Was macht den Menschen aus?
Gesunde Körper- und Sinnesfunktionen, gar ein funktionierendes Gewissen?
Menschlichkeit? Nächstenliebe? Ist es das Beinhalten von Mehrheitsmerkmalen?
Oder ist es vielleicht nur das Einhalten von Regeln und Gesetzen?
Das ist in der Tat eine philosophische, evolutionsbiologische, religiöse und generell Standpunkt abhängige Diskussion, die zu keinem für alle verbindlichen Ziel führen kann.
Aus deinen Beiträgen, NC Robert, lese ich nicht heraus, dass du etwas gegen Behinderte hast, das ist schon mal gut!
Ich lese heraus, dass du der Meinung bist, dass man sie nicht anders behandeln soll, wie alle anderen Menschen auch.
Anders formuliert: Du hast wohl ein Problem damit, dass ihnen in manchen Bereichen, staatliche Vorteile zugesichert werden, die ihr Handicap etwas ausgleichen sollen.
Darüber kann man diskutieren, in der Tat. Dann müssen aber ehrlich alle Gründe auf den Tisch.
Wurdest du selbst schon mal benachteiligt, während ein Behinderter den Vorzug bekam?
Das wäre dann nachvollziehbar.
Falls nicht, was stört dich daran, wenn die Gemeinschaft Schwachen „unter die Arme“ greift?
Der Punkt ist m. M. nach aber, dass eine „menschliche Gesellschaft“ die Schwachen mittragen muss. Tut sie es nicht und „grenzt“ sie die Hilflosen aus, verkommt sie – wie du es geschrieben hast – zum reinen „Genpool“.
Mit welchem Ziel? Schneller, schöner, weiter???
Krankheit, Anderssein ist auch Teil der Evolution!
Die Natur selektiert ständig, da müssen wir nicht beschleunigend eingreifen. Deine Angst vor „schlechten Genen“ würde generell nur innere Logik haben, wenn wir gezielt die Fortpflanzung schwer geistig geschädigter Menschen fördern würden. Das macht aber niemand!
Menschen mit körperlichem Handicap sind vollwertige Menschen – wie du und ich. Sie können nur nicht alles so gut – wie du und ich. Aber sie können vielleicht andere Dinge ganz gut oder besser: Logisch Denken vielleicht, im Alltag Empathie zeigen, ausgleichend wirken, motivieren, Vorbild dafür sein, dass man als Mensch viel ertragen kann – und trotzdem Freude haben kann.
„NC Robert“ du äußerst offen eine nicht sehr populäre Meinung. Du hast Mut und stehst zu deiner Meinung, aber du erklärst sie so, dass Missverständnisse zurück bleiben müssen. Ich will nicht glauben, dass ein Familienvater ernsthaft die Meinung vertritt, dass man Behinderten in dieser Gesellschaft nicht helfen soll. Man kann so eine Sichtweise auch nicht isoliert betrachten, sie war leider in der Geschichte immer Bestandteil von staatlicher Hybris und hat immer in den Niedergang geführt.
Es sind die Botschaften eines Jesus, Gandhi, Mandela oder einer Mutter Theresa, die die Welt besser machen, nicht die Botschaften von Verkündern einfacher, kerniger Wahrheiten, die dem Gesunden ins Ohr schmeicheln und ihm „falsche Stärke“ suggerieren.
Gesundheit ist ein Privileg, Zufall – Behinderung ist ein Nachteil und wohl auch „nur Zufall“.
„NC Robert“, ich schätze Menschen, die ihre Meinung gegen Mehrheiten vertreten. Noch mehr schätze ich Menschen, die in der Lage sind, zu erkennen, wann sie sich „verrannt“ haben und das einsehen können. Das ist jedem von uns schon passiert, mir sogar schon öfters.
Ich denke, du hast dich in dieser Diskussion verrannt!