Kegelübungen

  • #1

    Hallo,


    meine Frau und ich sind erst einmal Motorradfahranfänger. Da wir einen Instruktor als Fahrlehrer hatten, waren wesentliche Übungen von Basissicherheitstrainings Bestandteil unserer Ausbildung. Daran Gefallen gefunden, üben wir manches, was in der Zeit zwischen Sicherheitstrainigs machbar erscheint, um unsere geringen Fertigkeiten weiter zu entwickeln bzw. zu verfeinern.
    Das geschieht vorerst wöchentlich auf einem ungenutzten gepflasterten Parkplatz (90 m lang , ungeeignet für Übungen in Steigungen, bis jetzt noch kein Fugenbewuchs). Über 1.000 m² sind schon gefegt :x (der Platz enthält Überreste ehemaliger Lagerung von Kies und Sand :twisted: ). Markierungen erleichtern das Aufstellen von Pylonen.


    Leitkegel (Pylonen) aus unzerbrechlichem Material (mit 20 Stück kommt man nicht weit, besser 40 Stück):
    http://www.mods4cars.com/sms/s…s&cat=46&mode=view&id=724
    (in deren ebay-Shop sind die Versandkosten geringer)
    Achtung: Ab ca. 18 km/h Windgeschwindigkeit werden sie vom Wind verschoben - also bei Wind 2 Leitkegel ineinander stellen.


    Im Laufe der Zeit durchgeführte Übungen:
    - einzelne Grundfahrübungen der Fahrprüfungen in Deutschland: http://www.fahrschule.de/Verkehrsrecht/Pruefungsrichtlinie/
    (dort klicken auf "Anlage 2: Grundfahraufgaben für die Klassen A, A1 und M")
    - einzelne Grundfahrübungen der Fahrprüfungen in der Schweiz (viel Schrittgeschwindigkeit sowie Schieben)
    - Wenden und Acht in einer 6 m bis 6,5 m breiten Gasse (ca. 12 m lang)
    - Kreisfahrt (15 m Durchmesser)
    - breiter Slalom
    - Lockerungsübungen
    - Motorrad auf Seitenständer balancierend auf der Stelle wenden


    Geplante Übungen:
    - http://www.bikerpeters.de/Star…bungen/s-fahrubungen.html (zwei Übungen der Seite sind unklar)
    - das Befahren eines Kantholzes
    - das Fahren über eine Wippe


    In anderen Ländern gibt es solche Übungen:
    http://www.xsmotorcycleschool.co.uk/?Page=Module1 (dort klicken auf "CONES LAYOUT")
    http://www.gulfcoastmcrodeo.com/html/courses.html (so viele Pylonen wollen wir nicht kaufen)


    Für uns als absolute Motorradanfänger bringt das Üben tatsächlich etwas - zwar längst nicht so deutlich spürbar wie nach einem Sicherheitstraining, aber dennoch folgte jedem Üben ein besseres Gefühl im Straßenverkehr.


    Frage:
    Fallen Euch weitere Übungen ein, die - eine geeignete Übungsfläche vorausgesetzt - mit wenig Aufwand relativ gefahrlos durchführbar sind?


    Mit netten Grüßen
    Karl

  • #2

    Habt ja schon alles dabei, aber vergesst das Bremsen nicht als wichtigste Übung. :o
    Handling Übungen sind schon gut, können nicht schaden, aber trainiert das lieber mal auf stark unebenem Gelände. Das sind dann ganz andere Schwierigkeitsgrade, denn im Alltag wenn es darauf ankommt ist es meist nicht eben. :shock:

  • #3

    Hallo Peka,


    ich möchte Deinen Eifer nicht ausbremsen, aber die ganzen Übungen aus der Fahrschule sind sehr theorielastig. Sprich: jenseist von der wirklichen Praxis entfernt. ABER dennoch im Rahmen der Ausbildung sehr wichtig!!! Wenn Du mich fragst, sind das (fast) alles "gespielte" Situationen auf die Du gefasst bist und entsprechend reagieren kannst. Was ich Dir damit sagen will ist, dass Du das Fahren verinnerlichen musst und nicht versuchen mit dem Kopf Standardsituationen zu lösen. Denn im Falle eines Falles ist dieses Verhalten fehl am Platz, da Du nur Bruchteile von Sekunden hast um zu reagieren. Die beste Übung ist somit aus meiner Sicht das Fahren und dabei Spaß haben. Selbstverständlich mit einem sehr gesunden Maß an Vernunft! So bekommst Du mit der Zeit das richtige Gefühl für Dein Bike, als auch für das Einschätzen von Gefahren. Wichtig ist dabei, niemals den Kopf auszuschalten und immer für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken! Auch Übermut ist fehl am Platz. Kann sehr oft gut gehen, aber ebenso mit einem Kreuz am Straßenrand enden.


    Dennoch finde ich Deinen Ansatz sehr lobenswert und teile Dir gerne Übungen mit, welche ich (meistens nach längerer Pause über den Winter) praktiziere:


    - Sehr langsame Fahrt unter Schrittgeschwindigkeit. So bekommt man wieder Gefühl für die Balance der Maschine. Lässt sich mit der NC leider nur mit sehr viel Kupplungsarbeit realisieren. :D
    - Slalom bei langsamer Fahrt. Ich verwende hier keine Hüttchen. PI x Auge. Man kann es in etwa einschätzen und sollte dabei aber ehrlich zu sich selbst sein.
    - Vollbremsung aus 80-100 km/h (je nach Parkplatzgröße, 60 km/h tuns aus meiner Sicht Anfangs auch). Das kostet nämlich trotz ABS (zuvor hatte ich keines) sehr viel Überwindung, kann aber im Ernstfall unter Umständen zwischen "Sieg oder Niederlage" entscheiden.
    - Auf der Landstraße (Wenn kein Hinter- und Gegenverkehr vorhanden!) wippe ich gerne das Mopped gerne hin- und her. Dabei auch gerne mit Lenker links drehen => Maschine legt sich rechts runter. Und umgekehrt (Hier sollte man schon bißchen Tempo drauf haben und wenn man es noch nicht kennt, ganz langsam angehen).


    Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen und wünsche Dir weiterhin allzeit Gute Fahrt und viel Spaß dabei.


    Beste Grüße
    Robbie

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

  • #4

    Falls es jemanden interessiert: Das hier http://www.cbr.nl/pdf/Motoroefeningen.pdf sind die Übungen die man in den Niederlanden für die erste der beiden praktischen Prüfungen drauf haben muß. Den langsamen Slalom fand ich fürchterlich, dafür konnte ich die verschiedenen Brems- und die Ausweichübung umso besser. :D


    Jetzt "nur" noch die Prüfung zur Verkehrsteilnahme, dann kann ich meine rote X (steht schon beim HH) endlich fahren!! :dance:


    Gruß,
    Mark

    NC700X (EZ 2012, 31.000 km) - CB1000R (EZ 2011, 35.000 km) - NC750S DCT (EZ 2016, 40.000 km)

  • #5

    Übrigens... Vielen Dank für die Links. Die eine oder andere Übung kenne ich auch noch nicht.

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

  • #7

    Hoi


    ich habe den Schein erst ziemlich spät gamacht (42), deswegen kann ich nicht auf so viele Jahre zurückschauen. Anfänglich gabs auch diese Fahrschulübungen... hab ich nach ner Zeit auch einigermassen hinbekommen. Aber .. naja. Bei mir war auch Bremsen besser, hatte ich im Griff - ohne ABS.


    Bei mir hat sich der Knoten nach ca. 2-3 Jahren Fahrpraxis und - vielleicht noch interessant - einem Reifenwechsel gelöst. Vorher hatte ich auf dem Burgman einen Bridgestone. Der ist mir mal auf einem Zebrastreifen bei trockener Witterung weggerutscht....


    Die folgenden Reifen waren Michelin. Mit denen fahre ich jetzt absolut sicher und fast schon beweglicher wie mit einem Fahrrad. Und das bei 270kg des Burgman.


    Für mich war das Fazit: Viel fahren (Praxis) und Reifenwechsel habens gebracht.


    Gruss,
    Sven

    KERNEL PANIC - /proc/driver/brain : no such file or directory

  • #8

    Hallo,


    vielen Dank für Eure Antworten mit Tipps und Hinweisen, die allesamt schön zum Thema passen.


    Ja, Losfahren und Spaß daran haben, ist ein guter Lehrmeister, um - im wahrsten Sinne des Wortes - erfahren zu werden.


    Gerade dabei fielen uns die Situationen auf, in denen jeder von uns noch seine eigenen Anfängerschwierigkeiten hatte, z. B. das Einbiegen in Kreuzugen und Einmündungen sowie Schräglagenangst. Was mit dem Fahrschulfahrzeug gelang, scheint mit dem ersten eigenen Neufahrzeug mit einer Hemmschwelle bzw. Blockade einherzugehen. Vielleicht steckt eine Befürchtung dahinter, dass dem Fahrzeug, sich und anderen Verkehrsteilnehmern Schaden passieren könnte - zumal uns von allen Seiten (nahezu keine Motorradfahrer im Bekanntenkreis) die "Gefährlichkeit" des Motorradfahrens "eingebläut" wird.


    Wo Erfahrung nicht hinreichend vorhanden ist - und nicht just auf dem Weg zur Arbeit im Berufsverkehr herausgefordert werden soll -, da kamen wir auf die Idee, das Sammeln von Erfahrung mit Üben zu unterstützen (bei möglichst wenig Verkehr). Es zeigte sich für uns: Gezieltes Üben unterstützt das Sammeln von Erfahrung und Lösen von Blockaden enorm. Danach gelang das Fahren jedesmal erheblich besser als zuvor, was mehr Freude bereitete und wobei uns dann wiederum nächste Feinheiten auffielen, die wir gezielt einüben konnten - natürlich nicht alles auf einem Übungsplatz. Dennoch eigneten sich manche der Hütchenspiele sehr schön, um just bestimmte Fahrschwächen (mir z. B. gelingen Rechtskurven längst nicht so gut wie Linkskurven) zu begegnen.


    Bald begannen die Geschicklichkeitsübungen mehr Spaß zu machen, weshalb wir manchmal nur um des Spaßes Willen Übungen fahren.


    Derzeit trainieren wir Vollbremsungen und Schräglagen. Immerhin haben wir mit dem Üben wesentlich mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in das Fahrzeug gewonnen und Befürchtungen schwinden nach und nach.


    Hier ein paar Videos (nicht von mir):
    http://www.youtube.com/user/ConeMonkey


    Eine Übung daraus ist wie Slalomfahren bei wenig Platz. Anordnung:


    Mit schönen Grüßen
    Karl

  • #9

    Just hat mich Gestern meine Freundin gefragt, ob ich Lust hätte mit ihr an einem Sicherheitstraining des ADAC teilzunehmen (ADAC bietet den Sommer über das Training für 2 Personen zum Preis von Einer). Musste dabei ein wenig schmunzeln da ich kurz zuvor diesen Thread hier gelesen habe. Klar werde ich es mitmachen. Schon allein deswegen, weil ich sowas noch nie mitgemacht habe. Dafür aber einige Runden auf dem Hockenheimring vorweisen kann, was allerdings nur zeigt, dass man schnell fahren kann.



    Fahrzeug? Na und? Wenn man schon mal nen Abflug mit Verletzungen hatte, wünscht man sich es wäre nur beim Blechschaden geblieben. Menschen die kein Motorrad fahren, haben keine Ahnung von der Materie. Von solchen Menschen darf man sich in keinster Weise verunsichern lassen (Psychologische Wirkung!). Das Risiko kann man mit Vernunft und viel Umsicht im Straßenverkehr minimieren. Und natürlich auch mit Übungen. Verdammt, jetzt habt ihr mich auch auf den Geschmack gebracht, die eine oder andere Übung auszubrobieren! :D



    Wenn ihr bißchen erfahrener seid, dann könnt ihr auch Vollbremsung aus der Schräglage üben. Aber mit viel Feingefühl und nur soviel man es sich selbst zutraut! Bekannterweise richtet sich ja die Maschine der Physik wegen auf, wenn man die Handbremse stark zieht. Kleine Korrekturen kann man in der Kurve mit der Fußbremse (Die NC betättigt hier auch die Vorderbremse) durchführen. Ohne ABS musste man aber ordentlich aufpassen, da das Mopped recht schnell übersteuert hat (Schräglage + Verzögerung aufm Hinterrad).


    So dann... Weiterhin viel Spaß beim Üben.


    Beste Grüße
    Robbie

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

  • #10


    Hier möchte ich noch darauf hinweisen, dass diese Übungen nur mit äusserster Vorsicht zu praktizieren sind. In der Fahrschule lernt man das nicht. Das mit Sicherheit aus guten Gründen! Man lernt nur, vor jeder Kurve die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen. Und auch nur das Ausweichen in der Kurve. (Voll- ) Bremsung ist in der Kurve extrem gefährlich. Besonders wenn die Fahrbahn nass ist oder Rollsplitt o.ä. auf dieser liegt. Meine persönliche Meinung ist aber, dass es nicht verkehrt ist zu wissen wie sich die Maschine verhält. Das MUSS aber jeder für sich entscheiden.

    Nicht der Fahrer findet sein Motorrad, sondern das Motorrad seinen Fahrer.

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