Zitat von schnuschnauAlles anzeigenWarum glaubst du das? Weil sich deine Ansichten nicht durchsetzen und die "Damen und Herren Politiker" einfach nicht entscheiden, was du möchtest?
Ich kenne ein paar Politiker (bin aber keiner). Alle versuchen ständig, zwischen Ideologie, Sachzwängen und Wählergunst zu vermitteln. Sie reiben sich überwiegend in diesem Interessenkonflikt auf und das zu Bezügen, für die ein Entscheider in der Wirtschaft morgens nicht aufstehen würde.
Klar mag es Ausnahmen geben, aber in Summe funktioniert unser politisches System recht gut. Zumindest geht es uns im Effekt sau gut.
Die repräsentative Demokratie ist wichtig und sinnvoll, weil der Mensch nun mal nicht über kollektive Intelligenz verfügt. Ließe man stets das Volk entscheiden, dürften z.B. Frauen noch nicht wählen und Motorradfahren wäre längst verboten.
Nebenbei: Lasst uns die Diskussion etwas konstruktiver und nicht so defätistisch führen. Ich versuche immer, mein Glas als halb voll statt halb leer zu sehen.;)
Hm, es gibt sicher noch irgendwo ein paar Politiker, die sich nicht haben korrumpieren lassen. - Das geht auch, ohne das dicke Schmiergeld anzunehmen. - Was ich bisher an Politikern auch und besonders persönlich kennengelernt habe, hat nur eins im Sinn: an den Fleischtrögen bleiben.
Was z. B. ein MdB im Monat bekommt, kann man im Internet nachlesen. Das ist dann nur das Abgeordnetensalär. Es kommt ja da noch einiges hinzu an Sitzungsgeldern, Tagespauschalen usw. usf. Dafür, dass der Einzelne de facto keinerlei Verantwortung tragen muss, ist er ja für seine "Entscheidungen" nicht haftbar zu machen, es sei denn, sie wären offen kriminell gewesen - siehe z. B. Herrn de Maizière, der als Verteidigungsminister eine knappe Milliarde Euro zum Fenster rausgehauen hat für eine Drohne, die von Anfang an nicht flugfähig war, und dann zur Belohnung Innenminister geworden ist - ist das auch netto noch eine Menge Geld. Dafür würde ich mich auch "aufreiben" lassen. Und bei Entscheidungen nicht im Plenarsaal sitzen, sondern mich anderweitig geldbringend beschäftigen.
Ja, schon gut, ich hätte ja auch Berufspolitiker werden können.
Ich bin auch nicht dafür, das Volk "stets" entscheiden zu lassen, es würde von fähigen Demagogen immer in die falsche Richtung gelenkt. Das kategorischen Ablehnen von Plebisziten hat aber sicher auch noch einen tieferen Grund, nämlich, dass dann nicht mehr trotz deutlich gemachtem Volkswillen gegenteilig entschieden werden könnte.
Es ist richtig, dass es dem Gros der Bevölkerung - noch - saugut geht. Es geht aber auch immer mehr Leuten gar nicht mehr saugut. Und dass Matthias auf dem Standpunkt steht, dass trotz jeder Menge "Petitionen" - es sind ja keine, sondern eher Unterschriftensammlungen - gemacht wird, was die Industrie will und die Politiker dann ausführen, ist eigentlich schon deutlich sichtbar, wenn wir eben nur TTIP und Co. beobachten.
Ich finde, es gehört kein Defätismus - na, Du kennst aber vielleicht Fremdwörter, kennst Du vielleicht! - dazu, um zu sehen, dass längst nicht alles gut läuft. Egal, wie voll das Glas auch zu sein scheint.
Gruß
Harold