Beiträge von Ulrich


    In Lateinamerika gibt es derzeit durchaus alternative Versuche z.B. in Bolivien, Ecuador, Venezuela, Nicaragua, Uruguay. Allen gemeinsam ist, dass sie die Armut in den letzten Jahren signifikant verringern konnten, durch Umverteilung von oben nach unten. Auch Argentinien konnte sich wirtschaftlich erholen, nach dem es den Forderungen des IWF eine Absage erteilte. Es ist eine Frage des politischen Willens und der Macht. Resignieren, weil man den Weg im Detail nicht kennt und der Idealzustand vermutlich kaum zu erreichen ist, wäre fatal ... dann haben die Skrupellosen schon gewonnen, die den Rollback wieder und wieder versuchen werden, wo man ihnen Teile ihrer Privilegien beschneiden konnte ...


    Ich finde es unredlich, ständig den Begriff "Reform" zu instrumentalisieren, um pauschale Behauptungen zu stützen, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Das, was Varoufakis politisch vertreten hat, sind auch Reformen. Seine Reformvorschläge sind andere, als die der Troika, das ist der Punkt. Diese unterschiedlichen Vorschläge sind diskutierbar. Soviel der Ehrlichkeit und des Willens zur Differenzierung kann man wohl erwarten ...


    Auch durch dauerndes Wiederholen werden Unwahrheiten nicht wahr. Die neue griechische Regierung will Reformen, jedoch nicht nach dem Dikatat der EU-Institutionen, die weiter auf die Austeritätspolitik bestehen, damit die Gläubiger noch mehr aus der armen Bevölkerung herauspressen können ...


    Der Konsum und die Investitionen der Griechen, wurden zum großen Teil durch ausländische Banken, u.a. durch französische und deutsche, aber auch griechische Banken finanziert, die Güter und Dienstleistungen weitgehend importiert. Die Gelder flossen zum größten Teil an diese Banken, die offenen Auges billige Kredite um billige Kredite für Griechenland gewährten. Es ist ein schlecht versteckter Bankenschirm, ein Bankenrettungspaket, welches jene griechische Bevölkerung jetzt bezahlen soll, die ohnehin kaum von der Hause profitieren konnte. Es wurden Renten bereits um teils bis zu 50 Prozent gesenkt ... für ALLE Rentner, nicht nur die fragwürdigen Renten von ein paar Staatsangestellten. Die Einnahmen aus den finanzierten Projekten fließen heute zum großen Teil in die Kassen der ausländischen Investoren, während die inländische Bevölkerung ausgepresst wird, in einer Weise, die einer menschllichen Gesellschaft nicht würdig ist ...


    ... hab ich durchaus bemerkt! ;)




    Wo war da die Troika?!? Es waren doch die politisch gleichgesinnten Parteien an der Regierung?!? Die Verträge, auf die man pocht, haben offenbar andere Prioritäten.




    Ohne funktionierenden Staatsapparat scheint mir das in so kurzer Zeit kaum möglich, zumal diese Regierung den Großteil der Zeit und Arbeit mit den ständigen Verhandlungen vergeuden musste, die wegen der Sturheit insbesondere des deutschen Finanzministers zu nix geführt haben.




    Nicht durch Zyriza. Die neue Regierung birgt ja die einmalige Chance, weil ihre Vertreter unbelastet sind, für konstruktive Zusammenarbeit im Sinne von Reformen, die diese Bezeichnung auch verdienten. Es sind aber Linke ... und mit denen möchte man nicht. Im Gegenteil, die sollen und müssen scheitern...




    Zuerst sollte man die Lügen der deutschen Hetzer in den Talkshows und Pressekonferenzen entlarven, dann würde sich zeigen, dass das Rentenniveau in Griechenland keinesfalls derart überzogen ist, wie wir das glauben sollen. Gogglen, googlen, googlen ...




    Toller Vorschlag, dann habe die griechischen Erzeuger noch schlechtere Chancen ... gegen die billigen Importe aus den marktbeherrschenden Nordländern ...




    Diese Griechen, die nichts getan haben, sind die politischen Gesinnungsgenossen jener Regierungen, die jetzt Zyriza scheitern lassen wollen. Deshalb sind diese ständig wiederholten Vorwürfe einfach unglaubwürdig zu Begründung des sturen Beharrens auf der Fortführung der Austeritätspolitik, auch wenn sie an sich richtig sind.



    Dies der neuen Regierung pauschal und vorab zu unterstellen, halte ich fpür ungerechtfertigt. Aber es ist klar, dass Stand heute - den Zyriza nicht zu verantwroten hat - Griechenland selbstverständlich Aufbauhilfe benötigt, um wieder auf die Beine kommen zu können. Den Willen dazu kommuniziert Zyriza von Beginn an. Eine aufgezwungene Weiterführung der Austeritätspolitik, wie sie bisher verlangt worden ist, führt zum diametralen Gegenteil, was die ganze Welt sehen kann und deshalb die Köpfe schüttelt, über die Sturheit und Dummheit der EU-Institutionen!




    Die Zeche zahlen aber gerade nicht die Schuldigen, die genießen EU-weit nach wie vor Protektion. Und bezüglich der neuen Regierung sehe ich das auch anders, wie oben schon angemerkt ...




    Da sind wir uns einige ... ja ich behaupte sogar, dass wir da mit der neuen Regierung Griechenlands einig sind! :)

    Hallo Norbert,


    ja, ich schätze Oskar Lafontaine und seine politische Einstellung, das hast Du richtig erkannt ... ich werte diese offenbar auch anders als Du. Und mit Pegida hat das gar nix zu tun, wenn ich feststelle, dass der mediale Mainstream weitgehend die Meinung der EU-Institutionen vertritt und verfechtet, anstatt kritisch zu hinterfragen und objektiv zu informieren ...