräuchte es auch keine Versicherung.
Beste Grüße
Frank