Reifenfreigabe unter dem rechtlichen Aspekt

Tja, auf den Integra darf auch der Tourance Next, auf die X aber nicht. Verdrehte Welt...

Viele Grüße, Alex

Zitat von Exdeauviller

Vielen Dank, Köbes, für das Einstellen dieses Links. Ich hätte auch mit dem Brustton der Überzeugung herumposaunt, dass, weil die Reifenfreigaben hinfällig geworden seien, man fahren könne, was man wolle. Schäbig finde ich, dass die Fahrzeug- bzw. Reifenhersteller den Schwarzen Peter dem Kunden zuschieben und im Falle eines Falles ihre Hände "in Unschuld" waschen.

Wie gut, dass ich eben bei Pirelli feststellen konnte, dass der Angel GT für die 750X erlaubt ist. Puh, dann kann ich ja ruhig schlafen.

Zugelassene Grüße

ExDeau

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Mooment, genau so ist es doch momentan auch. Zumindest, wenn das Motorrad von Anfang an keine Reifenbindung hat.
Steht auch in:

Zitat

https://www.adac.de/_mmm/pdf/F…%A4rungen5_2015_29840.pdf
Aktuelle Anmerkung zu Unbedenklichkeitsbescheinigungen bei Motorrädern: Mit einem Schreiben
vom 1.7.2008 hat das Bundesverkehrsministerium (BMVBS) den rechtlichen Sachverhalt im Zusammenhang
mit Reifenumrüstungen bei Motorräder erläutert. Hierbei werden vier Fälle von Änderungen an der
Bereifung von Motorrädern unterschieden. In allen diesen Fällen ist eine Fahrzeugvorführung bei einem
Sachverständigen oder einer Überwachungsorganisation bzw. eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere
nicht erforderlich.
1. Es gibt keine Reifenbindung: Es dürfen alle ECE-geprüften Reifen der vorgeschriebenen Dimension
bzw. Spezifikationen gefahren werden. Es sind keine zusätzlichen Dokumente mitzuführen.
2. Es gibt eine Reifenbindung: Für die Umrüstung auf ein anderes Reifenmodell/-fabrikat in der vorgeschriebenen
Dimension ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung von Fahrzeug- oder Reifenhersteller vorhanden
und wird mitgeführt.
3. Es gibt keine Reifenbindung, aber der Fahrzeughalter will bei sonst serienmäßigem Fahrzeugzustand
auf eine andere für die Serienfelge zulässige Reifendimension umrüsten: Für die Umrüstung auf eine andere
Reifendimension liegt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Fahrzeug- oder Reifenherstellers vor.
Sie wird mitgeführt. Eine Änderungsabnahme oder Eintragung der geänderten Dimension in die Fahrzeugpapiere
ist nicht erforderlich. Die Änderung darf nicht beanstandet werden.
4. Eine Reifenbindung für die Serienbereifung ist gegeben, zusätzlich will der Fahrzeughalter bei sonst
serienmäßigem Fahrzeugzustand auf eine andere für die Serienfelge zulässige Reifendimension umrüsten:
Für die Umrüstung muss vom Reifenhersteller eine Unbedenklichkeitbescheinigung vorliegen. Sie muss
mit den übrigen Fahrzeugpapieren mitgeführt werden. Eine Änderungsabnahme oder Eintragung der ge-
änderten Dimension in die Fahrzeugpapiere ist nicht erforderlich. Die Änderung darf nicht beanstandet
werden.

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Der Fall mit dem Unfall scheint mir etwas konstruiert. Dass die befragten Anwälte keine genaue Antwort bezüglich der Halterhaftung geben können ist klar, Recht haben und Recht bekommen sind immer noch zwei verschiedene paar Schuhe. Kein seriöser Anwalt wird für irgendeinen Ausgang vor Gericht garantieren.

Abgesehen davon scheint ein solcher Extremfall ja kaum aufzutauchen, es gibt ja nun schon einige Motorräder ohne Reifenbindung. Es gibt bisher kein Gerichtsurteil zu dem Thema (wurde im Video ja extra noch mal erwähnt). Unfälle aufgrund schlechtem Verhalten von Bereifung und Motorrad mit anschließendem Gutachten scheinen so, in der Konstellation, nicht zu passieren.

Abgesehen davon ist ja sogar sowas wie Mischbereifung bei den Nachbarn in Frankreich durchaus normal. Sowas wie ne Reifenbindung kennen die garnicht. Würden dadurch Unfälle in signifikanter Zahl passieren, hätte man davon was gehört.