• #11

    Hallo Harry,
    wo fang ich da an?... zunächst mal, nicht für alles was ich jetzt schreibe lege ich meine Hand ins Feuer. Aber 10 Jahre Videoschnitt lässt schon einiges hängen.


    Eindeutige Antwort kann ich dir geben für die Frage ob Studio als auch Magix mp4 erstellen können: Ja.
    BTW: Ich glaube Pinnacle Studio wird seit einem Weilchen generell durch seinen Nachfolger AVID Studio ersetzt. Diese soll auch langsam etwas Professioneller werden, ähnlich wie Magix. Aber die Avid Testversion die ich hatte, bevor ich mich für Magix entschied, war ebenfalls mit Kernel-Fehlern übersäht. Installprobleme, Abstürze, regelmässiges neu Freischalten, langsamer Programmstart, etc etc.


    Nun zur eigentlichen Thematik. Video. Das ist eine eigene Wissenschaft. Man muß nicht immer alles wissen, aber ein paar Grundkenntnisse sind wichtig...


    In Europa gilt seit je her die Norm für "PAL". In Amerika beispielsweise gilt stattdessen "NTSC".
    PAL hat 25Hz und NTSC 29.97Hz. Genau genommen sagt man fps (Frames pro Sekunde).


    Also gilt für uns grundsätzlich schon mal: Neu erstellen mit 25fps (nicht 30).


    Weiters gibt es noch einen wesentlichen technischen Unterschied in Videos: "Progressive" und "Interlaced".
    Progressive sind 25 Vollbilder. Das heisst wenn ich mir ein unkomprimiertes Avi-Video anschaue, das mit 25fps/Progressive erstellt wurde, werden pro Sekunde 25 Einzelne Bilder dargestellt. Dieses Video ist dann recht ruckelfrei und wirkt recht ruhig und angenehm fürs Auge.


    Besser für bewegte Videosequenzen ist jedoch sehr oft "Interlaced". Besonders dann, wenn starke Bewegungen vorkommen. Sowie laufen, Fahren mit dem Motorrad, Ein Fußball der durchs Bild geschossen wird, etc.


    "Interlaced" bedeutet 50 Halbbilder. Die Wiedergabe ist ebenfalls nur 25 Bilder pro Sekunde. in der Videodatei sind dann aber pro Sekunde zwei Halbbilder gespeichert. Der Fernseher baut zuerst das eine Halbbild auf, und dann das zweite. Der Gedanke dabei ist, ein besserer Bewegungsablauf. Das "bewegte" Bild wirkt also nicht mehr so ruckelig und erscheint flüssiger.


    Und dann kommt noch dazu, das es eben schon viele verschiedene Formate gibt. Früher gab es nur (in Europa) das eine Format: PAL 720x576, 25Hz. Darauf wurde jeder Röhrenfernseher aufgebaut.


    Heute gibt es zick Formate mehr. Alles was größer ist als 720x576 ist im Grunde genommen HD. Oft gehört als "HD-Ready". Die heutige Flat-Screen Norm-Auflösung ist 1950x1080 ist "FULL-HD" (darunter HD-Ready). Je höher die Auflösung, umso größer wird letztlich die Videodatei.


    Das geeignetste Format für Youtube wird wohl sein: "PAL HD 720p = 1280x720; 25fps".


    Die entsprechende Technik bezüglich Progressive und Interlaced ist wieder eine sehr umfangreiche Thematik. Das ist "Decoder-Technik". Vorallem je besser ein Decoder um so besser werden die einzelnen Bilder "gerendert". Magix als auch Studio (oder Avid) haben beide sehr gute Decoder (fürs Geld).


    Und dann gibts da noch die Art wie du dein Video mit der Kamera aufnimmst. Bei vielen Camcorder kann man einstellen wie das Video aufgenommen wird. da kann man auch den Fehler machen, das Video in NTSC aufzuzeichnen. So oder so, Ein bestehendes Video hat ein bestimmtes Format. Wenn es in NTSC daherkommt, wird es umgewandelt.


    Jede Umwandlung bedeutet möglicherweise Qualitätsverschlechterung. Je nach Decoder und Einstellungen die man selber trifft. Ich glaube bei Studio wird das eingefügte Video gelesen und die Einstellungen als Projekteinstellung übernommen. Das kann recht hilfreich sein.


    Manche Videos die man erstellt, können auch nur am Computer wiedergegeben werden. Vorallem viele etwas ältere DVD Player (nicht Bluray und älter als 2 Jahre möglicherweise) - vorallem billige Standard-Player, stecken sofort fest, wenn das Video zuviele Daten hat.


    Das führt mich zum nächsten Thema. Da gibt es noch einen wesentlichen Unterschied bezüglich Videogröße.
    VBR oder CBR. VBR = Variable Bitrate und CBR constant bitrate. Bedeutet: Variable heisst, wenn von einem Bild zum nächsten Bild wenig Veränderung ist, Beispiel nur Fussball fliegt etwas weiter auf der Flimmerkiste, Hindergrund bleibt unbewegt, wird in der Bildbeschreibung nur diese Veränderung unter Einhaltung eines gewissen Standards, abgespeichert.


    VBR verringert also die Bitrate erheblich. Ein Standalone player tut sich damit auch viel leichter, weil die "flüssige" Datenmenge die von der DVD daherkommt, kleiner ist. Schneller gelesen werden kann und weniger Rechenleistung erfordert.


    Hingegen bei CBR, hat jedes neue Bild oder Halbbild die gleich eingestellte Konstante Bild(Datei-)größe. Da muss der Player mehr Daten verarbeiten, auch wenn letztlich nur der Ball ein paar Zentimerter auf der Leinwand verrutscht.


    Aber nicht jeder Player kann alle mögliche Formate verarbeiten. Da sind die Bluray Player dankbarer. Da die sowieso bessere, schnellere Prozessoren brauchen, weil Bludray viel Daten liefern.


    Wenn man eine normales HD Video macht, das auch am "normalen" DVD Player abgespielt werden soll, bewährt sich eine Bitrate von max. 6000 Bits pro Frame. Beispielsweise VBR: min: 4000, max 6500.


    So, eigentlich gibt es noch viel zu sagen, aber jetzt muss ich erstmal in die Arbeit fahren ;)


    PS: AVI ist ein relativ unkomprimiertes Format und daher immer sehr groß und vollkommen ungeeignet für Youtube oder DVD-Player. Eigentlich nur für die PC Wiedergavbe geeignet. Oder als Quellmaterial (Masterband).


    MP4 ist ein Must Have für HD. Eine Norm für HD Videos mit sehr guter Komprimierung. Der Rest ist "Knowhow": Von der Entstehung der Quelle (Camcorder) bis zum gewählten Ausgabeformat am PC. Aber wie gesagt: 720x576 verwendet man nicht mehr. Am besten eine Größe zwischen diesem und Full-HD, also 1280x720 wählen.


    sorry für diesen Roman :oops: :oops:
    LG, Jürgen (Hinti)

  • #12

    Moin Harry,


    meine Vids sind auch alle mit Magix erstellt. Das Schwarzwaldteil war mit Magix Video Deluxe MX Plus, der Downloadversion, erstellt. Das Spiegelbergvideo dann mit Video Deluxe 2013, das ich als Angebot für 69,95€ erstanden habe. Jede Version läßt sich probehalber als 30-Tage Demo runterladen. Wenn du mit dem Gedanken spielst zu kaufen, dann mach das und lass auch das Demo registrieren (=verlängerte Probephase, kommst in den Newsletterverteiler mit den Sonderangeboten!!).


    Hinti hat ja schon recht viel geschrieben dazu. Finde das Magix Programm aber seeehr selbsterklärend aufgebaut und habe keine große Hilfe und Lehrvideos benötigt, um erste Erfolge damit zu erzielen. Es geht aber auch ne Menge professioneller mit dem Programm, wenn man etwas Zeit und Spucke investiert. Für mich aber (momentan) nicht nötig.


    Habe mich letztlich für die 2013er Version entschieden, da die Bearbeitung des Datenmaterials mit der MX Plus Version ein Graus war. Die 2013er kann auch auf lahmen Rechnern (hab nur nen 2 Jahre alten Laptop mit 3GB RAM) flüssig die Filmchen inkl. aller Blendeffekte, Musik etc. in der Videospur wiedergeben, was für nen punktgenauen Schnitt recht nervenschonend ist...mit MX Plus bin ich ein paar mal an die Decke gegangen und hab den Laptop zugeklappt...
    Upload etc. funktioniert auch schneller mit der 2013er und es gibt mehr Videovoreinstellungen, die speziell auf Youtube zugeschnitten sind. Qualitativ erscheint mir das Spiegelbergvideo höherwertiger als der Schwarzwaldfilm (beide werden vor dem Upload auf mp4 Format exportiert!). Allerdings habe ich da auch nen anderen Modus an der GoPro verwendet. Einen direkten Vergleich beider Programme und der Berechnung mit ein und demselben Filmchen kann ich bei Gelegenheit mal machen (Kühlergitter haben aber Prio 1 ;) ).


    Großer Nachteil bei den Magix Programmen (vor allem hinsichtlich Preis...): es kommen keine Musikfiles, keine Soundfiles, keine vorgefertigte Sequenzen für Intro o.ä. mit dem Programm geliefert. Es ist nur das reine Programm inkl. der Verarbeitungseffekte (Blenden, Übergänge, Farbeffekte etc.).


    Zur Qualität der Bilder: Ich habe aus Jux mal ein kurzes Video mit meiner Canon EOS 1100D geschossen und das mit den gleichen Einstellungen wie das Spiegelbergvideo hochgeladen. Von den nervigen Kacheln un Pixelblöcken, die ich mit der GoPro1 habe, war nix zu sehen, obwohl der Chip mit weniger Auflösung Videos aufzeichnet als die GoPro. Es kommt also definitiv auf den Foto-Chip an, wie gut die Bildqualität dann auch in der komprimierten Variante erscheint.


    Wenn auch schon bekannt, hier mal die Links zu allen 3 Videos:
    Schwarzwald --> Magix Video Deluxe MX Plus
    Spiegelberg --> Magix Video Deluxe 2013
    Testvideo Canon EOS 1100D --> Magix Video Deluxe 2013


    Grüße, Andreas

  • #13

    ...trifft nicht zu auf meine "Premium" Version für knapp über 100 Euro. Da sind jede Menge Soundfiles dabei, mit automatischer Anpassung an die Videosquenzlänge (bei Bedarf). Sowie viele sehr nützliche Addons (eingebunden ins Programm) mit vielen super coolen Effekten. Und mehr Blenden und Blendeneditor, als im Standard und Plus Paket.


    Ich habe zum Beispiel erst kürzlich ganz schnell, quick and dirty, ein Video mit Fotos von einem Ausflug gemacht. Ein Videobuch für die Schule meiner Tochter. Da gibt es ganz tolle Vorlagen in der Premium Version, die alles sofort und schnell erstellen, geht unglaublich toll.


    PS: Die Performance finde ich hingegen sehr gut. Habe aber auch einen recht guten i7 Rechner und kann das daher nicht bestätigen.


    Andreas hat schon Recht, natürlich kommt man gleich mal rein und kann schnell Videos erstellen. Ich habe es direkt mit Pinnacle Studio verglichen. Studio ist technisch nicht so gut (Kernel/Spuren etc), aber wahnsinnig einfach zu bedienen. Wenn es denn mal nicht abstürzt :whistle:

  • #14

    Hallo Jürgen, Hallo Andreas,


    boah... das sind sehr viele Infos, die ich erstmal verarbeiten muss. :o


    Vielen Dank Euch beiden für die sehr ausführlichen Tips. :handgestures-thumbupleft:
    Ich werde mir also erstmal die 30-Tage Demo von Magix und Pinnacle herunterladen
    und mich dann nach einer Testphase für eines der beiden Produkte entscheiden.


    Viele Grüße
    Harry

  • #15

    Hi Harry,
    dabei gebe ich dir aber noch einen Tip der auf lange Erfahrung beruht und besonders auf Pinnacle zutrifft.


    Eine Videoschnittsoftware ist extrem Hardwarenahe. Das Rendern der Codecs auf den Prozessoren, Grafikkartenzugriff, Interrupts etc.


    Dazu kommt die Herausforderung eines Herstellers einer solchen Software, das diese möglichst breit alles abdeckt was gerade am Markt zur Verfügung steht.... Die Software soll alle Camcorders erkennen (können). Die Software soll alle aktuellen Formate lesen können (H.264) etc. Und dann noch kompatibel sein mit möglichst aller gängigen Hardware... Grafikkarten AMD/nVidia, CPU: Intel wie AMD etc.


    Und dann kommt noch dazu, und das ist der springende Punkt was ich eigentlich dann sagen will, dass das Betriebssystem mit den DLL's und Treibern des Systems, die Verbindung zu den diversen Peripherien herstellt.


    Was ich damit also sagen will: Die Ideallösung wäre ein Rechner wo nur die Videoschnittsoftware drauf ist. Und zwar nur EINE !
    Okay oft gehts auch anders. Aber gerade Pinnacle Studio ist sehr kleinlich und verträgt sich oft nicht mit anderen Programmen - die Ihrerseits beispielsweise ein Windows Famework Update installieren usw usf



    Am besten eine Software auf einem recht sauberen System installieren und testen. Und erst wenn alles läuft kann man vielleicht beide probieren zu installieren. Konflikte können da aber extrem leicht auftauchen (Abstürze etc).


    Ich wollte das nur erwähnen, damit du gewappnet bist und bei eventuellen Problemen dies auf das zurückführen kannst. Ansonsten viel Spaß beim testen.

  • #16

    Hallo Harry,
    auch ich kann dir ein paar Erfahrungen zur langjährigen Nutzung von Pinnacle Studio (Versionen 8 bis 14 zumindest) mitteilen.
    Einarbeitung relativ leicht. Abstürze sehr selten; ich habe aber auch keine weitere Videobearbeitungssoftware drauf.
    Wo die Software bekanntermaßen lahm ist, ist das Rendern des Filmes.


    Aber Obacht; im Sommer hat Avid sein "Avid Studio" und auch "Pinnacle Studio" an Corel verkauft. Laut dieser Info hat sich da einiges in der aktuellen Version getan gegenüber den Vorgängerversionen :think:

    Viele Grüße :)
    Maik

  • #17

    sehr schönes filmchen. bist ja recht zügig unterwegs. kann man da die natur noch genießen? sind ja schöne berge dort.

    Gruß René


    Früher war ich Schizophren, aber heute geht's uns gut!


    Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages ist frei erfunden.
    Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.


  • #18

    Ich nutze auch schon seit einigen Jahren Programme vom Magix. Ein vernünftiger Rechner ist zwar auch zwingend, aber ansonsten alles in grünen Bereich. Bin sehr zufrieden.


    Ich kann das Magix auch nur empfehlen...!!!

    In diesem Sinne...


    Gruß
    Manfred


    => GoldWing 40th Anniversary-EML GT2001-Gespann
    => Varadero-Gespann
    => NC 700 X-DCT

  • #19

    Hinti: na mit nem i7 Rechner kann ich nun nicht dienen. Mit sowas kann man doch Weltraummissionen leiten. :D Bei mir läuft das ganze auf einem Normal-Laptop Lenovo G550 2958, Win7 32Bit, Intel Dual-Core T4400 mit 2,2GHz und 3GB RAM (dürfte sogar noch unter i3 Kategorie sein). Daher die schwachbrüstige Perfomance beim MX Plus wenn man 4GB Filmsequenzen hochlädt und diese bearbeitet (Blende, Musikspur). Im 2013er kein Problem mehr. Vorschau mit Videospur und Ton tiptop! Und sich nun nur für die Filmchen nen extra Schneide-PC einrichten fänd ich blöd. Bei mir läufts auf der zugemüllten Kiste neben Office, Bildbearbeitung, kleiner Games ganz hervorragend.


    Ich hatte auch schon mal mit Pinacle Hardware/Software Kontakt und fand das...naja... Pinacle war extrem zickig und akzeptiert wenig fremde Videohardware und gab keinerlei Schnittstellen in seiner Software zu anderen Programmen frei. Aber Versuch macht kluch und Harry wird schon das richtige Tool für sich finden.


    Grüße, Andreas

  • #20


    Danke René,
    es ist für mich gerade ein Genuß die Pässe zügig mit meiner X zu erklimmen, :mrgreen: (der Drang nach oben zu kommen)
    obwohl in der Schweiz nur 60, maximal 80 erlaubt sind. Gelegentlich lege ich auch ein Päuschen ein und genieße.
    Wenn ich es doch übertreibe, merke ich das meistens nach einem heftigen Rippenstoß von hinten. :?


    Ausserdem sind die Pässe von mir aus nicht sooo weit entfernt.
    Bis zum Gotthard Pass 230 km, Silvretta Hochalpenstraße 170 km, Nufenenpass 270 km um nur einige Beispiele zu nennen.
    Da kann man jederzeit ganz spontan eine kleine Tour machen.
    Meine Videos habe ich ja auch noch, wo ich hinterher nochmals virtuell genießen kann. :D



    Nach Euren ganzen Rückmeldungen und Erfahrungswerten, tendiere ich jetzt schon zu Magix Video deluxe.


    Vielen Dank nochmal an Alle :handgestures-thumbupleft:
    Harry

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