Hilfe zum Kaufentscheid DCT

  • #91

    Na man muß es vielleicht relativieren und darf nicht alles in einen Topf werfen:
    ich fahre jedes Jahr einmal mit dem Moped in die alte Heimat, 450km Luftlinie durch Würzburger Land, Fränkischen und Thüringer Wald bis nach Sachsen, keine Autobahn, am Stück 7,5h Fahrt, genau zwei Pausen. Das erste Jahr auf meiner kleinen 125 Varadero. Reisekomfort prima, aber ich hatte zwei Tage danach noch gereizte Handsehnen in der Kupplungshand und Unterarm vom vielen Schalten. Mit der Linken schwere Sachen festhalten war nicht drin, die sind einfach durch die Hand gerutscht.


    Später dann mit der NC, ähnliches Problem - die Fahrskills waren besser, das Reisetempo höher, Fahrmanöver zügiger - was aber auch wieder viel Schalten hieß, wenn man im Drehzahloptimum fahren will. Die Hand tat nicht so arg weh wie damals, aber immer noch ziehen in der Mittelhand (vielleicht durch einstellbaren Kupplungshebel behebbares Problem). Allerdings konnte ich direkt nach der Ankunft, Essen und 1h Mittagsschlaf schon wieder auf den Bock und ne 3h Tour mit meinem Vater abspulen. Bei der Gelegenheit mal das Moped getauscht und seine '02er 1200er Bandit angetestet. Tja, was soll ich sagen - Schalten ist unnötig gewesen! Die zieht selbst im 5. ohne Murren aus dem Keller raus und hat Bums ohne Ende. Das war wirklich entspannt, Dieselfeeling. Da hab ich erstmal im Direktvergleich gemerkt, wie viel man doch noch auf der NC machen muß.


    Und genau das werden deine Tourenkumpels meinen: Großen Hubraum mit Leistung zum entspannten Fahren ohne Stepptanz mit der linken Fußspitze, aber trotzdem noch einen Kupplungshebel um bei langsamen Manövern die Leistung dosierter aufs Rad/Asphalt zu bekommen. Ihr schreibt ja selbst, dass Schrittslalom und enge Wendemanöver fast unmöglich zu fahren sind wegen des sofort ansprechenden Punches und der einhergehenden Lastwechsel. Im Gewissen Sinne haben sie also mit beiden Aussagen irgendwo recht - auch wenn's erstmal sehr gegensätzlich klingt.


    Gruß, Ryker

  • #92


    Hier mein Tip dazu:
    Eben das was vorher die linke Hand mit dem dosieren des Kupplungshebels ausgeglichen hat, ist mir hervorragend beim letzten Sicherheitstraining und der Aufgabe Schrittslalom und enge Wendemanöver mit dem rechten Fuß und dem dosieren der Hinterradbremse gelungen. Hiermit konnte das Mopped hervorragend kontrolliert werden. Habe halt die Motorenergie, die ich vorher mit der Kupplung vernichtet habe, eben mit der Fußbremse vernichtet.


    Scheue keinen Vergleich bei diesen Übungen DCT versus Schalter.

  • #93

    Hoppala, nicht falsch verstehen - war keine Kritik oder dass es nicht möglich ist. Die Bremse statt Kupplung zu nutzen ist durchaus probates Mittel.


    Nur würde mir die Kupplung gelegentlich auch schonmal fehlen und ich kann das Argument "weniger Schalten durch mehr Hubraum" wirklich nachvollziehen. Es gibt immer wieder mal Situationen, wo ich lieber dosiert schleifen lasse, statt noch mit dem Fuß mitbremsen zu müssen (manchmal brauch man eben auch den rechten noch als Standbein oder zum Ausbalancieren, Schleifend abstützen usw.)

  • #94


    Hallo Ryker, habe auch Anfangs mal gedacht, ob es nicht besser wäre, die Hinterradbremse dort wo normalerweise der Kupplungshebel liegt, zu platzieren. Habe mich allerdings jetzt derart daran gewohnt, dass ich mich in der letzten Saison an wirklich keine Situation erinnern kann (und ich bin sehr unterschiedliche Touren mit und ohne Sozia gefahren), wo mir die fehlende Kupplung irgendein Problem bereitet hat. Auch nicht das geringste.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • #95

    Der fehlende Kupplungshebel ist überhaupt keine Thema. Gibt keine Fahrsituation, die mit DCT irgendwie kniffliger wäre als ohne. Woran ich mich erst gewöhnen musste, war das Fahren mit der Gasgriffhilfe von Louis. Der permanente Kraftschluss, in Verbindung mit diesem Ding, kann einem Ungeübten ggf Probleme bereiten. Bei der Schalterversion zieht man einfach die Kupplung, wenn man mit der Gasgriffhilfe versehentlich Gas gibt. Bei einer NC mit DCT muss man da schon etwas mehr aufpassen.


    Ohne DCT hätte ich meine S jedenfalls nur halb so lieb. Es ist Motorradfahren, wie es für mich immer schon hätte sein müssen.


    Beim nächsten Moped ist es garantiert wieder mit an Bord. Sofern Honda sich bequemt und endlich mal was Neues nachschiebt.


    NC700S DCT 2012-2016|34.000 km|Ermax HRA|Pyramid Fenderverlängerung|Garmin Zumo 390LM|SW-Motech Kugelkopf für RAM Mount|Givi Sturzbügel|Givi E21 Seitenkoffer|Givi Topcasehalterung|Held Stinger Tankrucksack|Oxford Premium Sport Heizgriffe|USB|

  • #96

    Kann ich nicht nachvollziehen, das DCT kuppelt sehr sanft ein, Voraussetzung ist natürlich, eine nicht zuckende oder verkrampfte Gashand.


    Weder langsamer Slalom, Kehren, Stau und Stadtverkehr bereiten mir Probleme, ich halte es so, das auch beim letzten Training in solchen
    Situationen grundsätzlich manuell eingestellt ist, dann braucht es auch keine zusätzlich Bremsunterstützung oder ähnliches.

  • #97

    Helmut's Erfahrungen sind absolut deckungsgleich mit meinen (auch, wenn ich noch nicht so viel Erfahrungen habe...)
    Langsam fahren, Slalom unter Verwendung der Fußbremse funktioniert einwandfrei, reine Übungssache!
    Ich mag das DCT und erinnere mich trotzdem gerne an das Schalten in der Fahrschule.

  • #99

    Bei "Automatik" denken halt viele noch an das klassische hydraulische Wandlergetriebe mit dem typischen Gummibandeffekt, das auch immer noch vielfach zum Einsatz kommt.


    Für mich ist Wenden mit DCT aber schon klar schwieriger, der überlange Radstand der NC kommt noch dazu.
    Auch Schrittfahren ist objektiv schwieriger, da eine höhere Motordrehzahl mit schleifender Kupplung durch die Kreiselkräfte das Fahrzeug stabilisiert. Ich komme zwar jetzt auch problemlos runter auf 4 km/h, das war am Anfang aber nicht so.

  • #100

    Es gibt doch sicherlich auch DCT Fahrer unter euch, die mal auf letzter Rille fahren.


    Folgende Situation könnte ich mir als gefährlich vorstellen.


    Man fährt gerade eine Kurve in guter Schräglage im Modus S, weils da noch am Ehesten auftritt.


    In Schräglage passt dem DCT die Geschwindigkeit, Drehzahl und was es sonst noch so alles braucht nicht mehr und entscheidet einen Gang runter zu schalten.


    Das müsste doch sämtliche Kreisekräfte durcheinander bringen und somit die Fahrlinie gefährden?


    Ich stelle mir das ähnlich vor, als wenn ein Schalter in Schräglage einen Gang runter schaltet und dann wieder einkuppelt.


    Das ist bekanntlich auch nicht gerade gesund.

    Es grüßt der Maddin aus Meck-Pomm


    Freiheit ist und bleibt ein Privileg!

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