Hallo zusammen,
bislang habe ich mit großem Interesse diesen Thread verfolgt, weil ich mit der Scheiben- bzw. Windzugsituation nicht so ganz zufrieden bin. Bei Geschwindigkeiten unter 70 km/h ist es bei mir mit der Originalscheibe in beiden Positionen nicht sooo problematisch. Schlimmer wird es bei schnelleren Fahrten, dann zieht der Luftstrom genau auf’s Visier und rappelt ordentlich am Helm (Schuberth R1). Ab etwa 100 km/h kann ich dann nur noch mit komplett geschlossenem Helm fahren, und dieses „auf-zu-auf-zu-auf“ nervt teilweise gewaltig!
Eine größere Scheibe möchte ich nicht an meiner X haben. Es hat in meinen Augen so diesen Großrollercharakter. Ist sicherlich praktisch, aber ich möchte mich nicht komplett hinter einer Scheibe „verstecken“. Ich mag den Windzug beim Fahren, aber nicht geballt nur auf meinem Helm! Auch diese aufgesetzten Windabweiser sind nicht so mein Fall!
Bitte nicht falsch verstehen, jeder soll sein Bike so gestalten wie sie/er es gerne möchte und wie es am bequemsten ist! Persönliche Geschmäcker möchte ich hier nicht beurteilen – ganz im Gegenteil! 
Bei meiner Körpergröße von 192 cm sitze ich wohl irgendwie genau im Strom den die Originalscheibe erzeugt – beide Positionen schon ausprobiert. Vielleicht ist mein Körper auch zu deformiert, Oberkörper zu lang oder zu kurz, …, … 
Nun dachte ich mir, weil hier einige schon darüber berichteten, dass ich ohne Scheibe wohl bessere Ergebnisse erzielen würde. Aber so ganz ohne Scheibe wollte ich dann auch nicht fahren. Meine Fahrschulmotorräder hatten auch keine Scheibe, damit kam ich wunderbar klar! Aber diese Bikes waren auch nicht für eine Scheibe vorbereitet. Mein erstes eigenes Bike hatte ebenfalls keine Scheibe – alles soweit in Ordnung. Mein zweites Bike hatte eine recht hohe Tourenscheibe, war gut, passte optisch aber auch irgendwie zu dem Bike.
In meinem Büro stand noch eine Kunststoffplatte, Stärke 3,5 mm, schwarz, leicht flexibel, und mir kam der Gedanke, dass ich daraus was Entsprechendes bauen könnte. Einfach mal so zum Testen, weil ich die Originalscheibe nicht kürzen wollte. Also habe ich die Originalscheibe ausgemessen, habe vom oberen Maß ca. 10 cm abgezogen (vielleicht kürze ich noch weiter) und im unteren Bereich 2 cm drauf gerechnet, damit der untere Spalt versetzt und minimal verkleinert wird. Anschließend habe ich aus Papier eine Schablone angefertigt und das Ganze dann auf die Kunststoffplatte übertragen – klappte einwandfrei! Nun ging es ans Schneiden. Mit der Stichsäge wollte ich da nicht dran, einen Dremel habe ich nicht, mit der Laubsäge („achduscheiße“)… also habe ich in vielen Schritten/Schnitten mit einem Teppichmesser, Anschlagschiene, Kochtopf und Marmeladenglas (wegen den Rundungen) die Platte in die gewünschte Form gebracht. Sogar den Grad habe ich noch gebrochen, und die übertragenen Löcher zur Befestigung sitzen wie eine Eins!
Die obere Kante sitzt jetzt ca. 4,5 cm über der Tachoeinheit, somit bleibt noch etwas Luft für weitere Kürzungen.
Natürlich hätte man das auch anders machen und etwas „professioneller“ arbeiten können, aber so viel Theater wollte ich da gar nicht anstellen – klappte auch so wunderbar, und das Ergebnis war mir wichtig!
Selbstverständlich musste ich auch sofort eine Testfahrt unternehmen!
Mein erster Eindruck:
Der Windzug bei komplett geöffnetem Visier bis 60 km/h überhaupt kein Thema. (War vorher etwas windiger.)
Bei steigender Geschwindigkeit – bis ca. 100 km/h – muss ich dann doch noch das Visier fast ganz zu klappen (vorletzte Stellung). Der Druck auf dem Oberkörper ist unwesentlich gestiegen, verteilt sich aber viel besser auf dem Oberkörper und reißt überhaupt nicht mehr am Helm.
Bei 150 km/h ist der Druck auf dem Oberkörper gegenüber der Originalscheibe kaum zu unterscheiden, aber das Rütteln am Helm ist nicht mehr so stark. Bei dieser Geschwindigkeit kann ich nicht mehr mit offenem Visier – auch nicht nur leicht geöffnet – fahren, also Helm ganz geschlossen.
Gesamteindruck:
Ich bin der Meinung, dass das selbstgebaute Windschild positive Veränderung gebracht hat. Ich werde das mal im Auge behalten, und ggf. an der oberen Kante noch 1-2 cm abschneiden, das werden aber die künftigen Fahrten zeigen.
Den Faktor Zulässigkeit im Straßenverkehr habe ich mal ganz außer Acht gelassen. Der Kunststoff ist leicht flexibel und absolut bruchsicher, man kann ihn auch mit einem Hammer überhaupt nicht zerschlagen und sitzt an der X völlig stabil! 
Die Originalscheibe hätte ich für diesen Test – ehrlich gesagt – nicht zerschnitten bzw. gekürzt. Bei einem Fehlversuch wäre mir der „Schaden“ zu groß gewesen. Zudem konnte ich vorab ja nicht wissen ob diese Kürzung – in meinem Fall – überhaupt einen Effekt hat.
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Optisch finde ich meinen Eigenbau gar nicht mal sooo übel, und man könnte fast meinen, dass dieses Schild vom Hersteller so vorgesehen ist oder aus dem Zubehör stammt.
Mich würde an dieser Stelle trotzdem mal interessieren wie eure Meinung dazu ist! 
Gruß
Andreas
Fernsehen und Nachrichten sind ja immer mit Vorsicht zu genießen. 
