Und wie so oft liegt die Wahrheit dazwischen:
- bei idealem Untergrund und einem idealen Ständer gebe ich Michael zu 100% recht. Period.
- nur: leider sind heutzutage die wenigsten Hauptständer ideal (wobei ich den von den NCs nicht beurteilen kann und der von X-ADV nahezu perfekt ist)
- und: noch viel weniger Untergründe sind ideal.
Daher ist dies wie alles gemäß der aktuellen realen Gegebenheiten zu entscheiden:
- im Winter in der Garage? Klar der Hauptständer.
- auf lulligem Untergrund? Klar der Seitenständer - da habe ich auch eine Fußvergrößerung dran und kann mir eine feste Stelle suchen. Da wird kein vernunftbegabter Mensch den Hauptständer nutzen.
- wenig Platz? Natürlich Hauptständer.
- bei mir im Carport unterm Jahr mit der Hauswand zur Rechten? Klar der Seitenständer.
Und so kann man es all's weiter führen.
PS: wir haben wohl ähnliches studiert - allerdings war mein Professor ein Pragmatiker, der schon in den 80ern ein Rennrad-Fully fuhr. Der lies uns diese Berechnungen auch durchführen - um dann mit uns zu unseren Parkplätzen zu gehen:
- eine Harley auf einem Seitenständer bekommst Du niemals umgeworfen - ein Hauptständer wäre da Blödsinn
- dagegen stand die Bol d'Or eines Kommilitonen so scheps auf dem Hauptständer, dass sie schon fast beim Hinsehen umgefallen ist.
Deine Zeichnung hat nämlich einen Denkfehler:
- der Abstand zwischen den beiden Füßen des Hauptständers ist in der Realität niemals so breit - er wäre breiter als das Fahrzeug. Insofern sind da die beiden Auflagepunkte zu nah beieinander, um eine echte Stabilität zu gewährleisten respektive geht es in der Realität recht schnell, den Schwerpunkt über den Mittelpunkt rauszubekommen.
- demgegenüber steht ein Mopped auf einem anständigen Seitenständer in einem sehr schönen Kräftedreieck - das von Dir gezeigte ganz rechte Bild zeigt quasi einen einsinkenden Seitenständer. Auf festem Grund passiert hier gar nichts.