Habt Ihr keine Angst...

  • #1.011


    Das ist im Übrigen im Islam nicht anders - der Koran verbietet es sogar explizit, anderen den Glauben aufzuzwingen.


    Paradox, wenn man bedenkt, wieviele islamische Länder die Todesstrafe für Islamabtrünnige verhängen.



    Unter anderem. Gab aber noch einige andere Verbrecher, die das nicht explizit aus religiöser Motivation getan haben.


    Wenn Du den Nationalsozialismus als Religion definierst, hast Du natürlich Recht ;) Finde es aber nicht sinnvoll, einfach alles "Böse" als Religion zu definieren und dann zu sagen, dass Religion böse sei ... Das ist dann nur eine Tautologie.
    Religion im Sinne von "Lehre von Gott" ist meiner Ansicht nach keinesfalls nur schlecht. Wie gesagt, die meisten religiösen begehen in ihrem ganzen Leben kein schweres Verbrechen. Und Nichtreligiöse Menschen begehen dennoch ebenso schwere Verbrechen, aus ganz simplen Motiven heraus: Habgier, Sexualtrieb, Mordlust, usw. . Motive, die alle nichts mit Religion zu tun haben, bzw. Motive, die durch Religion und daraus entspringende Morallehre unter Umständen sogar verhindert werden. ("Liebe Deinen Nächsten", "Du sollst nicht töten", "Begehre nicht Deines Nachbar Weibes" etc.)



    Hitler mag Katholik gewesen sein. Aber seine Motivation war keine christliche, sondern eben eine nationalsozialistische. Und der Kirche kann man auch nicht die Schuld am Nationalsozialismus geben, nur weil sie ihn nicht verhindert hat.


    Nochmal: Ich bin kein Anhänger irgendeiner Religion. Aber die pauschale (größtenteils unbegründete) Verurteilung selbiger lehne ich dann doch ab.


    Das gilt für Christentum wie Islam.


    Aber nichtsdestotrotz gibt es noch andere sehr starke Motivatoren. Weil Du den Hitlervergleich so magst: Hitler hat die Menschen nicht mit Gott motiviert. Hitler hat die Menschen über andere Dinge angesprochen, vor allem über ihre Angst und dem daraus resultierenden Hass. Angst ist meiner Ansicht nach die mächtigste Waffe, um Menschen zu manipulieren.


    Es war der böse Jude, der den Deutschen alles wegnahm. Der Krieg war ein Akt der Notwehr, gegen andere Völker, die auf die Zerstörung der Deutschen aus waren.


    Deutschland hat den Krieg auch nicht gewollt, und nicht begonnen, aber was sollte man machen, wenn die Polen angreifen? Irgendwann musste ja mal Schluss sein. Wenn man sich weiter alles gefallen ließe, dann würden die Deutschen über kurz oder lang ausgerottet werden. Der Krieg war unvermeidlich, wer dagegen war, wollte zumindest den Untergang der Deutschen hinnehmen.


    Und auch die Ausrottung der Juden war reine Selbstverteidigung und unvermeidlich! Es war nicht so, dass man die Juden aus Bosheit umbringen wollte. Es war Notwehr. Es gab keine Alternative, entweder die Juden wurden vernichtet oder die Deutschen würden von den Juden versklavt und umgebracht.


    Übrigens alles Argumentationsmuster, die man auch heute noch in verschiedenen Situationen wiederfindet. Auch bei uns! Deswegen glaube ich auch nicht, dass die anderen die bösen sind, die einer bösen Ideologie und bösen Propaganda folgen, während wir rationale Entscheidungen aufgrund von wahren Fakten aus reiner Notwehr treffen ...


    Und deswegen halte ich es auch für sehr gefährlich, sich Angst machen zu lassen. Denn die Angst ist es, mit der man uns am Besten manipulieren kann!


    Beste Grüße,
    henry

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

  • #1.014


    Das habe ich ja auch nicht gemacht. Wenn eine Idee, denn, man möge mir verzeihen, mehr ist Religion nicht, als alleinseligmachend hingestellt und entsprechend missioniert wird, gerne mit Gewalt, wie wir es von den sogenannten "großen" Religionen immer wieder erfahren, dann ist der Schritt, das Paradies - auch so eine Idee, die menschlichem Hirn entsprungen ist - egal mit welchen Mitteln zu erreichen und vor allem, andere, die dieser Idee nicht folgen wollen, zu ihrem "Glück" zu zwingen, nur noch ein kleiner.


    Und auch das habe ich nicht gesagt. Vielleicht ist es so rübergekommen, das tut mir leid.



    Unter Umständen, ja. Das alles ist ohne Religion genauso zu erreichen. "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu." Dazu bedarf es keiner Religion. Bisher sind Religionen den Beweis schuldig geblieben, dass es nur mit ihnen funktionieren kann. Was anderes als Machtgelüste, Habsucht, Mord etc.,also eigentlich doch die Motive der "Ungläubigen", haben die Religionen zu dem gemacht, was sie heute sind? "Verschenkt alles, was ihr habt, und gebt es den Armen." Ja?



    Das ist Dir selbstverständlich unbenommen. Dass die "Verurteilung" unbegründet sei, stimmt allerdings nicht. Um nur ein Beispiel zu nennen: Karlheinz Deschner "Die Kriminalgeschichte des Christentums".
    Doch lassen wir das. Das ist - hoffentlich - Vergangenheit. Nichtsdestoweniger eine Tatsache.




    Das ist völlig richtig, und wir erleben täglich, dass es funktioniert.



    Und mit ähnlicher "Begründung" mischt die BRD jetzt beim völkerrechtswidrigen Krieg ohne irgendein Mandat wieder mit. Wie sich die Dinge gleichen.



    Da bin ich ganz Deiner Meinung.



    Und auch da gebe ich Dir Recht. Auch wenn ich, wie ich schon sagte, kein so ein gutes Gefühl dabei habe, mir von Spinnern, die sich irgendeine Religion zurecht gebogen haben, so dass sie Erklärungen, Begründungen oder gar Befehle für Handlungen bietet, die de facto nicht einmal etwas mit dieser Religion zu tun haben, u. U. oktroyieren zu lassen, was ich zu tun oder zu lassen habe. Wenn ich nicht in ihr Paradies will, sollte die Entscheidung immer noch mir überlassen bleiben.


    Gruß


    ExDeau

  • #1.015


    Nu ja, so witzig finde ich das gar nicht.


    "Es würde nie einen Ungläubigen gegeben haben, hätte es nie einen Priester gegeben". (Thomas Jefferson)


    Ich gehe mal davon aus, dass Du Jesus Christus nicht folgen können würdest, hätte nicht ein Priester davon erzählt? Versteh mich bitte recht: Ich will Dir persönlich in keiner Weise irgendetwas. Es war nur so eine Überlegung meinerseits.


    Friedliche Grüße


    ExDeau

  • #1.016

    Ich hatte die letzten Tage nur Handy zur Verfügung, da ist Tippen blöd.
    Ich will nicht auf alle Beiträge eingehen, nur ein paar Anmerkungen:
    - Taufscheininhaber sind für mich die, die formal einer christlichen Religion angehören (auch wenn sie das selber nicht entschieden haben), aber mit Christus nichts am Hut haben. Natürlich können - und werden vermutlich - dieses Leute Angst vor Islamisierung haben, was aber meinen Einwand nicht entschärft dass die Islamisten in einem christlichen Land keine Chance hätten wenn dieses Land durch Christen geprägt wäre und nicht durch religionslose Taufscheininhaber
    - Man kann Christ werden ohne jemals einen Priester oder Pfarrer gesehen zu haben. Die Aufgabe anderen von Christus zu erzählen und - noch besser - ihn zu bezeugen ist nicht auf Geistliche beschränkt. Im Gegenteil, Jesus fordert seine Jünger auf ihn zu bezeugen ... dazu braucht es keine "Berufsfrommen"
    Auch an dieser Einstellung - Harold, geht nicht gegen dich persönlich ! - merke ich deutlich wie oft hier Religion und Christsein gleichgesetzt wird und wie stark die Meinung über das Christentum von den Lehren (Leeren ?) der beiden grossen Staatskirchen geprägt ist.


    Ich kann nur unterstreichen was Markus schon geschrieben hat: Christen würden niemals einen Krieg beginnen. Religiöse Fanatiker dagegen schon.
    Und natürlich habt ihr recht wenn ihr die Gräueltaten anprangert die vorgeblich im Namen Christi begangen wurden. Ich scheue mich nicht die Kreuzzüge der katholischen Kirche im Mittelalter mit den "Kreuzzügen" des IS in einem Atemzug zu nennen. Aber durchgeführt wurden diese Kreuzzüge letztlich im Namen der katholischen Kirche und nicht im Namen Christi, auch wenn die Kirche das gern so behauptet hat.
    Und bei dieser Gelegenheit nur mal so nebenbei: der Papst ist das Oberhaput der römisch-katholischen Kirche ... und nicht der Stellvertreter Christi auf Erden :naughty:

  • #1.017


    Und, so möchte man ergänzen, sich ihre Religion immer so zurechtbiegen, wie sie sie gerade brauchen können.





    Ok, nehmen wir das mal so an. Mit der Friedfertigkeit von Jesus Christus, dessen Historizität man anzweifeln kann, ist es aber, glaubt man der Bibel, dem angeblichen Wort Gottes, so weit auch nicht her: Matthäus 10;34 "Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Und weiter, dass sein Wort enge Verwandte gegeneinander aufbringen wird.
    Interessanterweise sind selbst die, die sich besonders dem "Wort Gottes" hinzugeben behaupten, was den friedlichen (!) Umgang mit denen angeht, die sich von der Gemeinschaft trennen möchten, in keiner Weise ein Vorbild.


    Und u.a. aus diesem Grunde - Matthias, das geht natürlich auch nicht gegen Dich oder die, die im Glauben an wen auch immer Kraft finden! - stehe ich auf dem Standpunkt, dass der sogenannte "Kathegorische Imperativ" „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ völlig genügen würde, ein gedeihliches Zusammenleben auf der Erde zu garantieren.


    Glaubensfreie, trotzdem friedliche Grüße


    ExDeau

  • #1.019


    Mal kurz eingeworfen:
    Das Schwert Gottes ist sein Wort! Vergl. Epheser 6,17, Hebräer 4,12, Offenbarung 1,16 + 19,15.
    Das Wort wird Familien trennen und gegeneinander aufbringen, denn die einen glauben, die anderen nicht...

  • #1.020

    Marcus, damit wir uns recht verstehen: Ich akzeptiere jederzeit Deine Meinung und Deine für Dich lebensverändernden Umstände bzw. Ereignisse würde ich niemals auch nur versuchen, madig zu machen. Wenn das für Dich gut und richtig ist, wie Du jetzt denkst und handelst, so habe ich davor Respekt.


    Ich persönlich halte allerdings Bibel in keiner Weise für Gottes Wort, schon unter dem Aspekt, dass Gott, würde er existieren und der Autor sein, doch wohl, bevor die Bibel in Druck gegangen wäre, nochmal drübergeschaut hätte und nicht nur die Widersprüche reklamiert hätte.
    Für mich ist die Bibel ein Geschichtenbuch - kein Geschichtsbuch! - das tw. Anleitungen von sich gibt, die für ein gedeihliches Zusammenleben in keiner Weise geeignet ist. Und schon gar nicht, um sie als Leitfaden für mein Leben zu nehmen. Ich hatte es schon erwähnt, dass ich auf dem Standpunkt stehe, würden wir alle nach dem Motto handeln "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!", wäre alles in Ordnung. Und für diese Maxime ist ein Gott nicht nötig.
    Darum hilft es auch nicht, sich gegenseitig Bibelstellen "um die Ohren zu hauen" - ich weiß, ich habe damit angefangen :oops: - da für jede Handlung bestimmt irgendeine Stelle zu finden ist, die sie rechtfertigt.
    Sobald es sich um Glaubensdinge handelt, wird die Diskussion sowieso schwierig, denn es handelt sich ja nicht um Wissen. Doch das wäre vielleicht auch eher in einem anderen Thread "Über Religion im Allgemeinen und im Speziellen" eingehender zu behandeln.


    Hier wurde ja die Frage gestellt, ob wir Angst haben, ursprünglich, wenn ich mich recht erinnere, was die Sache mit Griechenland angeht. Das Thema hat sich ein wenig verschoben, was sicherlich nicht "schlimm" ist, in einer Unterhaltung bleibt man ja auch nicht stur nur bei einem Thema.
    Und da muss ich zugeben, dass mir im Augenblick manchmal auch nicht immer so ganz wohl in meiner Haut ist. Ich habe den Aspekt von Matthifant mir durch den Kopf gehen lassen und finde ihn so verkehrt nicht. Auch, wenn ich selber nach wie vor nicht dazu neige, irgendeiner sich unter Glaubens(!)aspekten oder -motivation gegründeten Gemeinschaft mein Vertrauen zu schenken. Ich bin, auf der Suche wie fast jeder, mal bei den Zeugen gelandet. Und ganz schnell wieder abgeflogen, da auch und gerade bei ihnen sich eines einer Gehirnwäsche ähnlichen Druckes auf die Mitglieder bedient wird, dass mir überhaupt nicht wohl in meiner Haut war.
    Aber auch da lasse ich jedem seine Überzeugung. Solange er nicht meint, er müsse (!) sie zu meiner machen, was halt gerne und oft versucht wird in diesen Kreisen.


    Also, alles gut.


    Freundlich-friedliche Grüße


    ExDeau

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