Bremskolben polieren, womit?

Danke dir Volker.
Ich kann verstehen, daß Leute hier Bedenken haben - ist ja auch richtig. Das ich aber mit gewisser Vorsicht und Hirnschmalz an so eine Arbeit rangehe, sollte eigentlich schon die Tatsache zeigen, dass ich mir hier versuche vorher Rat zu holen. Ich hätte es auch einfach so machen können...

Das mit dem fetten der Dichtungen hätte ich eh nicht gemacht, fremde Stoffe haben im Bremskreislauf nichts zu suchen. Wenn das Fett aus irgendeinem Grund verharzt, hab ich wieder Probleme. Die Dichtungen mit dem gleichen Arbeitsfluid zu benetzen, um das Einsetzen der Kolben zu erleichtern, macht logischerweise schon deutlich mehr Sinn.

Zur Erklärung der Problematik: die hinte4e Bremse meiner 125er löst schlecht. Die Beläge schleifen permanent und beim Ausbau des Bremssattels lassen sich die Kolben nur mit übermäßigem Kraftaufwand einpressen. Im vorderen Bereich der Kolben sind Verschmutzungen, die sich mit normalem Reiniger nicht mehr lösen und durch die Hitze der schleifenden Beläge höchstwahrscheinlich eingebrannt sind. Bevor mir während der Fahrt die Radlager durch die Hitze fressen, sollte ein korrektes Lösen der Beläge wieder möglich sein. Hinten sind bereits neue Beläge, neuer Gleitstift und ausreichende Kupferpastenschmierung da. Kann es also nur noch die Kolben sein. Auch wenn ich diesen Satz nicht mag und es auch kein Allheilmittel gegen Unwissenheit ist - ich habe diesen ganzen Technikkram studiert, kann Funktion, Technik, Aufbau etc. halbwegs einschätzen und kenne meine Grenzen, wo der Fachmann randarf.

Das diese Fachmänner nicht zwingend in Werkstätten stehen, durfte ich in der Vergangenheit feststellen, vor allem wenn man mit einer 125er vorrollt. "Ach das geht schon so, ist doch nur ne 125er." oder "Die kann halt nicht schneller und besser, was erwartest du bei 125 ccm." mit entsprechend lustlosem Abwinken brachten mir ein herausgerissenes Kerzengewinde, ein defektes Lenkkopflager, einen total hydraulisch überfüllten Bremskreis vorn, eine falsch eingestellte Kupplung und absolutes Ignorieren von Klingelgeräuschen des hinteren Zylinders mit Weigerung der Kontrolle vom Kettenspanner...noch Fragen? Als ich übergangsweise vor 5 Jahren mal einen 50er Roller aus Fernost besaß, war Bedingung der Werkstatt für eine Inspektion das mitliefern aller Inspektionsteile - vorher mache man nichts und ich hätte eben Pech - der bissl Kram war am Ende auch falsch montiert. Das waren übrigens mehrere Werkstätten in verschiedenen Bundesländern und immer das gleiche Verhalten gegenüber der 125er. Von mir geforderte Testfahrten bestanden aus genau 100m hin und zurück auf einer absoluten Geraden in einer 30er-Straße im Gewerbegebiet (dort wurde dann übrigens das von mir monierte gefährlich flatterige Fahrverhalten bei 80+ und warmer Gabel in Kurven vom "Fachmann" mit kaltem Möpp getstet und als "nicht existend" diagnostiziert...). Bei der NC habe ich teilweise ein ähnliches Verhalten ansatzweise erlebt. Zu untermotorisiert, zu wenig Power, zu billig als das man wirklich ernsthaft daran arbeiten würde... Und nun erzählt mir nicht mehr, wer Fahrzeuge in technisch bedenklichem Zustand auf die Straße läßt...

Ich bedanke mich bei alken Infogebern. Das sich teilweise vielleicht falsche Handgriffe eingeschliffen haben, kann eben auch bei so einer Fragerunde ans Licht kommen. Frei nach dem Motto: es gibt immer einen, der besser/schlauer ist als du. Wenn man das Ganze dann noch vernünftig artikulieren kann, ist es noch besser. Es bringt keinem was, einen anderen verbal als dumm hinzustellen - der Ton macht die Musik, vor allem in einem anonymen Forum ohne Mimik und Betonung des Gegenübers.

Also danke nochmal, ich schau mir die Sache nochmal an und bekomme den Schnodder vielleicht auch ohne Ausbau der Kolben hin.

Gruß, Andreas