Hallo,
sicherlich ist Pannenspray geeignet, um zum nächsten Reifendienst zu kommen. Es wird bei der Anleitung empfohlen, danach nicht schneller als 50 km/h zu fahren. Eine prophylaktische Füllung mit Pannenspray verbietet sich.
Das Dichtmittel im Reifen verändert in wenigen Minuten seine Konsistenz. Auch die Auswuchtung des Reifens geht verloren.
Bisher hatte ich zwei Reifenpannen mit dem Motorrad.
Einmal flickte ich den Schlauch am Hinterrad auf einer 120 km Autobahnstrecke 5 mal. Das war in den 60'er Jahren. Die Gummi-Lösung und die selbstklebenden Flicken waren überaltert. Beim 5'ten mal überstrich ich die zu klebende Fläche dünn und ließ sie antrocknen. Nach einer Verweilzeit überstrich ich die Fläche sehr dick mit Gummi-Lösung und zündete sie an und ließ sie ca. 10 Sekunden brennen. Dieser Flecken hielt dann ewig. Seitdem betrachte ich mich als Hilfs-Vulkaniseur.
Inzwischen fahren aber die meisten Fahrzeuge schlauchlos. Die Zubehör-Industrie bietet verschiedene Pannen-Sets an.
Das Dichtmittel-Spray ist das bequemste aber nicht das beste. Es bedeutet harte Arbeit, die Felge beim Reifenwechsel, wieder sauber zu bekommen. Ich ziehe die Methode "Gummi-Dübel" vor. (s.Link).
Ich kenne drei Arten von Dübeln: "Dichtschnüre", "Schraubdübel" und "Dübel mit Pilzkopf". Ich ziehe die mit dem Pilzkopf vor.
Erfahrungen mit diesen Dicht-Dübeln habe ich nicht. Man könnte aber mal beim Reifendienst an einem Schrott-Reifen üben.
Als im letztem Herbst das Vorderrrad meiner NC butterweich war, fuhr ich wie auf Eiern 3 km zur nächsten Tankstelle und stellte dort 0,8 bar fest. Dann fuhr ich zum Reifendienst.
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Wer körperliche Anstrengung scheut und nicht mit einer kleinen Teleskop-Luftpumpe 2.8 bar "plumpen" möchte, kann CO2-Patronen zum Aufpumpen verwenden (s.Link). Eine 10-Gramm Flüssig-Co2-Patrone ergibt 5,4 Liter Gasvolumen.
Wenn ich diese 5,4 Liter auf 3 bar verdichten möchte, benötige ich 3 Patronen.
Aber Vorsicht:
Durch die Entspannungskälte herrschen dann im Reifen Minustempemeraturen. Man sollte ca. 0,3 bar weniger Reifendruck einstellen.
Die kritische Temperatur für Flüssig-CO2 beträgt +31°C. Es soll im Sommer vorkommen, dass diese Temperatur überschritten wird
- in der Sonne stehend allemal.
Deshalb nehme ich unterwegs eine kleine Teleskop-Luftpumpe mit.
Bei Aldi gab es diese einmal für 17 € - später im Abverkauf für 8 €. Sie hat ein Manometer und am Schlauchende sitzt ein Anschluss-Adapter der alle drei Ventilarten anschließbar macht.
Reinhard