Na man muß es vielleicht relativieren und darf nicht alles in einen Topf werfen:
ich fahre jedes Jahr einmal mit dem Moped in die alte Heimat, 450km Luftlinie durch Würzburger Land, Fränkischen und Thüringer Wald bis nach Sachsen, keine Autobahn, am Stück 7,5h Fahrt, genau zwei Pausen. Das erste Jahr auf meiner kleinen 125 Varadero. Reisekomfort prima, aber ich hatte zwei Tage danach noch gereizte Handsehnen in der Kupplungshand und Unterarm vom vielen Schalten. Mit der Linken schwere Sachen festhalten war nicht drin, die sind einfach durch die Hand gerutscht.
Später dann mit der NC, ähnliches Problem - die Fahrskills waren besser, das Reisetempo höher, Fahrmanöver zügiger - was aber auch wieder viel Schalten hieß, wenn man im Drehzahloptimum fahren will. Die Hand tat nicht so arg weh wie damals, aber immer noch ziehen in der Mittelhand (vielleicht durch einstellbaren Kupplungshebel behebbares Problem). Allerdings konnte ich direkt nach der Ankunft, Essen und 1h Mittagsschlaf schon wieder auf den Bock und ne 3h Tour mit meinem Vater abspulen. Bei der Gelegenheit mal das Moped getauscht und seine '02er 1200er Bandit angetestet. Tja, was soll ich sagen - Schalten ist unnötig gewesen! Die zieht selbst im 5. ohne Murren aus dem Keller raus und hat Bums ohne Ende. Das war wirklich entspannt, Dieselfeeling. Da hab ich erstmal im Direktvergleich gemerkt, wie viel man doch noch auf der NC machen muß.
Und genau das werden deine Tourenkumpels meinen: Großen Hubraum mit Leistung zum entspannten Fahren ohne Stepptanz mit der linken Fußspitze, aber trotzdem noch einen Kupplungshebel um bei langsamen Manövern die Leistung dosierter aufs Rad/Asphalt zu bekommen. Ihr schreibt ja selbst, dass Schrittslalom und enge Wendemanöver fast unmöglich zu fahren sind wegen des sofort ansprechenden Punches und der einhergehenden Lastwechsel. Im Gewissen Sinne haben sie also mit beiden Aussagen irgendwo recht - auch wenn's erstmal sehr gegensätzlich klingt.
Gruß, Ryker