Griechische Regierung droht mit Pfändung deutschen Eigentums

  • #192


    Die Auswüchse des Kapitalismus haben nichts mit Europa zu tun, die hätten wir ohne EU auch.

  • #193


    Die EU wurde gegründet, um in der kapitalistischen Weltwirtschaft - zu Neudeutsch: Globalisierung - eine starke wirtschaftliche Machtposition gegen die USA und andere starke "Globalplayer" zu etablieren. Das hat sehr wohl etwas mit dem kapitalilstischen Wirtschaftsystem zu tun. Das vermeintliche Interesse an Friedensicherung und sozialer Sicherheit ist genau so vorgeschoben, wie es in Sachen NATO angeblich immer um "humanitäre Interventionen" geht. Das eigentliche Interesse ist der Erhalt der Macht und des Reichtums einer korrupten und skrupellosen Elite, die sich die Weltherrschaft angeeignet hat. Das Nein der Griechen wäre eine große Chancen im heutigen Europa, einen Anstoß für den mehr als dringend erforderlichen Richtungswechsel zu geben. Die privilegierten Krisengewinnler werden sich jedoch mit aller Macht dagegen wehren, ... aber die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt ...

    Viele Grüße
    Uli

  • #194

    Einzelne Banken mußten gestützt werden weil ... griechische Staatsanleihen nicht zurückgezahlt wurden. Das Problem ist also nicht in der Bank irgendwo tief drin bei den fiesen Bonusbonzen entstanden, sondern deswegen, weil der Staat Geschenke verteilt hat, die er nicht bezahlen konnte.


    Was klappert ist noch dran.

  • #195

    @ Ulrich


    Als ob die Griechen das nicht wussten..


    Einerseits ist es bestimmt kein Fehler, wenn mal jemand dem Kapitalismus den Spiegel vor hält. Andererseits sind die Griechen aus eigenen Stücken beigetreten, niemand hat sie gezwungen. Mitten drin die Spielregeln ändern (Verweigerung auf ganzer Linie), kann nicht im Sinne einer Gemeinschaft sein.


    Wenn sie nicht von selbst in ihre alte Währung zurückkehren, muss Griechenland in die Pleite geschickt werden. Die Griechen können sich den teuren Euro ohnehin nicht leisten, konnten sie in Wahrheit nie. Aber immerhin hatten sie ihre Chance.


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  • #196


    :roll:

  • #197


    DIE Griechen hatten keine Wahl, so wenig wie WIR Deutschen. Dort, wo gegen den Beitritt und die diktierten Spielregeln gestimmt wurde, wiederholte man die Abstimmung so lange, bis sie passte! Merkel hat es ja gesagt, welches Demokratieverständnis dem Bau dieser kompletten Fehlkonstruktion der EU zugrunde liegen soll, nach dem die Demokratie "marktkonform" sein muss. Deutschland hat seit 2007 etwa 120 Milliarden Euro durch die Krise und der folgenden Niedrigzins-Politik profitiert - dadurch kann sich Schäuble heute mit dieser blödsinnigen "Schwarze Null" brüsten. Selbst dann, wenn jetzt der "worst case" eintritt und etwa 90 Milliarden durch den Grexit und die Bürgschaften anfallen, ist per Saldo immer noch ein Plus von 30 Millliarden für Deutschland zu verbuchen! Wann und wo hat diese einfache Rechnung z.B. die BLÖD in großen und fetten Buchstaben neben barbusigen Damen jemals öffentlichkeitswirksam nachgerechnet?


    Die Menschen in Griechenland sind aber ebenso machtlos gegen korrupte Staatsapparate und Politiker, wie wir das in Deutschland sind. Jetzt, da sie eine andere, linke Regierung gewählt haben, die dem Ganzen ein Ende setzen möchte, erklärt man sie zu Verrückten! Sie sind aber jene, die die Zeche bezahlen, die die reichen Nordländer noch reicher gemacht hat. Wie kann man Banken die Rede führen, die wider besseres Wissen Kredite um Kredite gebilligt und bewilligt haben, damit die Exportwirtschaft insbesondere Deutschlands riesen Gewinne einfahren konnte?!? Diese Banken waren sich im Klaren darüber, dass die griechische Volkswirtschaft und die der anderen Südländer kaum eine entsprechende Produktivität dagegenzusetzen hatten. Die Banken konnten sich aber auch sicher sein, dass sie kein Risiko zu tragen hatten, weil die willfährige und "marktkonforme" Gesellschaft die Verluste für sie zu tragen haben würde ... auf Merkel und Co. ist eben Verlass! Die großen Unternehmen, in den Händen reicher Familien, fuhren Exportgewinne ein wie nie zuvor ... zwar zum großen Teil durch Konsum auf Pump versteht sich, an dem die Banken kräftig mitverdient haben.


    Das wird alles in den Medien unter den Teppich gekehrt. Dafür liest man diese schutzigen Schlagzeilen Tag für Tag, über die faulen Griechen, die nun auch noch unser letztes Geld wollen. Wie verblödet und uninformiert muss man denn sein, all diesen Mist der Krisengewinnler zu glauben?!?

    Viele Grüße
    Uli

  • #198

    Ich habe zugegebenermassen von Betriebs- und Volkswirtschaft keine Ahnung und die Beiträge von Ulrich, Elmar und einigen anderen klingen für mich alle schlüssig, auch wenn sie z.T. gegensätzliche Inhalte haben :think:
    Was mich aber ankotzt ist, dass die griechische Regierung offensichtlich nicht gewillt ist das Geld in Form von Steuern bei denen einzutreiben, die es in Griechenland haben.
    Was mich ankotzt ist, dass das durchschnittliche Rentenalter in Griechenland bei 55 liegt und wir bis 67 arbeiten müssen, damit wir von unseren Steuern u.a. die Griechenlandhilfe bezahlen können.
    Was mich ankotzt ist, dass gegen die Vetternwirtschaft nicht angegangen wird und Beamte vom Staat Geld bekommen, die eigentlich überhaupt keinen Job haben, nur eine Position.
    Um zu erkennen dass da was oberfaul ist braucht es keine volkswirtschalftlichen Kenntnisse.


    Und BTW: mein Zorn richtet sich nicht gegen Europa, sondern gegen den Euro. Wird hier leider ab und an mal vermischt.

  • #199


    Ist das so richtig? Alle paar Jahre hat man doch die Wahl. Wenn dann nur die Hälfte der Bevölkerung hingeht und auch noch Frau Merkel wählt, dann braucht man doch nicht zu meckern. Die Griechen müssen ja auch mal ihre Regierung gewählt haben, oder? Leider entscheiden sich viele erst wenn es ihnen schlecht geht, für links oder rechts.
    Ich vermute, wenn Tsipras weg ist und das Volk am Sonntag für den Euro entschieden hat, dass dann eine "vernünftige" bürgerliche Regierung die geforderten Reformen durchsetzt und wieder alles paletti ist. Würde mich wundern, wenn Griechenland einen eigenen, gegen jede Globalisierung gerichteten Kurs durchsetzen würde.
    Gruß, Werner :obscene-smokingsombrero:
    der zwar keine Ahnung von Politik hat, das Ganze aber mit großem Interesse verfolgt.

  • #200


    Das ist ja nicht so ganz richtig, Ulrich.


    Die EU entstammt der EG, diese wiederum ist ein Nachfahre der Montanunion und hatte mit einer Kampfaufstellung
    gegen die Marktwirtschaft der USA recht wenig am Hut.


    Ich genieße deine Ausführungen und Thesen, wenn ich auch nicht immer damit konform gehe.
    Das entbindet aber nicht von korrekter Historienwiedergabe. ;)

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