Winterflucht
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#53 In einem frisch renovierten Schloss gelandet. Mit Fußbodenheizung und einem Holzofen der in das Kaminfundament eingelassen ist. Der bollert jetzt ordentlich. Es ist unglaublich wie viele tolle Unterkünfte man hier für kleines Geld buchen kann. Wir zahlen so 65- 120 Euro für die Nacht.
Und das geht dann noch durch zwei.
Und die Pferde durften wir auch noch unterstellen.
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#54 So ein Motorradtag hat viele Gesichter. Leider hatte er in den Höhen des Zentralmassivs vor allem Nebel im Gepäck. Wir sind also bei Minusgraden mit 50 km/h durch den Nebel geschlichen. Hinter uns haben sich immer Schlangen gebildet. Wenn es ging haben wir die dann vorgelassen. Nach 40 km ging es dann endlich wieder runter. Die salzigen Straßen haben der Kette der Mash zugesetzt. Diese hat keine O-Ringkette und ist über Nacht verrostet und steif geworden. Und das bei der eigentlich sehr guten Pflege. Man lernt nicht aus. Die weiteren Pässe waren schön zu fahren. Heute durfte Google Maps mal navigieren, da wir zur Zeit relativ lange Etappen fahren und die würden mit Kurviger oder Osmand noch länger werden.
Höhepunkt des Tages: Ich habe es endlich geschafft eine neue Wärmflasche zu bekommen nachdem ich die alte Wärmflasche in irgendeinem Bett vergessen habe.
Die Unterkunft heute ist leider nur 'ne Absteige.
Pech gehabt.
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#55 Gestern hat uns Nebel gebremst, heute war es ein ruppiger, eiskalter Wind aus Nordost gespickt mit einzelnen Schneeflocken. Also ziemlich von schräg vorne.
Zum Glück hatten wir heute eine besonders lange Etappe von 270 km vor uns. Da konnten wir die Kälte und den Windchill so richtig auskosten.
Wir sind schön Slalom um herunter gefallene Äste gefahren. Einmal lag sogar ein Ofenrohr auf der Straße.
Und so sehe ich auf solchen Fahrten aus.
Darunter trage ich.
Funktions T-Shirt, Merino-Pullover, Hemd, dünne Fließjacke, dicke Fließjacke, Fließweste, Innenfutter von der Motorradjacke.
Beheizte Socken, Skihandschuhe.
Wer weiß, was der größte Nachteil dieser Klamotten ist? -Richtig die Pinkelpausen werden länger.
Unterkunft ist wieder top und mit Ofen.
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#56 Der Wind war heute etwas weniger bissig als gestern, jedoch immer noch stark und kalt und böig. Zumindest konnte ich heute ein Außenfoto aufnehmen ohne abgefrorene Finger zu riskieren. Die Bilder der wunderschön geschwungenen Loirebrücke und der schnuckeligen Chalets von gestern müsst ihr euch entweder selber ausmalen, googeln oder am besten kommt ihr einfach persönlich mal hierher.
Etwas gruselig waren heute die Massengräber in der Nähe von Verdun. Angesichts der vielen weißen Kreuze kann man nicht verstehen, wie je wieder ein Mensch oder eine Nation einen Krieg beginnen konnte.
Die Unterkunft ist erneut toppi. Diesmal wieder mit Kamin.
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#58 Finde ich schon ziemlich taff, wie Ihr dem Wetter trotz und die Laune dabei nicht verliert! Und: Jeden Abend ein kleines Statement - Chapeau und danke!
Bei dem Wetter täglich ca. 250 km zu fahren erfordert vor allem die richtige Ausrüstung.
Ich schwöre z.b. auf meinen Schuberth- Helm der ziemlich zugfrei ist, wenn man die Zwangsbelüftung dichtklebt. Allerdings war jetzt so starker und kalter Wind, dass selbst unter dem Schuberth ein leiser Zug war. Aus diesem Grund musste ich meine Sturmhaube tragen.
Die wiederum hat meine Ohren platt gedrückt und die fingen nach ein paar Stunden an, weh zu tun. Ich kam heute auf eine zugegebenermaßen ziemlich beknackt aussehende Lösung des Problems.
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#59 Tschüss Frankreich, Hallo Belgien, Tschüss Belgien, Hallo Holland.
Mit "Kurviger" einmal durch Belgien. Kurviger hat uns viel auf kleinen Straßen durch Wälder geschickt. Unten findet ihr ein Beispielbild einer typischen Straße vom heutigen Trip. Und selbst auf solchen Straßen muss man immer so fahren dass einem ein LKW entgegen kommen kann.
Wie wir heute wieder mal erfahren haben.
Bemerkenswert fand ich noch die besondere Architektur von Belgien. Viele schicke Häuser aus flachen grauen Steinen kombiniert mit Holz.
Die Schlösser sehen auch anders aus als in Frankreich.
Unterkunft heute mit Pelletofen und deutschem Fernsehprogramm. Ich schätze wir sind bald wieder zu Hause.
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#60 Hallo "liberte liberte",
interssiert verfolge ich eure Tour. Ich wurde oftmals an meine Pyrenäen-Tour vor ca. 15 Jahren erinnert (Berlin-Bonn-Mittelmeer-Atlantik).
Wir brauchten im Mai/Juni keinen Kamin im Zelt.
An einem Freitag Abend kam eine junge Mutter mit ihren beiden kleinen Kinder auf den einsamen Zeltplatz. Sie wollte wissen, wo man essen könnte. Wir bestätigten ihr, dass man das im Umkreis von 15 km nicht könne. Sie war arg betroffen. Mein Freund und ich opferten unser Frühstück und den anderen Rest. Sie war happy. Später, als sie ihre beiden Kinder gesätigt zu Bett/Luftmatraze gebracht hatte, kam sie zu uns an den Tisch und half uns den allerletzten Rest unseres Proviantes zu vertilgen. Das waren zwei Flaschen Rotwein.
Ihr Französisch war so gut, wie unser Deutsch. Das half wenig. Das gemeinsame Englisch war so gut, dass ich in der Öffentlichkeit bestreite, dass es mein Englisch sein würde. Trotzdem wurde es ein schöner Abend. Zwei alte Männer spielten "den Hahn im Korb".
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Als ich das "Bananen-Foto" sah, dachte ich im erstem Moment, du hättest mit Hilfe der Bananen dein Ohren-Problem gelöst.
"Bohnen in die Ohren" (Gus Bakus) kenne ich - aber Bananen in den Ohren ?
Ich konnte aber schnell meine Fehl-Interpretation erkennen.
Weiterhin Gute Fahrt wünsche ich dir/euch.
Reinhard
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