Und letztlich hats Schaaf fürchterlich "gerissen"...
sein Statement nach dem Crash:
In meiner ersten Videoaufzeichnung, die leider verloren gegangen ist, hab' ich noch folgendes, mir wichtiges Detail erwähnt:
Mir war jederzeit bewusst, welch hohes Risiko ich mit meinem Fahrstil eingehe. Motorradfahren ist immer gefährlich. Mit Kurvengeschwindigkeiten auf der Straße, wie ich sie gerne gefahren bin, wird die Gefahr natürlich noch weiter erhöht. Immer wieder habe ich gesagt, dass mir klar ist, dass jede Ausfahrt meine letzte sein könnte. Doch die Glücksgefühle, die ich bei rasantem Fahrstil verspürt habe, waren mir das Risiko wert. Eine Entscheidung, die ich relativ leicht treffen konnte, da ich mit meinem sonstigen Leben doch sehr unzufrieden war. Ich habe tatsächlich nach dem Motto "Ich habe kaum etwas zu verlieren" gehandelt.
Zum Verhängnis wurde mir aber letztlich nicht nur mein Fahrstil, sondern vor allem mein Übermut auf Motorrädern, die niemals dafür gebaut wurden, um auf der Straße besonders schnell und schräg bewegt zu werden. Welche ich gleichzeitig nicht kannte.
Zwar kann man mit dem entsprechenden Gespür in Kombination mit Erfahrung enorm flott unterwegs sein, und sich gleichzeitig immer noch in einem sehr kontrollierten Rahmen bewegen. So war beispielsweise meine Fahrerei mit der CB500, ein Motorrad, welches ich in und auswendig kenne, tatsächlich sehr kontrolliert und weitaus weniger riskant, als es auf den Videobildern vielleicht wirken mag.
Auf der Africa Twin aber hat mir diese Erfahrung gefehlt. Und spüren kann man auf einem solchen Adventure Bike mit schmalen Reifen und ewig langen Federwegen auch sehr wenig. Möchte man ein solches Motorrad auf der Straße schnell bewegen, ist es wichtig, geduldig zu bleiben. In kleinen Schritten zu lernen, wie sich das Motorrad in höheren Schräglagen verhält. Mir hingegen hat es gereicht, gute 3h damit unterwegs gewesen zu sein. Die Kurvenfahrerei hat genauso gut, rasant und schräg geklappt wie immer zuvor. Die Fußrasten haben ordentlich gelitten. Während ich mich so in einem unfassbar schmalen Grenzbereich bewegt habe, ohne dies zu realisieren. Das eine Prozent mehr, welches ich in der Unfallkurve gegeben habe, war dann zu viel. Dies hätte in den 3 Stunden zuvor auch jederzeit passieren können. Ich war zu übermütig. Dabei hätte meine bisherige Erfahrung und gesammeltes Wissen über die Fahrerei ausreichen müssen, um es mit diesem Motorrad etwas langsamer anzugehen. Aber mein Respekt war nicht mehr groß genug...
Also bitte: Immer Respekt vor der nächsten Kurve haben!
Nachdem ich hier einen "Kumpel" aus dem "CB" Forum zitiere, möchte ich niemanden so aus dem "NC" Forum hier zitieren müssen!
Gruß
Andy