Beiträge von Ulrich
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Zitat von Wossi
Das ist ja nicht so ganz richtig, Ulrich.
Die EU entstammt der EG, diese wiederum ist ein Nachfahre der Montanunion und hatte mit einer Kampfaufstellung
gegen die Marktwirtschaft der USA recht wenig am Hut.Ich genieße deine Ausführungen und Thesen, wenn ich auch nicht immer damit konform gehe.
Das entbindet aber nicht von korrekter Historienwiedergabe.Der Bezug auf die USA ist ja nicht absolut zu gemeint, schon gar nicht im historischen Rückblick. Mit der Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse gehen jedoch auch Anpassungen der Zielsetzungen und Strategien einher, die derartige Bündnisse prägen und sei es nur zur Begründung der fortdauernden Existenzberechtigung (siehe NATO), hinter der wiederum Interessen stehen. Bezüglich der heutigen EU und der Einführung des Euros trifft meine Argumentation durchaus, nämlich die Konkurrenz im Kampf um die Märkte (alles natürlich im Interesse des Profits der Kapitalisten). Der Konflikt in der Ukraine spielt hier ebenfalls eine Rolle. Welche Katastrophe für die USA, würden die Deutschen mit den Russen zukünftig wirtschaftlich stärker kooperieren, hier das "know how", dort die Resourcen, ... aber das nur am Rande bemerkt. Im historischen Rückblick gilt jedoch die Orientierung u.a. auf wirtschaftliche Interessen schon bei der Montanunion, nämlich kapitalistische Interessen ... das ist primär der Punkt, um den es mir gegebenen im Kontext geht ...
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Ich sehe derzeit keine andere Funktion als die der Alibi-Funktion in den Wahlen, die genau diesen Sinn erfüllen soll, dass man als Wähler auch noch die Verantwortung zu tragen hat, für das undemokratische Handeln der Politikerkaste. Die Reaktionen auf die Ankündigung des beabsichtigten Referendums der Griechen spricht doch eine bemerkenswerte Sprache. Wir leben praktisch schon am Beginn der postdemokratischen Gesellschaft, am Rande des Abgrundes ... und TTIP steht schon vor der Tür, dann sind wir bald einen Schritt weiter ...
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Zitat von SuperSport
@ Ulrich
Als ob die Griechen das nicht wussten..
Einerseits ist es bestimmt kein Fehler, wenn mal jemand dem Kapitalismus den Spiegel vor hält. Andererseits sind die Griechen aus eigenen Stücken beigetreten, niemand hat sie gezwungen. Mitten drin die Spielregeln ändern (Verweigerung auf ganzer Linie), kann nicht im Sinne einer Gemeinschaft sein.
Wenn sie nicht von selbst in ihre alte Währung zurückkehren, muss Griechenland in die Pleite geschickt werden. Die Griechen können sich den teuren Euro ohnehin nicht leisten, konnten sie in Wahrheit nie. Aber immerhin hatten sie ihre Chance.
DIE Griechen hatten keine Wahl, so wenig wie WIR Deutschen. Dort, wo gegen den Beitritt und die diktierten Spielregeln gestimmt wurde, wiederholte man die Abstimmung so lange, bis sie passte! Merkel hat es ja gesagt, welches Demokratieverständnis dem Bau dieser kompletten Fehlkonstruktion der EU zugrunde liegen soll, nach dem die Demokratie "marktkonform" sein muss. Deutschland hat seit 2007 etwa 120 Milliarden Euro durch die Krise und der folgenden Niedrigzins-Politik profitiert - dadurch kann sich Schäuble heute mit dieser blödsinnigen "Schwarze Null" brüsten. Selbst dann, wenn jetzt der "worst case" eintritt und etwa 90 Milliarden durch den Grexit und die Bürgschaften anfallen, ist per Saldo immer noch ein Plus von 30 Millliarden für Deutschland zu verbuchen! Wann und wo hat diese einfache Rechnung z.B. die BLÖD in großen und fetten Buchstaben neben barbusigen Damen jemals öffentlichkeitswirksam nachgerechnet?Die Menschen in Griechenland sind aber ebenso machtlos gegen korrupte Staatsapparate und Politiker, wie wir das in Deutschland sind. Jetzt, da sie eine andere, linke Regierung gewählt haben, die dem Ganzen ein Ende setzen möchte, erklärt man sie zu Verrückten! Sie sind aber jene, die die Zeche bezahlen, die die reichen Nordländer noch reicher gemacht hat. Wie kann man Banken die Rede führen, die wider besseres Wissen Kredite um Kredite gebilligt und bewilligt haben, damit die Exportwirtschaft insbesondere Deutschlands riesen Gewinne einfahren konnte?!? Diese Banken waren sich im Klaren darüber, dass die griechische Volkswirtschaft und die der anderen Südländer kaum eine entsprechende Produktivität dagegenzusetzen hatten. Die Banken konnten sich aber auch sicher sein, dass sie kein Risiko zu tragen hatten, weil die willfährige und "marktkonforme" Gesellschaft die Verluste für sie zu tragen haben würde ... auf Merkel und Co. ist eben Verlass! Die großen Unternehmen, in den Händen reicher Familien, fuhren Exportgewinne ein wie nie zuvor ... zwar zum großen Teil durch Konsum auf Pump versteht sich, an dem die Banken kräftig mitverdient haben.
Das wird alles in den Medien unter den Teppich gekehrt. Dafür liest man diese schutzigen Schlagzeilen Tag für Tag, über die faulen Griechen, die nun auch noch unser letztes Geld wollen. Wie verblödet und uninformiert muss man denn sein, all diesen Mist der Krisengewinnler zu glauben?!?
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Zitat von dobbi-p
Die Auswüchse des Kapitalismus haben nichts mit Europa zu tun, die hätten wir ohne EU auch.
Die EU wurde gegründet, um in der kapitalistischen Weltwirtschaft - zu Neudeutsch: Globalisierung - eine starke wirtschaftliche Machtposition gegen die USA und andere starke "Globalplayer" zu etablieren. Das hat sehr wohl etwas mit dem kapitalilstischen Wirtschaftsystem zu tun. Das vermeintliche Interesse an Friedensicherung und sozialer Sicherheit ist genau so vorgeschoben, wie es in Sachen NATO angeblich immer um "humanitäre Interventionen" geht. Das eigentliche Interesse ist der Erhalt der Macht und des Reichtums einer korrupten und skrupellosen Elite, die sich die Weltherrschaft angeeignet hat. Das Nein der Griechen wäre eine große Chancen im heutigen Europa, einen Anstoß für den mehr als dringend erforderlichen Richtungswechsel zu geben. Die privilegierten Krisengewinnler werden sich jedoch mit aller Macht dagegen wehren, ... aber die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt ...
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Das Europa der Banken und Reichen muss scheitern, wenn wir dauerhaft Frieden haben wollen ...
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Zitat von holding_off
Wir haben keine Bankenkrise, wir haben eine Staatsschuldenkrise. 2007 war eine Banken- und Staatsschuldenkrise. Bei der Rettung Griechenlands 2010 ging es ebenfalls nur vordergründig um Banken, im Kern aber darum dass Griechenland seine Staatschulden nicht zurückzahlen konnte.
Wer hat den die Rettungsschirme der Banken bezahlt? Das ist doch gerade der perfide Trick gewesen, dass aus der Bankenkrise, durch die Verstaatlichung der Verluste der Zockerbanken, Staatskrisen gemacht worden sind ...
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Zitat von elmold
Was in Europa und durch Griechenland gerade abläuft, ist wohl eine Art
"gefährliche Erpressung" durch eine linke Regierung, die verstanden hat,
dass das "Konstrukt Europa und dieser Euro" so zerbrechlich sind, dass man jetzt einen
Großteil der eigenen Schulden loswerden könnte.Dreh' den Spieß um, dann liegst Du richtig. Die von Bankern dominierte EU-Politik erpresst die armen Südländer und Griechenland wird regelrecht ausgepresst. Und eine linke Regierung darf es nicht richten, auch wenn sie richtig liegt, mit dem was sie denkt, sagt und politisch durchsetzen möchte. Wenn das das Volk nämlich begreifen und Erfolge der Linke sehen würde, dann wären die Neoliberalen und Atlantiker in Erklärungsnot und ihre Macht gefährdet ...
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