Die Kombination aus geringem Gewicht, bissigem Motor, schmalen Reifen und sehr fahraktiver Geometrie sticht. Das ist die Duke. Und nur diese.
In Bezug aufs Gewicht war ich mit der (zur Duke nicht vergleichbaren) NC700X immer etwas unglücklich. Aber eigentlich ist es bei mir nun so: der sehr große Gewichtsunterschied zwischen NC700X und MT-07 (mehr als 45kg!) fällt mir subjektiv weniger gravierend auf als der kleinere Gewichtsunterschied von der MT-07 zur R3 (ca 15kg)! Da staune ich.
Und das lässt Implikationen zu, um wieviel besser das nochmal mit der wuseligen Duke läuft. Die 390er Duke kam mir bei meiner 2 tägigen Leih-Phase neulich subjektiv leichter vor als die danebenstehende und parallel gefahrene WR250R. Die WR250R ist dabei deutlich leichter! Aber sie ist höher und als Supermoto eben nicht ganz so wuselig.
Mein anfänglicher riesiger Spaß mit der 390er (zunächst fast unglaublich) flaute allerdings schnell ab, als mir das penetrant ploppernde (Ansaug?)Geräusch zunehmend in die Birne klopfte, selbst mit Ohrstöpseln, und nebenbei dann ein paar technische Kleinigkeiten (insbes. Elektrik/Anzeige) zu nerven begannen. Der Motor schien zudem ziemlich heiß zu laufen, wenn man die Lüfter-Häufigkeit betrachtet. Es ist aber gut zu wissen, daß es sich dabei nicht um nachhaltige Mängel zu handeln scheint, und der Motor langzeitstabil ist. Man könnte quasi damit leben. Das Leihfzg. hatte übrigens 5500km drauf, als ich damit gefahren bin, und ging richtig gut. War also kein Neufahrzeug.
Konzept von Motorrad/Chassis ist genial. Das spezifische KTM Dreiecksflächen-Game-Rendering-Engine-Design muß man mögen. Mir gefällt das vordere Tankdesign und der "Cockpit"-Bereich nicht gut. Das wirkt so bulky und nach billigem Plastik.
Aber man braucht kein KTM Fanboy zu sein, um die 390er Duke als großartiges Spaßmotorrad identifizieren zu können, noch dazu bei dem Preis mit den gut gemeinten konstruktiven Details, die auch ihr Geld kosten, trotz Indien.
Die R3 ist anders, wahrscheinlich wenig vergleichbar. Hat nicht den Biss des kleinen Einzylinders, der Motor fühlt sich für mich völlig anders an. Sie ist nicht ganz so leicht (und das macht sicher was aus), aber ich fühle mich Yamaha sei Dank wohl damit und werde auch noch ein wenig Gewicht runterkriegen. Bei der Duke war die erste Leihfahrt ein Knalleffekt, der dann abflaute. Bei der R3 wachse ich langsam rein. Die Duke ist im Vergleich definitiv mehr Spaßmotorrad, ein kleiner Kettenhund, langsam geht nicht, ist aber auch unausgegorener. Die R3 ist ein kleines Funktionalmotorrad, das man ggfs. nach Bedarf ausreizen kann, und dem zumindest ich in technischer Hinsicht mehr traue. Der Fahrspaß damit drängt sich aber nicht ganz so auf, den muß man sich holen. Das ist mein momentaner Eindruck.