Habt Ihr keine Angst...

  • #651


    Genau das ist der Punkt: Ohne Ausführlich Berichterstattung wären die ganzen Aktionen sinnlos. Nur die Berichterstattung - vor allem in Bildern - löst diese Angst aus bei denen, die nicht unmittelbar dabei waren. Sonst hätten nur diejenigen Angst, die das Geschehen miterlebt haben.


    Jetzt kommt ein psychologischer Punkt dazu: Angst generalisiert. Im Gehirn projezieren sich die Bilder über die Presse. Dunkelhäutige Männer mit Rauschebärten und allahu akbar rufend prägen sich ins Gedächtnis ein. Daraus folgt, dass jetzt alle diejenigen, die in dieses Schema passen mit möglichen Anschlägen in Verbindung gebracht werden - und schon haben wir den Salat. Besser: Diejenigen, die das Schema erfüllen sind synaptisch erst mal Terrroristen - auch wenn der Verstand (wenn dann eingeschaltet) dies nicht zuläßt.


    Die Massenhysterie gerade basiert genau auf diesem psychologischen Grundsatz. Es lebe die schnelle Informationsverbreitung.

    Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san


    Historie: Pantheon 125 2T (31' km) und Beverly 125 (44' km), MP3 400 LT (64' km)

  • #652


    Umgekehrt - wir sollten Krebs, Herzinfarkte & Co. nicht so hinnehmen (kann man nämlich einiges dagegen tun).
    Dagegen sollten wir die Terroranschläge in Ruhe und sachlich zur Kenntnis nehmen. Die Hysterie hilft niemanden. Und es ist nicht mal unwahrscheinlich, dass es deutlich weniger Terroranschläge gäbe, wenn wir anschließend nicht so eine Hysterie daraus machen. Denn wie gesagt - die Terroranschläge haben an und für sich keinen Nutzen, als die Hysterie. Was sonst bringt den Terroristen das? Militärische können sie dem Westen eh nicht paroli bieten, genausowenig wirtschaftlich. Alles, was sie erreichen können, ist Angst.



    Ich fände es besser, wenn es auf Seite 3 in der Zeitung einen sachlichen Bericht über den Vorfall gäbe. Ende aus. Mehr brauchts nicht.



    Genau.


    Also das sehe ich ganz anders. Deine Aussage suggeriert - ob gewollt oder nicht - dass man gegen Krebs, Ärztepfutsch etc. machtlos wäre, als das es eine Laune der Natur sei, an der man eh nichts ändern könnte. Das stimmt nicht.


    Der zweite Teil suggeriert sogar, dass es weniger schlimm sei, wenn ein Mensch an Krebs monatelang leidet und dann stirbt, als wenn er durch einen Terroranschlag ums Leben kommt.


    Vielleicht meinst Du das garnicht. Aber auf mich erweckt der Satz diesen Eindruck.


    Meine Tante ist an Krebs gestorben. Nicht nur der Tod, auch das Leid der ganzen Tortur durch Chemo & Co. war der blanke Horror. Nicht nur für sie, auch für die ganz Familie. Wohlgemerkt, meine Tante war noch keine 40.


    Was daran ist weniger grausam, weniger schlimm, als wenn sie bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen wäre?


    Und was wäre denn, man würde die Milliarden, die man in die "Terrorbekämpfung" steckt, in die Krebsforschung stecken würde, und dadurch ein Heilmittel finden? Wieviel Millionen Menschen könnte man dadurch retten, wieviel Leid könnte man lindern?


    Zumal man mal hinterfragen muss, ob die Milliarden (eigentlich ja Billionen), die bisher in die "Terrorbekämpfung" gesteckt wurden, überhaupt Terroranschläge verhindert haben, oder auch nur ein Terroropfer verhindert haben. In Frankreich z.B. gibts die Vorratsdatenspeicherung. Verhindert hat es keine der beiden Anschläge dieses Jahres.


    Beste Grüße,
    henry

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

  • #653

    Ich will doch nicht sagen das Krebs, Krankheiten, etc. nicht schlimm seien und man nichts dagegen unternehmen kann oder sollte. Aber es sind keine denkende, fühlende und dem Mitgefühl fähige Lebewese mit denen man rein theoretisch diskutieren könnte. Krebs/Krankheit, ja sogar viele Unfälle (deswegen sind es Unfälle und keine Morde) handeln nicht aus niederen oder anderen Beweggründen.


    Ein Terrorist, der mit einem Maschinengewehr in eine Gruppe Jugendlicher feuert weiss ganz genau was er macht. Ein Vergewaltiger, ein Mörder hat sich ganz bewusst dazu entschieden einem seines gleichen unerträgliche Qualen zuzufügen.

  • #654


    Wir leben nunmal in einer Informationsgesellschaft. Mich nervt das Dauerthema islamistischer Terror mittlerweile in einem Ausmaß, dass ich eher dazu neige abzustumpfen, als Angst zu haben. Was mmn noch viel schlimmer ist. Aber es ist mittlerweile fast schon die Ausnahme, wenn an einem Tag nicht irgendwo auf der Welt Menschen durch islamistischen Terror sterben.


    Zum Teil ist es sogar umgekehrt. Wenn wieder irgendwo 20 Menschen in die Luft gesprengt wurden, wird das in den Zeitungen oftmals nur noch beiläufig erwähnt.


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  • #655


    Ja und? Selbst wenn das so ist - welchen Unterschied macht das für das Opfer?


    Soll der Terror deswegen die Medien beherschen - weil man mit nem Tumor nicht diskutieren könnte, mit nem Terroristen schon? Ist es deswegen sinnvoll, vor dem Terror mehr Angst zu haben als vor den Dingen, die uns in weitaus stärkerem Maße bedrohen?


    Soll deswegen in den Nachrichten die Dinge stark berücksichtig werden, die für uns relativ gesehen kaum eine Bedrohung darstellen, aber die Dinge, die uns mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit töten werden (die meisten Europäer sterben an Krebs und Herzinfarkt, und das z.T. auch schon im jungen Alter!), die lassen wir außen vor, da stumpfen wir ab?


    SuperSport beschwert sich, dass er gegenüber dem Terror bereits abgestumpft ist. Gegenüber den größten Gefahren sind wir aber bereits total abgestumpft.


    Für mich ergibt es keinen logischen Sinn, warum der Terror etwas besondereres darstellen sollte als andere schimme Dinge. Nur weil der Terror von Arschlöchern begangen wird, sollen wir uns jetzt von denen auch noch besonders Angst machen lassen?


    Beste Grüße,
    henry

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

  • #656


    Das ist was was mich auch bischen "ärgert" (irgendwie falsches Wort, aber das richtige fehlt mir jetzt).
    Als ob europäische Opfer mehr wert wären als syrische, ägyptische, sudanesische, israelische etc.

  • #657


    Grosse Worte die du wahrscheinlich geschluckt hättest wenn du bei dem Konzert gewesen wärst...

  • #658


    Und was willst Du mir damit sagen? Dass Du eines Tages Blut scheist, und glücklich denken wirst - es ist vorbei, jetzt wirst Du an einem Darmkrebs sterben, und nicht wegen einem Terroranschlag?

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

  • #659

    Zum Thema "andere Katastrophen":


    Krankheiten kann man durch einen gesunden Lebensstil zum Teil ausschließen. Wenn man trotzdem zB an Krebs erkrankt ist das eine Laune der Natur. Die genau wie Naturkatastrophen ebenfalls manchmal nicht vermieden werden können. Deshalb habe ich keine Angst davor.


    Wovor man Angst haben muss, sind hausgemachte Risikobereiche, wie zB Atomkraft. So ein radioaktiver Fallout ist nicht umkehrbar. Die Folgen nicht mal beim Betreiber einklagbar. Also wieder so eine Situation, wo der Gewinn privatisiert, das Risiko aber auf die Allgemeinheit abgewälzt wird. Anderes Thema..


    Falls die Situation sich weiter zuspitzt, muss man versuchen im Bereich Religion Lenkungseffekte zu schaffen, um mögliche Probleme auszuschließen oder zu kanalisieren. Dh ein einheitlicher, eindeutig übersetzter Koran für eine transparente Religionsausübung. Kein doppelter Boden, keine Hassprediger, die in ihrer Muttersprache in Hinterzimmern junge Leute rekrutieren. Das ist die Herausforderung, die es zu meistern gilt. Wie gesagt wäre ein Katz und Maus Spiel der Terroristen mit den Geheimdiensten eine Situation, die auf Dauer für die Bürger in Europa unerträglich wäre. Besser rechtzeitig agieren, als zu reagieren, wenn es schon zu spät ist.


    Und weil Angst hier das große Thema ist. Die Unfähigkeit der europäischen Entscheidungsträger ist das, wovor ich wirklich Angst habe.


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  • #660


    :roll: :lol:

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