Jemand mit Erfahrung in Nordthailand?

  • #1

    Am 14.11. geht unser Flieger nach Bangkok. Von dort wollen wir nach vier Tagen "Shoppen" (meine Frau natürlich :doh: ) zunächst weiter nach Kambodscha (mit Auto und Schiff 2 1/2 Wochen kreuz und quer durchs Land) und dann wieder zurück nach Thailand, aber in den Norden, nach Chiang Mai. Dort haben wir uns bei einem Deutschen eine 650er Versys gemietet mit der wir mit leichtem Gepäck weiter hoch bis zum "Goldenen Dreieck" wollen (und natürlich auch wieder zurück). Am 15.12. wollen wir wieder zurück sein ...


    Frage: war aus dem Forum in jüngerer Vergangenheit jemand dort in der Ecke unterwegs, ist idealerweise sogar die Strecke von Chiang Mai über Mae Ai weiter hoch ans Goldene Dreieck und von dort über Chiang Rai wieder zurück nach Chiang Mai (oder in umgekehrter Richtung) gefahren und kann uns den einen oder anderen Tipp oder Hinweis geben? Gilt es irgendwelche Besonderheiten zu beachten, was muss man bzw. darf man auf dem Weg nicht, wo ist Vorsicht geboten (immerhin war unser Ziel früher mal ein berühmt-berüchtigter Schmuggelort), wie sind die Straßenverhältnisse, wie der Verkehr (z. B. viele LKW oder so), Tankstellennetz, Preise, Kontrollen, Dokumente etc. ? Gibt es neben der Hauptstrecke interessante "Umfahrungen"?


    Ja, wir waren schon öfter in Thailand, kennen die Region um Chiang Mai bereits durchs Motorradfahren und wissen auch in etwa von den Gefahren im Verkehr gerade in diesem Land (ein Freund von mir war dort vor Jahren mit dem Motorrad tödlich verunglückt). Aber wenn man sich etwas vorbereiten kann schadet das nicht und man ist insgesamt etwas ruhiger ...


    Sind für jeden Hinweis dankbar ...

    Seppele


    NC 750X DCT
    Verbrauch: ca. 3,6 L/100km

  • #2

    Hi Seppele,
    kennst diese Seite?:
    https://www.auswaertiges-amt.d…335940#doc335870bodyText2
    Kann man auch als Newsletter abonnieren.


    Meine Frau kommt zwar aus einem Dorf nördlich von Chiang Mai, aber wir waren jetzt schon länger nicht mehr dort, daher kann ich Dir auch keine aktuellen Tipps geben.
    Falls Du die noch nicht kennen solltest, unbedingt die Strecke von Chiang Mai nach Mae Hong Son (Straßennummer 1095) einplanen - absolut geniale Strecke mit Kurven zum schwindelig werden (sollen über 1.300 sein), null Verkehr und tollem Fahrbahnbelag.

  • #3

    miete keine teure Versys 650 für 50€ am Tag sondern miete dir eine sogenannte CUB für ein paar Kröten am Tag am besten gleich 2 und habt damit euren Spaß. Die vertragen alles was du mit denen machst. Außer mit zu wenig Öl kriegt man die nicht kaputt!

    Begonnen am 3.3.2016 mit 532 Km ; 2212 ; 3653 28.06.16 ; 4193 1.7.2016 Auffahrunfall (mir hinten drauf) bei 5792KM am 21.7.16 Schwinge war verbogen, Tacho gabs unteranderem neu, aktueller Stand am 22.12.2016 10280

  • #4

    Meine Erfahrungen sind schon ein paar Jährchen alt, aber selbst da waren die Straßen im guten Zustand. Viel gefährlicher sind die Verkehrsteilnehmer - auf unserem damaligen Trip von Chiang Mai zum Goldenen Dreieck erlebten wir gleich drei schwere Verkehrsunfälle mit mehreren Verletzten und einigen Wracks (in Thailand sollen angeblich an die 20.000 Menschen den Verkehrstod sterben, und diese Zahl erscheint mir nicht übertrieben).


    Von Chiang Mai aus kann ich sehr einen Abstecher nach Mae Hong Son zur burmesischen Grenze empfehlen. Zum einen durchquert ihr dort mindestens zwei Naturparks (von denen der Doi Inthanon schöner, aber auch "überlaufener" ist), zum zweiten gibt es in Mae Hong Son eine sehr große Auswahl an zum Teil erstklassigem Silberschmuck zu wirklich günstigem Geld. Handeln nicht vergessen, aber - im Gegensatz zu den typischen Touri-Ecken - nicht zu brutal, da die Preise nur wenig Luft lassen. Ansonsten auf jeden Fall einen Abstecher nach Doi Suthep machen - der Tempel und die Aussicht ins Umland sind wirklich nett.


    Im Gegensatz zu Chiang Mai fanden wir Chiang Rai deutlich unauffälliger und langweiliger. Man scheint sich dort auf die "Ströme" aus Backpackern bzw. japanischen und chinesischen Touristen eingerichtet zu haben. Von dort aus ist der Mekong schnell erreicht, die Straßen waren auch dort okay.


    Am Goldenen Dreieck waren wir zweimal. Beim ersten Mal - in den frühen 90ern - überraschte mich die Netzabdeckung: Handytelefonate waren schon damals kein Problem. Beim zweiten Mal (Anfang der 2000er) haben wir einen Trip nach Laos gemacht, in einem mit einem schalldämpferbefreitem (!) Brutalo-V8 befeuerten Speedboat (eher ein geschrumpftes Long Tail Boat). Man konnte von dort visafrei auf eine Insel im Mekong gelangen, die schon zu Laos gehörte. War nett, aber das Ganze ist natürlich schon sehr touristisiert.


    Weitere zwei Jahre später haben wir dann einen eigenständigen Urlaub in den Norden von Laos gemacht (von Vientiane über Luang Phrabang bis wieder zum Goldenen Dreieck), das war ungleich schöner, ursprünglicher und beeindruckender.


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

    3 Mal editiert, zuletzt von tho_schmitz ()

  • #5

    Ein Nachtrag noch: wir hatten doch tatsächlich ein paar sehr kühle Nächte erlebt, nahe an der Frostgrenze. Wenn Du also schon morgens losfahren willst, solltest Du warme und windsichere Kleidung dabeihaben oder - wenn du nicht soviel Gepäck mit rumschleppen willst und du eine normale Figur und Grüße hast - in Chiang Mai in einem Department Store (nicht auf dem Nachtmarkt: Chinakrempel) etwas Geeignetes zulegen.


    Und im Gegensatz zu Bangkok und Chiang Mai (wo man buchstäblich bei jeder Garküche essen kann) wäre ich auf den Abschnitten zwischen den großen Städten vorsichtiger - dort werden Zutaten verwendet, die europäische Mägen nicht immer so einfach wegstecken, so berichtete mir ein australischer Backpacker, den ich in Chiang Rai kennengelernt habe.

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

  • #6


    Die fahren dort links und haben den Lenker rechts...


    Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

  • #7

    Vielen Dank Euch für die Tipps, werden heute Abend mal in die Karte schauen und die Tour etwas genauer abchecken. :dance:
    Bin etwas erstaunt dass doch der eine oder andere aus dem Forum genau diese Ecke bereits "erfahren" hat.


    Ja, Chiang Mai hat schon was, ist deutlich ruhiger als Bangkok - und hat doch alles was man braucht. Überhaupt finden wir den gebirgigeren grünen Norden viel interessanter ...


    Zum Motorrad: meine Frau fährt selber nicht, brauchen also aus Platzgründen was "Richtiges", zumal wir noch eine Gepäckrolle mit uns führen werden. Auch will ich mich nicht unnötig lange hinter untermotorisierten und russblasenden LKW aufhalten müssen um dann das Überholen zum Abenteuer werden zu lassen (CUB).
    Die Versys besitzt eine Steckdose fürs Navi - wisst Ihr auch ob Navis dort funktionieren? - plus Gepäckträger und wird von einem Deutschen gewartet. Der Laden, damals noch mitten in Chiang Mai, heute etwa 15 km außerhalb, hatte bei mir bei meiner letzten Anmietung einen guten Eindruck hinterlassen, alle damals verfügbaren Mopeds waren technisch völlig in Ordnung. Wir zahlen jetzt pro Tag 1.600 Bhat, etwa 41 Euronen.


    Wenn Euch noch was einfällt was wichtig oder interessant erscheint: bitte weiter posten. Vielleicht fühlt sich dadurch ja der eine oder andere weitere Forianer auch animiert mal im Winter dort hinzufliegen zum motorradeln ...

    Seppele


    NC 750X DCT
    Verbrauch: ca. 3,6 L/100km

  • #8


    Sehe ich auch so, obwohl ich immer mit zwei Personen auf einer Honda Dream und dgl unterwegs war. Mittlerweile haben die auch 150 bis 200 ccm, das geht schon halbwegs.


    Wichtiger ist Deine Fahrweise. Du musst schon anders vorausschauen als hierzulande, und zwar nicht nur wg Linksverkehr: Fahrzeuge am linken Fahrbahnrand (egal ob Seitenstreifen oder Straßenmündung) biegen unvermittelt auf die Straße auf. Hupen wird als Orientierungshilfe verstanden und nicht als Warnsignal. Mir ist (im Süden) mal beim Überholen eines LKW flau geworden, weil kurz vorm Ende des Überholvorganges vor uns auf der Gegenrichtung ein Bus einen PKW anfing zu überholen und keine Anstalten machte, auf mich Rücksicht zu nehmen - seit der Zeit weiß ich, warum die asphaltierten Straßen so großzügig bemessene Auslaufzonen haben... Und schließlich fallen immer wieder gerne mal Sachen von den Fahrzeugen (egal ob Moped, Pickup oder LKW).


    Und noch was: die sogenannten Helme, die man uns zu den Miet-Scootern dazu gab, kann man wirklich vergessen. Das ist etwas, was ich unbedingt mit dem Vermieter abklären würde. Am besten für Dich und Deine Frau in der eigenen Größe reservieren lassen.



    Sollte eigentlich. Wie gesagt, die hatten am Goldenen Dreieck schon in den 90ern eine ebenso gute Netzabdeckung wie wir hier in Deutschland, und die GPS-Satelliten kannst Du überall empfangen. Übrigens haben wir uns in Thailand angewöhnt, vor Ort zwei SIM-Karten zu erwerben: eine mit 3G-Datenvolumen fürs iPad, eine zum Telefonieren fürs iPhone. Wenn Du halbwegs sorgfältig auf die Leistungen achtest (z.B. besonderer Auslandstarif) kommst Du in der Regel günstiger davon als mit einer einzigen SIM-Karte, die beides macht. Die Karten kriegt man in jedem 7 Eleven.


    Ich fahre übernächste Woche nach Südafrika und habe mir auf mein TomTom schon mal den Kartensatz Afrika draufgezogen - so etwas solltest Du auch in Erwägung ziehen.


    Dir wie mir stellt sich da schon eher die Frage, wie man das Navi befestigt. Ich habe Glück: bei meinem TomTom gehört ein Saugnapfhalter mit dazu, den kann ich an der Windschutzscheibe des Mietwagens festmachen. Bei Dir solltest Du villt nochmal Deinen deutschen Vermieter fragen, ob es da was Besonderes zu beachten gilt.


    Oh, ach ja: für den Fall der Fälle solltest Du halbwegs gerüstet sein: int'ler Führerschein und Kopie Deines Reisepasses und Deines deutschen Führerscheins solltest Du immer mit dabei haben. Und während es in Chiang Mai sehr geordnet zugeht, heißt das nicht, dass Du bei Problemen unterwegs nicht auch mal an eine Polizeistreife gerätst, die Dir Schwierigkeiten bereitet. Es ist nicht mal ausgeschlossen, dass Du in entlegenen Teilen des Grenzgebiets zu Burma oder Laos an einen selbsternannten Gesetzeshüter gerätst, so wie es meiner Frau und mir auf dem Weg von Trat zur kambodschanischen Grenze passierte. Also immer ausreichend Baht in bar dabeihaben...


    Greeetz, Thomas

    "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung"
    [Kaiser Wilhelm II.]

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