Zitat von sin_moto
Das lässt sich in einem Satz sagen:
Man ist gut darin, wenn man auch in Kurven an Köbes, Didi und Knut dranbleiben kann... ;).
Einsilbige Grüße
von
sin_moto
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Eben nicht. Kenne die besagten Personen nicht und glaube gerne, dass sie sicher und flott fahren. Aber das alleine sagt noch garnichts aus. Auch dieser elendige Spruch, dass man einen guten Fahrer daran erkennt, dass er flott mit sauberer Linie und beachtlicher Schräglage eine Kurve nehmen kann, hängt mir dermaßen zum Hals heraus ... Es gehört noch viel mehr dazu. Das pure Können ist vielen schon zum Verhängnis geworden.
Gute Motorradfahrer wissen, dass sie gut sind und müssen es nicht jedem (ständig) erzählen oder beweisen. Sie prahlen nicht mit ihren Leistungen auf Landstraßen oder Rennstrecken oder müssen bei jeder Gelegenheit allen davon berichten, wie sie mit ihrer untermotorisierten Kiste alle Supersportler in den Kurven oder gar generell verbrannt haben. Sie respektieren auch Fahrer, deren Können nicht ansatzweise dem derer teuren Maschine entspricht, die diese vielleicht fahren. Manche sind im Lernprozess eben auch ein gutes Stück dahinter, was ein guter Motorradfahrer auch selbst einmal durchlaufen hat. Trotzdem gönnt man ihnen diese Maschine, die (noch) nicht dem Können entspricht. Man lässt den Leuten trotzdem ihren Spaß daran und redet nicht abschätzig darüber.
Sie spielen sich nicht auf, weisen nicht andere Leute zurecht, nur weil diese z. B. noch einen Angststreifen haben. Sie haben neben guter Fahrzeugbeherrschung eine hervorragende Übersicht, riskieren nichts (vor allem nicht in schlecht einsehbaren Umgebungen), können Situationen einschätzen, ziehen nur am Hahn, wenn es keinen anderen beeinträchtigt und haben generell viel Erfahrung. Sie fahren den Motor warm, kontrollieren regelmäßig die Technik, warten die Maschine (oder lassen es erledigen) und sorgen sich um jegliche Sicherheitsaspekte - sowohl am Bike, als auch bei sich und ihren Mitmenschen. Sie genießen jede Sekunde auf dem Zweirad und haben Respekt vor der Maschine, den sie auch selbst nach zig Jahren nie ablegen. Auch in brenzligen Situationen reagieren sie routiniert und mit kühlem Kopf, ohne danach Angst zu haben. Der gleiche Fehler passiert ihnen kein zweites mal. Sie sind gewillt sich kontinuierlich weiterzubilden, sowohl in Bezug auf Fahrzeug- als auch Fahrtechnik. Zumindest die Grundzüge der Fahrzeugtechnik sind ihnen bekannt.
Sollten Sie an eine Unfallstelle kommen, wissen sie genau, was zu tun ist. Sie beherrschen mindestens die Grundgriffe eines Ersthelfers und helfen besonnen und zügig. Sehen sie einen Zweiradkollegen am Straßenrand, der offenbar eine Panne hat, bleiben sie stehen und bieten ihre Hilfe an. Ja, auch das gehört zu einem guten Fahrer.
Es gibt so viele Punkte, die einen "guten Motorradfahrer" ausmachen, da könnte man sicherlich ein ganzes Buch darüber schreiben.