Beiträge von X-Man


    Hallo Marc,


    vielen Dank für Deine Testberichte!
    Über die Tausender-Neo habe ich seinerzeit mal zwecks Anschaffung nachgedacht, aber das war wirklich nur eine kurze Überlegung. Das Design ist dann doch nicht so meins. Die Leistung von 145 PS wäre mir noch egal gewesen, aber die hätte ich nicht gebraucht sondern bestenfalls in Kauf genommen. Desweiteren hatte ich keine Lust auf einen ständigen Abgleich zwischen Leistungsmodifizierung und fahrerischem Können. Ausschlaggebend aber waren die Erfahrungen mit dem luftgekühlten Vierzylinder der CB 1100 EX, 90 PS bei 7500 U/min., 91 Nm bereits ab 5500 U/min., herausgekitzelt aus 1140 ccm. Sehr druckvoller Motor, der ordentlich durchzieht, mit einer Laufkultur, die ich schlicht keinem anderen Reihenvierer zutraue. Weshalb ich die CB 1000 R erst gar nicht probegefahren bin.
    Wer einen absolut laufruhigen, sehr kultivierten Motor schätzt und sich für 4Zylindermaschinen interessiert, gleichzeitig auf Leistung weit jenseits von 100 PS verzichten kann, sollte sich das Erlebnis CB 1100 EX/RS ruhig mal für eine längere Runde gönnen. Zumal man von den NCs her in der Hinsicht doch verwöhnt ist. Die Straßenlage der 1100er kann man gut mit sehr satt und präsent umschreiben, die Schalterei ist ein Gedicht.
    Auf der anderen Seite werde ich mir die Neo-Tausender auch mal gönnen, wenn auch nur aus purer Neugier, also ohne Kaufabsichten.


    Deine Worte über die CB 650 R sind die kritischsten, die ich bisher gehört habe. Finde ich voll korrekt, sowas würde ich insgesamt gern öfters hören. Und Du sprichst genau die Dinge an, die mich an der Maschine auch stören. Die einzigen Steigerungen, die man hier erfahren kann, sind diverse Fahrzeugkomponenten und die höhere Leistung gegenüber einer NC. Aber im direkten Vergleich mit beispielsweise einer NC 750 S stinkt die Neo-Sechsfuffziger immer noch ab - persönliche Meinung! Wer mit einer NC gut umzugehen weiß, der wird auf die zusätzlichen PS der CB 650 R verzichten können, den Nutzwert nicht zu vergessen. Wenn ich vor der Wahl stünde zwischen gut genutzten 745 ccm auf zwei Zylindern und vier Minizylindern von Schnapsglasgröße auf 650 ccm, würde mir die Entscheidung nicht schwerfallen. Hektische Schalterei für die Drehzahloptimierung und unnötiges Getöse sind wirklich nicht meins.


    Gruß
    Jörg


    Der Inhaber einer Fahrschule in meinem Freundeskreis berichtete mir neulich noch vom genauen Gegenteil. Die Zahl der A1-Anwärter in seinen Fahrschul-Filialen ist in den vergangenen zwei Jahren angestiegen. Möglicherweise gibt's da auch regionale Unterschiede? Bei uns im Kreis ist jedenfalls kein Mangel an Nachwuchsfahrern festzustellen. Teilweise gibt es auch FS-Kooperationen, um den Zeit- und Personalmangel kompensieren zu können. Aber das ist natürlich nur eine Momentaufnahme.


    Gruß
    Jörg


    Hallo Herr Wetekam,


    ich möchte an dieser Stelle Ihre Aussagen zu meiner Person zumindest teilweise korrigieren. Richtig ist Ihre Beobachtung betreff meines Schreibstils, selbiger ist das Resultat aus mehr als 30 Jahren schriftstellerischer Tätigkeit. Diese Tätigkeit beinhaltet mit zunehmender Professionalisierung auch eine gewisse Routine in der Recherche.
    Allerdings ist das kein Garant für absolute Aussagen bzw. die korrekte Wiedergabe des Recherchierten, dessen bin ich mir bewusst. Gerade in der Motorradthematik bin ich nicht besonders bewandert, da gibt es Mitglieder in diesem Forum, deren Wissen meinen tatsächlich oberflächlichen Mausklick-Informationssammlungen weit voraus und himmelhoch überlegen ist.
    Meine Beiträge gehen also genauso wenig in die Tiefe, wie Ihre. In der Regel lasse ich es dabei bewenden, mir zu einer bestimmten (Motorrad-)Thematik einen kurzen Überblick - mit einigen Fakten als Stützpfeiler - zu verschaffen. Solche Fakten lassen sich oft ambivalent verwerten und beurteilen, und manchmal ergeben sich daraus interessante Diskussionen, z.T. auch durchaus kontrovers.
    In erster Linie aber fahre ich Motorrad und sammle so meine Erfahrungen, die ich gerne mit den hier anwesenden netten Leuten teile. Ob das immer auf Interesse oder Zustimmung stößt ... wohl eher nicht. Aber ich sehe da keinen Änderungsbedarf und schreibe weiter - auf meine ganz persönliche Art.


    Friedlicher Gruß
    Jörg Isenberg



    Ich würde den Begriff »Senioren« nicht überstrapazieren. Wenn ich mir die Begegnungen an Motorradtreffs der letzten Jahre vor Augen führe, würde ich eher von einer überwiegenden Mehrzahl "Best Ager" sprechen wollen. Das sind Biker, die in der Regel noch fit genug sind für jegliche Arten von Motorrädern. Oder sich dementsprechend so einschätzen. Die älteren Herrschaften so ab 70 aufwärts sind da eher selten anzutreffen. Aber selbst unter denen gab's ein paar denkwürdige An- bzw. Augenblicke, von Hayabusa über Super Blackbird bis zur S1000RR. :D


    Dass die Jugend dem Motorrad die Kehrseite zeigt, mag gefühlt so sein. Aber ich habe da eine andere Theorie: Die Motorrad fahrende Jugend ist mehr unter seinesgleichen, hat andere Treffpunkte, setzt andere Prioritäten. Z.B., der allergrößte Teil der Motovlogger - der erfolgreichere Teil - rekrutiert sich aus der Altersgruppe 20-25, mit teilweise zigtausenden Followern. Da sind inzwischen ganz eigene Subkulturen entstanden. Diese heutige Jugend ist finanziell auch gut aufgestellt, vermute ich. Schaut man in die Verkaufscharts, findet man über die Top 50 verstreut sehr viele A2-taugliche Krafträder (MT07, Z650, 701 Supermoto, 690 DUKE etc.), sehr beliebt bei ehemaligen 125er Piloten. Auch hat der Markt der Leichtkrafträder im laufenden Jahr um etwa 25% zugelegt.


    Was die NC-Modelle betrifft, scheinen die in den eher Roller-affinen Ländern häufiger von jüngeren Fahrern geschätzt zu werden, als hierzulande. Zuzüglich jener Länder, in denen kleinere Kubaturen u. angepasste Leistungsdaten den Inhalt des Geldbeutels und die allgemeinen Erfordernisse widerspiegeln. Will sagen, dass man dort potenzielle geriatrische Erfordernisse bestimmt nicht mit einer NC verknüpft. Es ist tatsächlich eine Wahrnehmungssache, wie oben erwähnt. Hierzulande ist der Kauf einer NC doch eher (wenn auch nicht in jedem Fall, klar) eine bewusste Reduktion.


    Die Preisentwicklung der NC-Modelle ist aus merkantiler Sicht absolut nachvollziehbar. Für eine Preissteigerung kann es nur einen Grund geben: die Nachfrage ist dementsprechend gestiegen. Ein Produkt, dass sich schlecht verkauft auch noch zu verteuern, das ergibt keinen Sinn. Wahrscheinlich ziehen irgendwo auf der Welt die Verkäufe an, USA, Brasilien, Kanada, Neuseeland, Australien. In Deutschland halt mal gerade nicht. ;)


    Gruß
    Jörg


    Jau, das Staufach. Das ist so eine Sache, von der sich die wenigsten NC-X/S-Fahrer trennen würden. Ich selbst finde es auch sehr praktisch. Gleichzeitig habe ich ein bisserl Fantasie übrig für alternative Gestaltungsmöglichkeiten. Ist ja eh alles nur ein Gedankenspiel. :D
    Ob da tatsächlich eine komplette Neukonstruktion nötig wäre, vermag ich nicht zu sagen. Ich sehe als Laie nur den Rahmen als größtes Hindernis, wenn man das so nennen kann.


    Stauraum und Reichweite wären für mich, wäre ich ein Tourenfahrer, ganz wichtige Faktoren. Ich bin zwei NC-X gefahren und attestiere diesem Modell - so wie es jetzt im Showroom steht - bereits uneingeschränkte Tourentauglichkeit. Aber Wünsche und Vorstellungen sind halt sehr individuell. Ich z.B. würde zur Reichweitenerhöhung nur äußerst ungern einen Ersatzkanister verwenden wollen, und Stauraum ist Stauraum, egal, wo. Bei einer potenziellen Tourenmaschine, wie gesagt.


    Als Alltagsmotorrad ist die aktuelle NC-X eine tolle Sache, da würde ich nichts dran ändern wollen. Vermutlich auch, weil ich sie gut kenne und weiß, was sie kann (und das ist ja eine ganze Menge). Jemand, der speziell etwas Tourentaugliches sucht, wird sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit erstmal woanders schlau machen, weil er in der NC-X jetzt nicht unbedingt den Tourer erkennt. Wäre da eine Neuauslegung von "New Concept" der Sache nicht sehr dienlich?


    Gruß
    Jörg


    Widerspräche es dem NC-Konzept, einen herkömmlichen Tank anstelle des Staufachs zu verwenden? Dann wären wir bei 20+X Liter! Weiterhin könnte hierdurch "Roller-mäßig" ein wenig Stauraum unterm Sitz angedacht werden. Oder wahlweise ein (fest installiertes?) Koffersystem wie bei der NT 700 Deauville. Dazu serienmäßig alles, was ein Tourer so braucht, um vernünftig verkauft zu werden, Tourenschild, Hauptständer, Griffheizung, Handguards, Tempomat, hochwertige Erstbereifung etc. Das wäre in meinen Augen dann eine NC-XT(ouring). Dazu ein deutlich auf Touren getrimmtes, funktionales Facelift!


    Einfach eine konventionelle X mit einem Tourenpaket anbieten, das fände ich persönlich etwas reizlos. Kann man machen, okay. Man kann aber auch, wie angemerkt und wohl auch üblich, selber Hand anlegen und sich auf dem Zubehörmarkt umschauen. Und gerade weil das Usus ist, müsste sich eine Touren-X deutlich hiervon absetzen, um positiv wahrgenommen zu werden. Ich denke, wir haben dann immer noch eine NC vor uns stehen, mit all ihren Vorteilen - nur vom Staufach müsste man sich in dieser Form halt verabschieden ...


    Gruß
    Jörg

    Zwei erwähnenswerte Dinge, die mir gestern auf der Heimfahrt von der Arbeit aufgefallen sind.


    Ampel schaltet grün, ich biege ab auf eine lange Gerade und beschleunige im D-Modus voll durch. Es folgt eine krasse Hackerei die Gänge rauf, bei jedem Gang geht ein mächtiger Ruck durchs Fahrzeug. Ich fahre irritiert rechts ran, stoppe, fahre wieder scharf an - der Effekt wiederholt sich nicht. Was ich einerseits beruhigend finde, andererseits die Frage aufwirft: what the heck war da los?! Kettenspannung habe ich kontrolliert, die kann's nicht gewesen sein.


    Heute bläst ein ordentlicher Wind, krasse Seitenböen abgefangen. Um Tempo 100 herum wird meine X recht nervös, das Vorderrad beginnt zu flattern. Auch muss ich das Fahrzeug regelrecht gegen den Luftstrom stemmen, also ordentlich das Gewicht verlagern. Das geht mir zunehmend auf den Keks und ist bei Gegenverkehr und/oder bescheidener Fahrbahnbeschaffenheit auch nicht ganz ungefährlich. Überlege gerade, ob das ein Grundproblem höherbeiniger Maschinen ist, oder ob die nicht unbeträchtliche Verkleidung der NC hieran Anteil hat, oder ob hier beides zusammenspielt.


    Gruß
    Jörg

    Moin. :D


    Kilometerstand 3500:


    - Lackverdünnisierung im Knieschlussbereich, Minikratzer und matte Stellen. Bugspoiler stellenweise tiefenverschmutzt. Lackabplatzer am Ausgleichsbehälter. Beginnende "Vermilchung" des Windschilds. Das ist ein für mich ungewohnt schneller Alterungsprozess.


    - Wechsel auf Caramba-Kettenfett, bin sehr zufrieden.


    - Sitzposition zwecks Geräuschminimierung gefunden, aber nicht verinnerlicht - ist auf Dauer unbequem und taugt nur für Autobahnetappen. Zusätzliche Gehörentlastung durch Austausch Helminnenfutter.


    - Beginnende Rückenschmerzen wg. Sitzposition in Verbindung mit Federung.


    - Battlewings jetzt bei etwa 60% Restprofil. Grip bei Trockenheit und Wärme bisher ausreichend, mangelhafte Eigendämpfung beginnt zu nerven.


    - Durchschnittverbrauch unverändert bei jetzt 3,7 Liter auf 100 Kilometer.


    - Nach wie vor fast ausschließlich Modus S1, gelegentlich D. Interessant: Die manuellen Eingriffe nehmen an Häufigkeit zu. D ist mir manchmal einen Tick zu früh dabei mit Schalten, S1 umgekehrt etwas zu spät. Die Trefferquote der von mir gewünschten Schaltpunkte sinkt, trotz aller Einflussnahme durch Gas/Bremse/Geschwindigkeit. Rundes und flüssiges Fahren klappt hier besser, schnellere Gas- und Bremsmanöver Richtung sportiv sorgen mitunter für Überraschungen. In dem Zusammenhang empfinde ich die Gangwechsel bei S2+3 als ultranervig. So bleibt für die engeren Kurven u. Kehren nur der manuelle Modus (vor allem beim Rausbeschleunigen).


    - Eigentlich ganz zufrieden mit dem Handling, entdecke ich mit zunehmender Vertrautheit in Sachen Fahreigenschaften die eher trägen Momente. Gewicht, Einlenkverhalten, allgemein die Agilität - ich warte jetzt mal ab, was eine neue Bereifung da rausreißen kann.


    - Mache mir Gedanken über die Sitzhöhe, nanu ... hatte ein paar unschöne Momente im Innenstadtverkehr. Wie gut, dass die NC einen so niedrigen Schwerpunkt hat ...



    Gruß
    Jörg

    Moin. :D


    Vorläufiges Fazit nach 200 Kilometer manueller Modus: Ich habe die Vorteile noch nicht herausfinden können - ich meine, für mich. Ich habe mir den S1 angewöhnt und spüre mittlerweile ziemlich genau, wenn ein Schaltvorgang stattfindet. Wenn ich merke, es findet keiner statt, wo ich gern einen hätte, beseitige ich diese maschinelle Unaufmerksamkeit per Gas oder Bremse oder beidem. Das passiert zunehmend auch gar nicht mehr bewusst. Einzig auf steilen Bergstrecken mit engen Kehren ist etwas mehr Aufmerksamkeit beim Gasgeben angesagt. Es gab aber bisher keine Situation, in der sich der manuelle Modus auf irgendeine Art als die bessere Wahl herausgestellt hat. Dabei bin ich wie gesagt nur im S1 unterwegs. Auch habe ich es mir weitgehend abgewöhnt, manuell einzugreifen. Manchmal zieht es mir den 5. (S1) zu lang heraus, das war's auch schon. Ich glaube, die Möglichkeit des manuellen Eingreifens hat mehr so ein psychologische Komponente. Nötig ist das eigentlich nicht.


    Die Neugier hat mich letztes Wochenende auf ein paar (üble) Feld- und Wirtschaftswege getrieben. Wollte mal sehen, wie die Kombination aus DCT und auf den Rasten stehen funktioniert, wenn man nur mit Schrittgeschwindigkeit durch die Landschaft rollen kann. 150 mm Federweg hat hin und wieder nicht gereicht. Reifendimensionen und Fahrzeuggewicht sperrten sich gegen ein paar Manöver. Mit dem breiten Lenker kann man aber gut arbeiten, und das DCT spielte ganz wunderbar mit. Ein paar Meter abseits befestiger Straßen, und schon hat meinen einen neuen Blickwinkel auf seine Maschine und das fahrerische Können. Was die NC betrifft, bin ich recht zufrieden, sie hat in etwa das geleistet, was ich erwartet habe: Ich bin oben geblieben und habe nichts kaputt gemacht. Außerdem macht's (unerwartet) viel Spaß und setzt ordentlich Adrenalin frei. Aber nicht mehr mit der NC, wenn's sich vermeiden lässt, die ist dann doch eher auf dem Asphalt zu gebrauchen.


    Gruß
    Jörg

    Die Battlewings werden immer interessanter, 1650 rutschfreie Kilometer bisher, kein spürbares Aufstellmoment, stabil in Kurven und auf schnellen Geraden, absolut witterungsunempflindlich, selbst von aufgefrästen Straßen mit ausgeprägten Längsrillen null beeindruckt. Abrollverhalten wie ein Traktorreifen, aber an die Geräuschentwicklung scheine ich mich zu gewöhnen, bzw. ich achte kaum noch darauf. Interessant auch: Nach ziemlich genau 10 Wochen Winterpause kein Druckverlust, wie eine heute erfolgte Kontrolle gezeigt hat. Liegt's an den Ventilen oder am Reifen selber? Wenn die Battlewings bei warmen oder heißem Wetter genau so gut funktionieren wie im Augenblick, sähe ich ehrlich gesagt keinen Grund, einen anderen Reifen auszuprobieren. Da spielt aber auch die Laufleistung mit rein. Mal schauen.


    Habe in 3 Tagen 600 Kilometer im Rothaargebirge draufgepackt, viele Straßen schmutzig und in schlechtem Zustand. Habe auch auf engsten Kehren bis hin zum Quasi-Stilstand keine DCT-Probleme gehabt. Als wirklich auffällig empfinde ich das Ansprechverhalten des Gasgriffs, das ist mitunter überraschend "aggressiv", schon ab Modus S1. Seit wann hängt die NC-X so spontan am Gas? Ich habe das vom 16er Modell her anders in Erinnerung. Ich nehme es erfreut zur Kenntnis, ich mag das. Auch die Erkennung von Bergab- bzw. Bergauffahrten kommt mir verfeinert vor. Bergab bekomme ich jetzt immer zu einem noch exakteren Zeitpunkt den richtigen Gang für die notwendige Motorbremserei eingelegt. Bergauf verzögert eine minimale Erhöhung der Drehzahl (immer noch S1) unnötiges Heraufschalten um die entscheidenden Sekunden bis zur nächsten Kurve/Kehre. Runterschalten durch kurzes, hartes Anbremsen geschieht in Sekundenbruchteilen, manchmal auch einen Gang tiefer, als angedacht, das beschert dann etwas Unruhe. Für die anspruchsvollere Kurvenfahrerei würde ich u.U. den manuellen Modus bevorzugen, aber das muss ich noch austesten.


    Das Fahrwerk bzw. die Federung ... nun ja. Es hat mich in den letzten Tagen vorn wie hinten ordentlich gestaucht. Könnte sein, ich bin da überempfindlich oder durch höherwertige Fahrwerkskomponenten in der Vergangenheit etwas verwöhnt. Auf der anderen Seite entwickelt man da einen guten Draht zur Fahrbahnbeschaffenheit (interessanterweise spielt in diesem Fall auch das Abrollgeräusch der Reifen eine Rolle). Und die Gabel geht schon echt gut auf Tauchstation, mein lieber Scholli. Zwischenfazit: Drei Stunden Fahrerei auf der NC-X sind diesbezüglich unbequemer, als auf meinen Referenzfahrzeugen ER-6n, CB1100 und VFR800F.


    Bisher habe ich die NC-X recht hart rangenommen, was - möglicherweise - nicht ihr Bestimmungszweck ist. So liegt z.B. der Durchschnittsverbrauch immer noch bei 4,2 Liter, unter Ausschluss von S2+3. Sie schlägt sich recht tapfer und macht fast alles mit, was ich ihr aufzwinge. Mehr Leistung geht mir nicht ab, DCT arbeitet hervorragend, die Bereifung scheint zu passen. Das Handling geht in Ordnung. Wenn ich mich noch etwas ausgetobt habe, werden dann auch ruhigere Zeiten anbrechen. Im Augenblick will ich aber wirklich wissen, was sie so drauf hat.


    Das in Erfahrung zu bringen, ist mir auch wichtig für den zukünftigen Einsatzzweck. Der hat sich in den vergangenen Monaten leicht verändert. Noch im Herbst vergangenen Jahres konnte ich davon ausgehen, zusammen mit meiner Frau auch längere Motorradreisen zu absolvieren. Das fällt wohl aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft flach. Somit wandert der Fokus allmählich in Richtung Feierabendspaß und gelegentliche Wochenendtrips ins deutsche Umland. Soll heißen, die NC-X hat plötzlich und unerwartet wieder Konkurrenz bekommen, durch japanische Reihenvierer und italienische V2.


    Demnächst ein paar Anmerkungen zum manuellen Modus.


    Gruß
    Jörg