Will mal wissen, wer von euch wirklich vor Ort ist (beruflich sein muss, oder privat hilft).
Will wissen, ob da wirklich andere Erfahrungen gemacht werden, wie ich sie beruflich mache!
Privat habe ich keinen Umgang mit den Flüchtlingen.
Beruflich ist meine Sichtweise etwas eingeschränkt. Mein Arbeitsplatz ist abgeschottet durch eine 6 Meter hohe Betonmauer mit Stacheldraht. Hier stehen einige Häuser in denen Menschen leben. Die Dauer ihres Aufenthaltes wird durch einen Richter bestimmt.
Der Anteil ausländischer Leute ist hoch, mit Migrationshintergrund ungleich höher.
Allein in unserem Zuständigkeitsbereich waren in der Nacht von gestern auf heute wieder Konflikte zu befrieden, weil sich syrische Sunniten und irakische Schiiten in der Haare bekamen.
Das Problem tritt auch bei mir auf. Wenn jetzt noch 10 Israelis dazukommen, wäre das Chaos perfekt. Probleme mit Arabern und Nordafrikanern treten auch hier auf. Ob das jetzt Suniten oder Schiiten weiß ich auf Grund meiner fehlenden Bildung nicht.
Ich habe keine Angst vor den Asylanten und vor dem Islam.
Zukunftsangst habe ich eher vor einer verstärkten Subkultur und der daraus resultierenden Verschlechterung meines persönlichen Wohlbefindens.
Wenn 300, 500 oder sogar 1000 zufällig aufeinandertreffende Leute(unabhängig welcher Nation) auf engen Raum miteinander auskommen müssen, keine Arbeit haben, zum Nichtstun verdammt sind, kein Wort verstehen und nicht wissen was morgen ist, kippt die Stimmung von Hoffnung auf Frust. Da ziehe ich den Hut vor denen , die noch jeden Tag motiviert zur Arbeit gehen, um Asylanträge zu bearbeiten, die Versorgung der Flüchtlinge gewährleisten oder ihre Haut bei Schlägereien riskieren. Der eine oder andere wird sich frustriert mittlerweile fragen, warum er das hier noch macht. Und beim Krankenstand bei der Polizei spekuliere ich mal in nächster Zeit auf ein Rekordhoch.
Es bleibt zu hoffen, dass die Politik ihre Vorhaben schnellstmöglich umsetzt ( Prüfung der Asylanträge innerhalb von 3 Tagen und Rückführung von Leuten mit abgelehnten Asylbescheiden, Integration der Flüchtlinge)
Allerdings muss ich immer, wenn ich an Politik denke, immer an den Berliner Fluhafen denken die Hoffnung stirbt zuletzt
Glaube auch, dass die Politik in manchen Zielen scheitern wird. Warum kann manch türkische Frau oder Mann nach 20 Jahren hier noch immer kein Deutsch (nur mal so als Beispiel )
elmold, ich wünsche dir jedenfall alles Gute und dass du jeden Dienst gesund beenden kannst. So sagen wir uns das zumindest immer - egal was passiert, hauptsache gesund herausgekommen.
Eins möchte ich aber noch sagen: nur weil (genaue Zahlen weiß ich nicht-regional auch sehr verschieden ) 0,5 - 4 % rechts wählen, ist Deutschland noch lange kein Naziland. Ich bins definitiv nicht. Und nur weil ( leider ) in Asyllagern sich Männer unterschiedlicher Kulturen schlagen und es Vergewaltigungen von Frauen gab, sind noch lange nicht alle Syrier kriminell.