Beiträge von oerms

    Liebe Leute,


    als ich am Sonntag nach ca. 500 km daheim vom Motorrad stieg, habe ich diesen netten Kollegen im Hinterreifen gefunden:
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    Ich hab dann mal mit dem Taschenmesser etwas angehoben, um zu sehen, wie tief der Fremdkörper drinsteckt. Als es dann angefangen hat zu zischen dachte ich, dass ich vielleicht doch nicht hätte v_max ausprobieren sollen kurz vorher und die Kurven doch schon etwas komisch waren, die letzten 200 km. Blöd ist, dass ich mit dem neuen MPR4 gerade mal ca. 1500 km gefahren bin... :(


    Deswegen wollte ich es mir nicht nehmen lassen, heute mein Reifenreparaturset vom Louis auszuprobieren. Also alles schön zusammengesucht...
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    ...und den Übeltäter entfernt. Es war dieser rostige kleine Nagel (ca. Ø2,5mm x 20mm), der recht radial im Reifen steckte. Ich vermute, den habe ich mir eingefangen, als ich in Tschechien ein bisschen durch die kleinen Straßen durch die kleinen Käffer gefahren bin. Da waren die Straßen alles andere als sauber und ich stand einige Male am Straßenrand.
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    Nunja. Zu Beginn mit der Reibahle das Loch etwas aufgebohrt, damit der Reparaturstreifen gut durchgeht:
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    Nach einigem Herumgewürge, währenddessen die Vulkanisierlösung, mit der Loch und Streifen getränkt waren, schon fast zu klebrig wurde (ich hoffe, es hält... :pray: ), war der Schniddel im Reifen und hat noch ein wenig herausgeschaut. Sieht also wirklich aus wie draufgekackt. ;) Nach etwa 25 Minuten habe ich das überstehende Material mit dem mitgelieferten Messer abgesäbelt. So lange habe ich gebraucht, um den Mist wieder von den Fingern zu bekommen. Der Kram ist klebrig und nicht wasserlöslich. Aber abgerubbelt bekommt man es dann irgendwann schon... Egal, Bilder:
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    Mit der Luftpumpe bin ich dann auf etwa 2,5 bar gekommen, bis der Schlauch geplatzt ist und die Hälfte der Luft wieder raus ist. (Wirklich toll, weil das natürlich die Pumpe vom Nachbarn ist... :D) Ich bin dann mit etwa 1,5 bar zur Tanke getuckert und habe auf 2,9 bar aufgefüllt. Ich bin seitdem ca. 30 km gefahren und der Druck hielt sich im Wesentlichen. Ich habe jetzt ca. alle 10 km getestet und wenn man die Messgenauigkeit von den ganzen Geräten und die unvermeidbaren Luftverluste beim Aufsetzen einberechnet, hält sich der Druck. Der Pfropfen wölbt sich etwas nach außen, ich hoffe, der bewegt sich nicht weiter... Morgen schaue ich nochmal nach dem Druck, bevor ich dann am Freitag wieder für das Wochenende auf Tour gehe...


    Eine Bemerkung zum Werkzeug:
    Der Grund für das Herumgewürge war (neben dem fehlenden Drehen der Ahle beim Eindrücken) eine echt ungünstige, um nicht zu sagen blöde Form der Ahle. Die nach vorne zeigende Nadel und die relativ breite Aussparung zur Spitze hin führen dazu, dass sich der Reifen wieder eng um die Ahle anlegt, nachdem die breite Spitze das Loch durchdrungen hat. Die nach vorne zeigende Nadel bohrt sich dann schön ein neues Loch, wenn man nur fest genug drückt... Während der Widerhaken ja im Prinzip eine gute Idee ist, weil man nicht so ackern muss, um den Streifen beim Ahle-Rausziehen durchzureißen, ist die Form nicht optimal. Ich habe mit einer Zange das Öhr etwas enger gebogen. Ich hoffe beim nächsten Mal auf vereinfachte Anwendung. Ein weiterer Nachteil dieser "offenen" Ahle ist, dass es vermutlich keinen so schönen Wulst im Reifeninneren gibt, wie mit einem geschlossenen Öhr. Ich werde beim nächsten Reifen-Wechsel mal ins Innere schauen.
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    Ich hoffe, dieser mein bebilderter Bericht konnte dem einen oder der anderen helfen, sich eine Vorstellung zu machen, wie das Reifenflicken damit funktioniert.


    Liebe Grüße,
    Simon


    PS: Im ersten Bild sieht man ganz schön, wie der MPR4 nach etwa 2500 km aussieht: Er ist gewellt. :shock: Diese relativ dünnen Gummilippen, aus denen die Lauffläche besteht, werden ungleich abgerieben, da sie sich unter dem Druck der Kräfte verformen. Sieht ein bisschen seltsam aus, wird aber auch in den Testberichten so beschrieben...


    Für die fortgeschrittenen dann beim Anfahren, um den Seitenständer zu entlasten. ;)


    Ehm, ja. Humanfaktor und so...


    Ich habe auch schon Bilder gesehen, wo der Loobman-Behälter vorne montiert war. Der mitgelieferte Schlauch ist ja lang genug...

    Ja, das nervt schon etwas. Man hätte die Anzeige so programmieren können, dass sie erst bei 0,1 l oder 0,2 l anfängt zu blinken.


    Die Ursache für das Tanzen ist das vor- und zurückschwappende Beginn im Tank. Der Sensor zeigt bei Bergauffahrt mehr Benzin an, als bergab. Beim beschleunigen entsprechend. Damit muss man leben und kann man meiner Meinung auch. :)


    Ich bin zu der Zeit wahrscheinlich auf dem Weg Richtung Schottland. Mal schauen, wie man dort so auf dem Motorrad durch die Lande kommt. Die Britischen Inseln sollen aber ja für Motorradfahrer gute Länder sein...

    Habe heute den Loobman geschickt bekommen und angebaut. Ich habe mit gut eineinhalb Stunden länger gebraucht, als gedacht, aber es funktioniert alles und erscheint mir stabil. Ich sehe jetzt erst einige Fotos und mir fallen ein paar Sachen auf, die ich anders gemacht habe. Deswegen dieser Beitrag.


    Beachte: Die Beschreibungs- und Bildreihenfolge ist umgekehrt zur Montagereihenfolge!


    Behälter ist an der Stelle montiert, wie bei den meisten auch. Allerdings habe ich ihn etwas gedreht, dass ich direkt von der Flasche ohne lange Tülle oder Trichter einfüllen kann:
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    Der Schlauch ist recht weit Richtung vorne verlegt, da ich ihn nicht so exponiert haben wollte, falls doch mal etwas hochschleudert oder so. Man sieht oben zwei Kabelbinder für den Behälter und weiter unten zwei als Schlauchhalterung. Der Schlauch macht eine recht großzügige Biegung unter dem Tank. Man sieht, dass das eine "air trap" bildet, in der eine Luftblase "gefangen" ist. Das ist Absicht so und der Archimedes sorgt dafür, dass das Öl darüberläuft (die einzige Bedingung ist, dass der Behälter höher ist als der höchste Punkt der Falle.).
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    Der Schlauch ist an der Führung des Kettenschutzes befestigt. Dazu habe ich ein Loch in den Kettenschutz gebohrt, um einen Kabelbinder hindurchzuziehen. (Das zweite Loch weiter unten ist von letzter Woche, weil der Kettenschutz angefangen hatte, zu klappern, und ich das so abgestellt habe.) Er ist dann durch das Winkelblech hindurch zur Schwingeninnenseite weitergeführt.
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    Den Dispenser selbst habe ich befestigt, wie gefordert. Er ist auf etwa 9 Uhr (auf der Hälfte zwischen oben und unten) und weitestmöglich nach unten geneigt ohne bei Durchfahren einer Unebenheit durch Vibration zu nahe an die Zähne des Kettenblattes zu kommen. Es musste noch keinen Härtetest bestehen, aber ich bin zuversichtlich.
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    Nach Einfüllen von Sägekettenöl in den Behälter habe ich das Öl einlaufen lassen. Eine Pause nach Erreichen der ersten Luftfalle sorgt für das Entstehen einer Luftblase. Die kann ich jetzt gut benutzen, um zu sehen, wie viele Zentimeter Ölsäule ich beim Drücken des Ventils in den Schlauch lasse. Die ersten Tropfen auf den Kabelbinderenden am Kettenblatt sollte man etwas verschmieren, weil die Oberflächenspannung des Öls bei dem noch unbenetzten Plastik dazu führt, dass es abtropft, ohne das Ende zu erreichen. Wenn erstmal Öl dran ist, geht das alles super und es tropft dann nur von der Kette, falls ihr zu lange drückt. ;)


    Ich habe auch die Anleitung fotografiert und im Album:
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    Ich hoffe, diese Dokumentation konnte jemandem hilfreich sein. Morgen geht's los Richtung Jena/Dresden/Schlesien. Da wird der Öler ausprobiert. Mit dabei sind ein/zwei Lappen und weißes Kettenspray, falls doch was schief gegangen ist. ;)


    Viele Grüße,
    Simon


    Es gab genügend Gruppen, die alle möglichen Geschwindigkeiten angegeben hatten. Ich glaube, rein zahlenmäßig hat sich das gut die Waage gehalten und du hättest bestimmt Spass gehabt. Da gibts nur eins: Nächstes Jahr mitfahren und ausprobieren! :)


    Ich habe auf der Anfahrt auch einen Spatz o.ä. gegen Vorderrad/Kühler bekommen. :( Im Spiegel hab ich nichts gesehen und auch die optische Inspektion hat keine Spuren ergeben. Es müssen also nicht nur Arthropoden unter uns Motorradfahrern leiden... ;)


    Ich hoffe, ich kann das nächste Mal dabei sein. Die kommenden Wochenenden sind glücklicherweise etwas entspannter.