Stichwort "langsam fahren":
Da jetzt schon der ein oder andere meint, ich fahre zu langsam bzw. kann ich nicht zur Prüfung, wenn ich zu langsam fahre, will ich nochmal deutlich sagen, was ich dazu denke:
Ich fahre auf normalen, gut ausgebauten Straßen immer die erlaubte Geschwindigkeit, auf Autobahn "reicht" meines Erachtens die 150 völlig aus. Ich sehe kein Grund, warum ich 200 fahren sollte.
Wenn ich eine sehr enge Straße habe, auf die keine 2 Autos nebeneinander passen würde, und ich aufgrund des kurvigen Geländes nur max. 50 m Sichtweite habe und mich nicht auskenne, dann finde ich es nicht verwerflich, wenn man eben nur 60 oder 70 fährt. GERADE WENN MAN SICH ÜBERHAUPT NICHT AUSKENNT und das erste Mal durch die Gegend fährt.
Mit diesem Tempo war ich immer noch schneller als jeder andere Autofahrer in der Gegend, wir sind immer wieder auf Autokolonnen aufgestoßen, ich bin nie eingeholt oder gar überholt wurden!
Ich kann es nachvollziehen, dass manche Menschen das Motorradfahren als reinen Sport sehen und immer mit der maximalen möglichen Geschwindigkeit fahren wollen. Aber ich sehe keinen Grund, warum ich das unbedingt auch tun sollte. Es gibt Verkehrsregeln, und die kann man sich halten. Da sehe ich nichts verwerfliches dran. Auch wenn dem ein oder anderen das zu lasch ist.
Und den Unfall habe ich nicht gebaut, weil ich zu langsam war, sondern weil ich zu SCHNELL war.
Und mein Fahrlehrer ist über 50 und fährt seit Jahrzehnten Motorrad und kannte die Strecke in und auswendig. Ja, da ist es dann als Fahranfänger schwer, dran zu bleiben. Zumal man ja auch immer ab und zu auf den Tacho schauen muss, dass man nicht über 100 fährt. Wenn der Fahrlehrer das macht, ist das egal. Wenn ich das in der Prüfung mache, dann flieg ich durch.
Von daher finde ich das Gerede vom zu langsamen Fahren einfach echt bescheurt. Ich fahre nicht zu langsam, wenn man die Verkehrsregeln als Massstab nimmt. Nimmt man natürlich Wettrennen als Massstab, dann fahre ich zu langsam. Aber es war nie mein Ziel, Wettrennen zu fahren. Ich wollte einfach nur kostengünstig von A nach B kommen, und dabei ein Fahrzeug nutzen, was keinen kompletten Autoparkplatz braucht, weil es den auf der Arbeit nicht gibt.
Vielleicht hätte ich auch einfach bei meinem 45 km/h Moped bleiben sollen. Da kann sich wenigstens keiner beschweren, dass ich zu langsam fahre. Und einen Unfall hätte ich dann auch nicht gebaut. Und in die Fahrschule hätte ich auch nicht gemusst.
Ich mein, wenn ich dran denke, dass ich nach dem Unfall noch 1 Stunde mit dem Moped gefahren bin ... ein Moped, was keine Rückspiegel mehr hatte und was einen um gut 10 ° verbogenen Lenker hatte ... Ganz ehrlich, das ist es alles nicht wert.
Zumal einfach in Deutschland die Auffassung zu sein scheint, dass man mit dem Moped nicht nach STVO fahren darf.
Ja verdammt, der Unfall war meine Schuld. Aber nicht, weil ich zu langsam war. Sondern weil ich unbedingt an meinem Fahrlehrer dran bleiben wollte und Panik bekommen habe, als ich ihn nicht mehr gesehen habe.