Zulassungsstatistik 2017

  • #71

    Man muss aber bedenken, dass Klett nur hält, wenn es sauber ist und zudem nur für eine begrenzte Anzahl An/Ab.
    Also im Außenbereich eines Mopeds finde ich das suboptimal.

  • #73

    Spannend ist auch der Gesamtmarkt:


    http://statistik.ivm-ev.de/Mar…ewStatistic&StatisticId=5


    Der Markt ist um 8% geschrumpft, bei den Jugendlichen, also den zukünftigen Kunden sogar um 25% :o


    Völlig unverständlich ist dann das Verhalten der Hersteller, dass sie aktuell immer mehr überteuerte Lifestyle Mopeds bringen und selbst die noch verbliebenen Günstigen mit recht hohen Preissteigerungen belegen.


    Bei den 125ccm ist es ja extrem: entweder muss die Jugend ca. 5000€ für eine coole Yamaha oder Duke mit voller Leistung ausgeben oder sich mit 10PS und völliger langweiliger Optik (CB125F) zufrieden geben. Dazwischen gibt es nichts mehr (CBR125 z.B.).


    Dann muss man noch sehen, dass die Koste für den Führerschein mittlerweile bei ca. 2.000 liegen, brauchbare Klamoten und Helm nochmal ein halber Tausender. Damit und mit dem Moped wären das dann ca. 7.500€ für einen 16 Jährigen, der noch zu Schule geht oder eben seine Ausbildung beginnt. Welcher Azubi kann denn von ca. 500-700€ Netto im Monat die 7.500 bezahlen???


    Also geht das überhaupt nur wenn die Eltern das finanzieren, was wiederum nur die machen, die dem Motorrad positiv gegenüberstehen, also meist selbst fahren UND es sich auch leisten können.


    Dass der Markt unter solchen Bedingungen einbricht, kann ich nachvollziehen.

  • #74

    Da hast Du Recht, welcher Jugendliche kann das noch bezahlen.


    Mein Sohnemann, gerade 16 geworden, wartet mit dem Motorradfahren entsprechend bis er 18 ist.
    Eine günstige zweite Maschine (meine alte) haben wir noch in der Garage stehen :mrgreen:


    Übrigens fällt mir mit Blick auf die Hitliste der am meisten verkauften Motorräder auf, dass sich die NC 750 X weiterhin im Kreise


    ihrer direkten "Adventure"-Konkurrentinnen sehr gut behauptet:


    Verkäufe Jan-Okt. 2018:


    Honda NC750X - 1565
    BMW F700GS - 1.259
    Yamaha Tracer 700 - 980
    Suzuki V-Strom 650 - 804


    Hm, doppelt soviel verkaufte NC750X wie V-Strom650 und die Kawasaki Versys 650 findet sich überhaupt nicht unter den TOP50... die Honda scheint aufgrund ihrer Ausgewogenheit sehr geschätzt zu sein...

  • #75


    Wenn die 125er in einem Jahr 25% weniger zugelassen werden, liegt es nicht am hohen Preis allein.
    Bei 16-jährigen wird es idR kein eigenes Geld sein. Zu meiner Zeit (1978) waren die Kleinkrafträder in meinen Augen absolut und relativ teurer.


    Der Gesamtmarkt 2017 wird m.E. bis Jahresende noch spürbar schrumpfen, da die Euro-3-Verkäufe vom Dezember '16 wegfallen.


    Gruß, Pietzt

  • #76


    Mein Sohn ist 19 und hat kein wirkliches Interesse an Auto oder gar Motorrad. Er fährt lieber Bus und Bahn. Was vor 30 Jahren noch eine echte Ausnahme war, scheint heute normal zu sein: auf ein eigenes Fortbewegungsmittel verzichten (ausgenommen das Fahrrad). Will sagen, es ist heutzutage viel mehr eine individuelle Entscheidung, als damals. Wer seinerzeit (80er) mit 18 keinen Autoführerschein gemacht hat, wurde schon etwas schief angeguckt, bei geringem Verständnis.


    Bei meinem Sohn ist es auch keine Geldfrage. Mit dem, was er sich über die Jahre in Ferienjobs und bei Gelegenheitsarbeiten verdient hat, hätte er seine Führerscheine und Fahrzeuge locker finanzieren können (ganz zu schweigen von den gelegentlichen Geldspritzen der Verwandtschaft ...).


    Mit 16 habe ich noch auf einer KTM Bora 25 gesessen und habe ziemlich neidisch auf meinen Kumpel, bzw. auf seine Yamaha DT80 LC geschaut, und davon geträumt, eines Tages genau so ein Ding zu besitzen. Nur, leider saßen damals alle irgendwie auf ihrer Kohle, also musste ich selber welche schaufeln. Deshalb hat es zwei Jahre später auch "nur" für den Autoführerschein und ein Auto gereicht. Trotzdem, an die Bora-Zeiten denke ich gern zurück. Hat auch eine Menge Spaß gemacht! :D


    Gruß
    Jörg

  • #77

    Dito! :clap:


    Die Unterschiede:
    Unser ist 25. Meine Frage nach motorisiertem 2-Rad, kurz bevor er 16 wurde, führte zu verständnislosem Kopfschütteln. :naughty:
    Ich habe meinem Vater die Füsse geküsst; dabei war es nur eine gebrauchte ZR30! :happy-cheerleadersmileyguy:


    Gruß, Pietzt


    P.S. Die 25%-Frage klärt's aber auch nicht. ;)
    Deutsche Kleinkrafträder kosteten 1978 ca. 3-3500,- DM plus 1000,- DM Versicherung.

  • #78

    Auf ein Individual Fortbewegungmisttel zu verzichten mag ja ok sein, wenn man direkt in der Großstadt lebt mit guten Verbindungen.


    Wir wohnen hier im Odenwald in einem 1000Seelen Nest. Da kommt in der Hauptzeit der Bus vielleicht einmal pro Stunde, sonst nur 2 Stunden. Um zu einem bestimmten Termin, z.B. Schulanfang in der Stadt zu sein, muss man dann 1,5 bis 2 Stunden einkalkulieren, die reine Busfahrzeit ist ca. 1 Stunde.


    Meine Jungs haben daher bereits mit 15 mit dem Mofa angefangen, dann mit 16 125er, nicht aus Spass, sondern als echtes Alltagsfahrzeug. Nur über die Winterzeit wird im Notfall (Schnee/Eis) der Bus genommen.


    Aktuell kommt noch erschwerend hinzu, dass auf allen Verbindungsstrecken Baustellen sind mit Wechselschaltungen oder gar Vollsperrungen oder Umleitungen mitten durch Dorf oder Wohngebiet. Da hat man auch mit dem Auto kaum noch eine Chance zum Durchkommen. Ein motorisiertes 2Rad ist da echt goldwert.

  • #79


    Eine Statistik über die Verteilung von Krafträdern bezüglich Stadt/Land wäre interessant. Ich bin ein Landei, damals tiefstes Hochsauerland, heute nicht mehr ganz so tief. Bedarf an 125ern hätte es reichlich gegeben, aber genutzt haben die nur die wenigsten meiner Kumpels, und die Mädels schonmal gar nicht (mir fällt im Rückblick jedenfalls keine ein). Tatsächlich haben fast alle ihr Geld zusammengehalten und auf ein Auto gespart, motorisierte Zweiradfahrer waren Exoten. Das Fahren von 80er oder 125ern betrachteten viele als überflüssigen Zwischenschritt. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel mit all den Nachteilen (die man nicht wegdiskutieren kann) wurde daher - wie soll ich sagen - schlicht in Kauf genommen. Zudem war es eine Frage der Gewohnheit.


    Auf der anderen Seite kenne ich im Augenblick vier spendierfreudige Väter (interessanterweise keine Mütter ...), die ihren Kindern Leichtkrafträder finanzieren, aus den von Dir genannten Gründen. Diese Kinder aber, soweit mir bekannt, sind wenigstens richtig heiß darauf. Besonders das Mädchen unter den Neulingen kann's kaum abwarten: KTM DUKE 125! :D


    Gruß
    Jörg

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