Beiträge von henry86

    Hallo Elmold,


    ich kenne mich mit der Geschichte durchaus gut aus. Und ich mag das Argument "Gnade der späten Geburt" überhaupt nicht. Denn auch schwierige Zeiten rechtfertigen keinen Krieg und keinen Völkermord. Natürlich sind die Menschen damals mit den Rassenwahn indoktriniert wurden, und natürlich war Antisemitismus Mainstream und und und.


    Aber das hieß nicht, dass es unmöglich war, sich dagegen zu wehren oder auch nur nicht mitzumachen. Mein Urgroßvater ist im ersten Weltkrieg desertiert, im zweiten hat er sich dem Widerstand angeschlossen, im Jahr 1942 kam er dafür ins KZ Buchenwald. Er starb wenige Jahre nach dem Krieg an den Folgen der dort erlittenen Misshandlungen. Er hinterließ eine Frau und vier Kinder. (Die übrigens in der Nazizeit schwerste Repressalien durchlitten!)


    Und unabhängig davon geht es ja auch nicht nur um die Frage, ob die Mitläufer des Naziregimes damals hätten Widerstandskämpfer werden sollen oder nicht. Es geht auch darum, wie die Deutschen mit ihrem Erbe umgingen.


    Erst im Jahr 2009 (!) wurden die letzten Widerstandskämpfer vom Bundestag rehabilitiert. Bis dahin galten Leute, die gegen das Naziregime gearbeitet haben, als Verbrecher, und die, die die Naziverbrechen unterstützt haben, waren Helden!?


    Auch ein Helmut Schmidt hätte da mehr Sühne zeigen können und mehr zur Aufarbeitung beitragen können. Diese Haltung "wir konnten ja nicht anders, war damals halt so" ist schon sehr selbstgerecht. Denn spätestens nach '45 konnte man anders, ohne das es gefährlich für einen wurde, wollte aber trotzdem nicht.


    Und ja, auch das gehört zu Helmut Schmidt.


    Deswegen finde ich diesen Hype und diese Quasiheiligsprechung einfach völlig daneben.


    Beste Grüße,
    henry

    Falls es interessiert - mit meinem SH 150 i habe ich im Sommer einen Verbrauch von ungefähr 2.5 l, im Winter sind das eher 2.8 bis 3 l.


    Ich fahre bei jedem Wetter & Temperaturen. Die meisten Strecken sind kürzer als 10 km. Rund 1/4 meiner Fahrten sind sogar unter 5 km.


    Also klingt ein ganzer Liter Mehrverbrauch schon etwas happig.


    Beste Grüße,
    henry

    Hallo Elmold,


    ich finde Deine Beiträge gut, aber Du hast eine sehr "westliche Sicht". Das respektiere ich. Denke aber nicht so.


    Es klingt ein bisschen, als sei Helmut Schmidt der Einzige mit guten Ideen und Handlungen gewesen, und bei allen anderen (wie Gorbatschow) sind die Dinge einfach nur eben so passiert, die waren durch die Umstände gezwungen so zu handeln.


    Deine Darstellung ist zwar differenzierter, als die Lobhudelei, die derzeit über Helmut Schmidt betrieben wird. Aber sie übertreibt meines Erachtens immer noch seine Leistungen und reduziert seine Fehler.


    Helmut Schmidt war kein Heiliger. Welcher Politiker mehr für seine Wähler getan hat? Was ist denn das für eine Kategorie?
    Natürlich kann ich jetzt zig Menschen aufzählen, die mehr geleistet haben, als Helmut Schmidt - aber ganz ehrlich, darauf kommt es doch garnicht an:


    Helmut Schmidt hat in der Wehrmacht gekämpft - allein das zeigt, dass er an schweren Verbrechen beteiligt war. Klar, im Nachhinein wollen alle Deutsche Widerstandskämpfer gewesen sein und der Hitler hat alle Schandtaten alleine vollbracht. Halte ich aber nicht für glaubwürdig.


    Helmut Schmidt hat einige Dinge richtig gemacht in seinem Leben. Er hat aber auch sehr schwere Fehler gemacht. Rauchen und Atomkraftbefürwortung waren da eher die harmloseren. Die Unterstützung der Nazis und sein Kampf in der Wehrmacht waren seine größten Fehler. Dass er dafür ernsthafte Reue gezeigt hat, kann ich nicht erkennen. Da ist mir ein Willi Brandt wesentlich sympathischer gewesen. Der hat sich an den Nazigreueltaten nicht beteiligt, aber sich trotzdem demonstrativ für ganz Deutschland entschuldigt, auch, als es alles andere als opportun war.


    Ich finde es schade, dass man in den Nachrufen nur in Lobhudelei ausbrechen muss. Was spricht dagegen, ein Leben differenzierter zu betrachten, und auch die Fehler eines Menschen anzusprechen? Warum muss man immer maßlos übertreiben, und so tun, als sei ein Heiliger von uns gegangen, ohne den es nicht mehr weiter gehen kann?


    Daher finde ich es auch gut, dass sin_moto auch auf die andere Seite hinweist, auch wenn er es etwas provozierend tut.


    Mir tut es leid, dass Helmut Schmidt gestorben ist. Egal welche Fehler er auch hatte, ich wünsche niemandem den Tod. Wie ich schon einmal sagte, ich hoffe, er hatte seinen Frieden gefunden, und wünsche seinen Angehörigen alles Gute.


    Beste Grüße,
    henry

    Naja, eigentlich ist es noch freundlich, wenn man das negative von Helmut Schmidt nur im Rauchen sieht. Man könnte auch über andere Dinge reden, aber ich sehe wenig Sinn darin, ewig alte Sachen hervorzukramen und über jemanden herzuziehen, der tot ist.


    Nur dieses in Himmel heben stört mich ein wenig, deswegen will ich mich daran nicht beteiligen. Die angeblich besonderen Taten die er vollbracht haben soll, finde ich jetzt nicht sooo besonders. Da haben viele andere Menschen deutlich mehr getan und erreicht.
    Und ich finde es auch unsinnig, wie seine Worte in den letzten Jahren geadelt wurden. Ja, ab und zu hat er was gesagt, womit er Recht hatte. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass davon irgendwas wahnsinnig originell oder besonders war.


    Er war in seinen letzten Lebensjahren auch kein schlechter Mensch mehr. Das stimmt.


    Ein Mensch ist tot. Das tut mir leid. Mehr muss man zu ihm nicht sagen.


    Beste Grüße,
    henry

    Ich finde, dass Helmut Schmidt kein sehr großer Politiker war. Dass er sich um Rauchverbote ein Dreck scherrte, sprach auch nicht für ihn.


    Die Ärzte haben ihm dringend geraten, dass Rauchen sein zu lassen. Wie alt wäre er wohl geworden, hätte er nicht geraucht?


    Seine Kommentare zum Weltgeschehen fand ich nur selten brauchbar. Als politischer Kommentator fehlt er mir nicht. Aber nichtsdestotrotz gab und gibt es deutlich schlechtere Politiker.


    Dass er gestorben ist, tut mir leid, ich hätte ihm noch viele Jahre zu Leben gewünscht. Ich hoffe, er hatte seinen Frieden gefunden und wünsche seinen Angehörigen alles Gute.

    Ok, Fazit ist: Dieses Jahr wird wohl kein neues NC Modell mehr auf den Markt kommen. (Africa Twin etc. interessiert mich eh nicht, ich brauche ein alltagstaugliches Fahrzeug, kein geländetaugliches). Daher würde es Sinn machen, jetzt zu kaufen.


    Euro 4, Keyless Ride und LED Licht wäre natürlich Klasse. Wenns natürlich nur reine Spekulation ist, lohnt sich das Warten deswegen nicht.


    Ich werde also im April - sobald der Wechsel von Winterreifen auf Sommerreifen ansteht - mir über ein Wochenende eine NC X DCT ausleihen und danach entscheiden. Hängt auch davon ab, ob mein Sohn sich auf der X wohlfühlt.


    So ein bisschen Wehmut habe ich dabei schon, weil ich mit meiner SH eigentlich sehr sehr zufrieden bin. Nur müsste sie halt eine 30 bis 40 km/h höhere Spitzengeschwindigkeit haben (für längere Strecken auf der Autobahn) und mehr Möglichkeiten, Gepäck unterzubringen ... :(


    Das ist ja genau der Punkt - ich würde jetzt den vollen Preis (minus Führerscheinrabatt) zahlen, aber wenn ein neues Modell rauskommt, sinkt der Wert der NC 750 X (2015) dann deutlich. Und dann könnte ich die X möglicherweise 1/3 günstiger bekommen... (oder zum gleichen Preis ein besseres Modell)

    Hallo werte Forengemeinde,


    kurz zu mir: ich habe einen Honda SH 150 i (letztes Jahr gekauft) und überlege mir, mir dieses Jahr eine NC 750 X DCT zu holen.


    Aber ist das überhaupt sinnvoll? Muss ich nicht damit rechnen, nachdem Honda dieses Jahr kaum wirkliche neue Modelle rausgebracht hat, nächstes Jahr interessantere neue (NC) Modelle kommen?


    Beste Grüße,
    henry