Bremsenproblem nach Hinterradausbau

  • #21

    Hallo,

    es gibt nicht benzin-festen Gummi und auch nicht-benzinfeste Plastik.

    Besprühe ich solches Material, dann passiert noch längst nichts. Das Benzin verdunstet schnell (bei 20°C) .

    Bei 0°C verdunstet es viel langsamer. Es fliegt einfach weg. Deshalb heißt es auch: "Es verfliegt."

    Es gibt aber seit mehr als hundert Jahren Benzinschläuche. Die verbinden den Tank und den Vergaser und sind aus Gummi.

    Später setzte man einige Zeit auch Benzin-Schläuche aus PE ein.

    Über die Zeit wird PE bei ständigem Kontakt mit Benzin sehr hart und somit brüchig.

    Selbst Bremsleitungen sind aus Gummi. Bremsflüssigkeit wirkt aber weitaus aggresiver.


    Reinhard

  • #22

    reinglas Das Problem sind die pauschalen Bezeichnungen Gummi und Plastik. Um dem Thema gerecht zu werden müsste man wirklich alle verfügbaren Werkstoffe und deren Eigenschaften hier aufführen. Das würde deutlich zu weit führen. Verkürzt hast Du sicher Recht. Und ausführlich dürfte es den Rahmen sprengen, da zu vielschichtig.

  • #23

    Hallo @MROH ,

    die Material-Eigenschaft "benzin- und ölfest" wird meist vom Hersteller auch deklariert.

    Selbst bei Schuhsohlen ist das eine spezielle Eigenschaft.

    Wenn sie nicht deklariert ist, heißt das noch längst nicht, dass diese Eigenschaft nicht vorhanden ist.

    Ich gehe davon aus, dass das Dichtungsmaterial in der Sanitärabteilung eines Baumarktes nicht diese Eigenschaft aufweisen.

    Auch der Simering einer Wasserpumpe dürfte nicht diese Eigenschaft besitzen. Man könnte sie aber getrost mit Benzin reinigen, ohne das das Material Schaden nimmt. Unter benzin- und ölfest versteht man die langfristige Wiederstandsfähigkeit gegen Benzin und Öl.

    ___________________________________________

    Gummiteile im Bereich der Bremsen haben ganz bestimmt diese Eigenschaft. Sie müssen sogar bremsflüssigkeit-fest sein.

    Bei den vielen Plastiksorten kann man natürlich nicht behaupten, dass alle diese Teile auch bei kurzzeitiger Benetzung oberflächlich aufgelöst werden. Bei PVC, Polyethylen, Polyurethan, ABS bin ich mir sicher, dass da nichts passiert.

    Leimreste von Etiketten lassen sich mit Benzin hervorragend auf/ablösen.


    Reinhard


    Ergänzung:

    Ich schrieb im # 21: "es gibt nicht benzin-festen Gummi und auch nicht-benzinfeste Plastik."

    Das kann man unterschiedlich interpretieren.

    Variante 1: es gibt keinen benzin-festen Gummi;

    Variante 2: es gibt "nicht-benzin-festen" Gummi; . . . so meinte ich es.

    Einmal editiert, zuletzt von reinglas () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • #24

    Eigenschaften von Gummiteilen im Bereich der Bremsen darf man nicht pauschalisieren.


    Zum einen gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Bremsflüssigkeiten auf Basis von Polyglykol (DOT 3, 4, 5.1) und Silikon (DOT 5), deren Gummidichtungen untereinander wegen unterschiedlicher Verträglichkeiten nicht austauschbar sind. Zum anderen müssen nicht mal Gummiteile aus DOT-3-Bremssystemen gegen DOT 4 beständig sein, sie könnten aufquellen, obwohl beide Flüssigkeiten auf Basis von Polyglykol hergestellt werden.

    Aus der Widerstandsfähigkeit gegen eine nicht genauer spezifizierte Bremsflüssigkeit auf eine ebenfalls vorhandene Beständigkeit gegen Benzin und Öl zu schließen ist nicht angebracht.


    PS: Das Stehaufmännchen aus meinen Kindertagen hatte eine Wiederstandfähigkeit. ;)

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #25

    Hallo,

    da mir das konkrete Wissen über diese Problematik fehlt, gehe ich zukünftig davon aus, dass . . .


    Möchte man die Bremsflüssigkeit auf eine andere Sorte umstellen, dann sollte man Faltenbälge, O-Ringe und Bremsschläuche auch auf die neue Sorte umstellen.

    Wie sind denn die sortengebundenen Gummiteile für den Profi und dem Amateur gekennzeichnet.

    Ich würde mich da nicht zurecht finden. :)


    Reinhard

  • #26

    Rein technisch sollte bzw. wird garantiert, dass die Bremsflüssigkeiten bzw. deren Spez. abwärts kompatibel sein müssen. Also DOT 5.1 -> DOT 4 -> DOT3.


    DOT 5 ist, wie Du korrekt schreibst, auf anderer Basis und daher NICHT kompatibel! Darf also in 3,4 oder 5.1 Systemen nicht verwendet werden (und vice versa).

  • #27

    Ja, und sogar untereinander mischbar, theoretisch.

    Aber erzähl das der Dichtung von 1975, die damals noch nicht wusste, dass sie in der Zukunft mal DOT 4 und 5.1 (v)ertragen soll.

    "Das Widerlegen von Schwachsinn erfordert eine Größenordnung mehr Energie als dessen Produktion."

    (Brandolinis Gesetz, auch Bullshit-Asymmetrie-Prinzip genannt)

  • #28

    Keine Fern-Analysen, bremsen ist das wichtigste, ab zur Werkstatt.

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

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