Mein Traummotorrad war die NC nicht - deshalb musste sie auch wieder gehen.
Das hat wahrscheinlich mehrere Gründe: zum einen kann ich mich schnell in ein neues Motorrad "vergucken", zum anderen wird es mir recht schnell langweilig, wenn ich es dann mal eine Weile habe und sich bei mir nicht eine besonders innige Beziehung mit dem Motorrad eingestellt hat. Bei Fahrrädern geht es mir ähnlich: eines begleitet mich schon seit Jahren, ich liebe es einfach und würde es nie weggeben. Andere kommen und gehen.
Die NC hat mich letztes Jahr vor allem aufgrund des DCT sowie der Alltagstauglichkeit fasziniert. Rein pragmatisch betrachtet halte ich sie immer noch für das beste Motorrad, welches ich bis dahin besessen habe. Nur mein "Herz" konnte sie nicht erobern: dieses Gefühl gleich wieder fahren zu wollen oder sie einfach nur anzuschauen. Bei der AT habe ich genau das auch gemerkt: pragmatisch ein Hammermotorrad, aber ich habe schon nach der Probefahrt gemerkt, dass sie nur eine Affäre, keine Dauerbeziehung wäre.
Erstaunlicherweise kann meine Brot-und-Butter CRF bei mir genau diesen Spagat zwischen Pragmatismus und Emotionalität sehr gut vereinbaren. Ich weiß nicht woran es liegt: sie ist nicht besonders schön, nicht besonders stark, nicht besonders alltagstauglich - aber sie weckt in mir das Gefühl, wie es war, als ich mit 15 mit der Schwalbe durch den Wald und über die Feldwege gefahren bin: Helm auf, Alltag aus, Freiheit. Insofern ist sie schon ein Jugendtraum - von dem ich bis vor kurzem nicht wusste, dass ich ihn habe.