Habt Ihr keine Angst...

  • #981


    Was heißt denn Millionen? Wie schon beschrieben, bezweifle ich, dass nächstes Jahr wieder soviele Zuwanderer hier her kommen.
    Dafür greifen die Abschottungsmechanismen schon viel zu stark und werden ja weiter ausgebaut.... Die Festung Europa wird kommen. So traurig das ist.


    Und ja, CSU Funktionäre als Rassisten zu beschimpfen, würde mir jetzt keine schlaflosen Nächte bereiten ...
    Ich mein ganz ehrlich: Die CSU fordert seit Ewigkeiten Obergrenzen. Was sollen die denn bringen? Sagt man dann dem 1000001 Flüchtling, sorry, die Obergrenze ist erreicht, mach Dich zurück ins Kriegsgebiet?


    Auch wenn es mir nur bedingt gefällt - die Politik die Merkel im Moment macht, wird viel eher dazu führen, dass der Flüchtlingsstrom begrenzt wird. Und diese Politik heißt Maue ... ähm Zaunbau im Süden/Osten Europas und Versprechen an diverse "lupenreine Demokraten", um Flüchtlinge daran zu hindern, nach Europa zu kommen.



    Naja, ich glaube noch nichtmal, dass der durchschnittliche Bürger überhaupt was vom vermeintlichen Wohlstandsverlust merken wird. Dafür ist der materielle Wohlstand zu groß. Dazu kommt der technische Fortschritt und die immer weiter wachsende Produktivität. Es gibt an den grundlegenden Dingen wie Essen, Kleidung und Energie einfach keinen Mangel, und die fortschreitende technische Entwicklung baut den Überfluss ja automatisch weiter aus.



    Klar, habe ich ja auch schon getan. Aber da ich vermute, dass hier weder die anderen Europäer noch Saudis mitlesen, richte ich meine Kritik natürlich auch hauptsächlich an die, die das tun ...


    P.S. Meine Meinung über die Saudis habe ich doch an andere Stelle schonmal ausführlich kund getan, oder? Es gibt keinen Staat, der dem IS politisch, wirtschaftlich und ideologisch näher steht als Saudi Arabien.
    Deswegen ist der Krieg gegen den IS ja auch so schwachsinnig, wenn man gleichzeitig so stark mit den Saudis zusammenarbeitet - Stichwort Öl und Waffen.

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

  • #982

    Das, was wir im Augenblick erleben, ist der Einschlag des Bumerangs. Seit Jahrzehnten, fast seit Jahrhunderten, leben wir auf Kosten der sogenannten "3.Welt", die ja nicht erst in Afrika beginnt.
    Ich habe vor kurzem in der Glotze einen Beitrag gesehen: "Unser Wohlstand - eure Not", in dem sehr schön dargelegt wurde, dass trotz aller Beteuerungen, die de facto nichts anderes sind als Lippenbekenntnisse, der Sklavenhandel auch in Europa prima funktioniert.
    Aufgrund der sich im Zeitalter des Internets verbreitenden Informationen versuchen Menschen, diesem Schicksal zu entgehen und machen sich auf den Weg in das Land, das ihnen ein besseres Leben verspricht. Das sind dann die Wirtschaftsflüchtlinge, die wir natürlich nur sehr ungern hier haben wollen.


    Wir erleben es jetzt schon und es wird galoppierend so weitergehen, dass der globalisierte Kapitalismus den Abbau des sozialen Elementes vorantreibt und so der Verelendung Vorschub leistet. Das treibt natürlich etliche auch in die Arme des IS oder Daesh oder wie immer man diese Verbrecher nennen möchte. Zur Zeit ist die - fast - einzige "Lösung", die unseren (?) Politikern einfällt, das Bombardement irgendwelcher als Terroristen angeblich erkannter Menschen. Kollateralschaden hin oder her. Das treibt noch mehr Menschen aus den betreffenden Ländern.


    Dazu kommt eine auch seit Jahrzehnten bekannte, aber in keiner Weise gestoppte Bevölkerungsexplosion, die das alles noch verstärkt.


    Wenn ich persönlich Bilder sehe von den Flüchtlingen"strömen", die, zumindest oberflächlich betrachtet, aus mindestens 50% jungen Männern bestehen, ist mir auch nicht so sonderlich wohl in meiner Haut. Es kommen Menschen aus einem völlig anderen Umfeld mit tw. noch Ideen des Mittelalters hierher, von denen nicht sicher ist, ob sie sich "integrieren" oder viel lieber eine Parallelgesellschaft bilden wollen, ja sogar dem Gastland ihre Art zu leben mehr oder minder "deutlich" aufzwingen wollen.
    Andererseits stelle ich mir vor, wenn ich in der Situation wäre und in ein fremdes Land fliehen müsste, wie mir zumute wäre, wenn ich erstmal als Verbrecher dargestellt und auch so behandelt würde.


    Was tun? Ich weiß es nicht. Wir stecken in einer ziemlichen Sackgasse, aus der ein Herauskommen nur sehr schwierig sein wird und vor allem mit einem totalen Umdenken verbunden sein muss - oder aber mit dem Zaunbauen an den Grenzen Europas, was ja tw. schon praktiziert wird. Wir richten alte Kasernen her, reaktivieren alte Krankenhäuser, überhaupt große, nicht mehr genutzte Gebäude, stecken die Hilfesuchenden dort rein und leisten der Ghettoisierung Vorschub. Streitereien bis hin zu Gewalt sind vorprogrammiert, und wir zeigen mit dem Finger auf diese Vorfälle. Hatten wir es nicht schon immer gewusst, dass das nicht klappen kann mit "diesen" Ausländern?
    Versuchen wir, die Menschen in Wohngebiete zu "integrieren", regt sich tw. heftiger Widerstand. Ja, was denn nun?


    Es war doch so schön geregelt: Hier wir im Wohlstand, da die eben nicht im Wohlstand und weit weg. Und nun sind sie da, die, die wir allenfalls mit Almosen bedacht hatten. Und mit Waffen natürlich, aber das erhält ja bei uns Arbeitsplätze. Halt, doch, Hühnerflügel, die wir hier nicht mehr wollten, die bei der Massentierhaltung abfielen, weil wir nur Hähnchenbrustfilet zu essen wünschen, die haben wir großzügig verkauft (!), die Firmen damit reich und die Menschen abhängig von diesen Lieferungen gemacht. Wir haben Getreide durch Bestrahlung kastriert, damit es nicht mehr keimen konnte und so die Menschen auch von diesen Lieferungen abhängig und zu Almosenempfängern gemacht. Entwicklungshilfe nennt man das dann wohlgefällig und selbstzufrieden.
    Wir halten es für normal, alle Nase lang ein neues Handy zu kaufen, ja, es bei Vertragsverlängerung quasi aufgezwungen zu bekommen - Ebay platzt zur Zeit aus allen Nähten vor Angeboten von Smartfons aus Vertragsverlängerungen - und nehmen es billigend in Kauf, dass für die Herstellung dieser Geräte Menschen unter unwürdigen Umständen arbeiten müssen. Und nun sind wir erstaunt, dass die Betroffenen sich das nicht mehr gefallen lassen wollen.
    Wir finden es völlig ok, der viertgrößte Waffenexporteur der Welt zu sein - und nun wollen wir für die Folgen nicht aufkommen.


    Dass sich Deutschland mal wieder aus dem Fenster lehnen musste und jetzt Dinge von den europäischen "Partnern" einfordert, die die nicht gewollt haben, mildert die Sache natürlich auch nicht.
    Wir bräuchten mehr Europa, ja. Doch Kurt Tucholsky - ja, der schon wieder - hat vor vielen Jahren schon geschrieben:
    "Man ist stolz in Europa:
    Deutscher zu sein.
    Franzose zu sein.
    Engländer zu sein.


    Kein Deutscher zu sein.
    Kein Franzose zu sein.
    Kein Engländer zu sein.


    Und genauso verhält sich Europa zur Zeit. Solidarität? Wozu? Jeder macht, was er will, keiner macht, was er soll und alle machen mit.


    Es kommt eine Herausforderung auf uns zu, nein, sie ist schon da, die mit dem inzwischen kaum noch erträglichen "Wir schaffen das" und der völlig kopflosen Herumrennerei der Politik nicht zu stemmen sein wird.
    Ich bin nicht so sonderlich hoffnungsfroh, das muss ich zugeben.


    Nachdenkliche Grüße


    ExDeau

  • #983

    Naja weniger der Bumerang als das volle Netz mit gefährlichem Beifang was wir selber eingeholt haben. Hätten natürlich auch das Seil vorher durchschneiden können und wären somit aus dem Schneider gewesen, aber die Gier nach dem Fang war wie immer zu gross...und mit wir meine ich die scheiss Politiker.


    Zum Thema Wohlstand möchte ich hinzufügen, dass ich froh bin hier geboren worden zu sein und ich möchte auch nicht, dass sich daran etwas ändern.

  • #984

    Ich habe hier nur mitgelesen, weil ich Infos über die NC haben wollte (habe jetzt jedoch eine ER6), aber wenn ich den Disput hier lese, schüttelt es mich. Die Rechthaberei und Intoleranz einiger User ist echt krass. Wie läuft euer Forumstreffen ab?
    Ich bin hier eh raus.


    Grüße

  • #985


    :lol: :greetings-waveyellow:

  • #986


    Danke, daß du mitgelesen hast.
    Danke, daß wir dich unterhalten durften.
    Danke, für deine konstruktive und inhaltlich wichtige Wortspende zum Abgang.


    Tschüss Don

  • #987


    :text-goodpost:


    So: :violence-stickwhack: oder so: :violence-duel: oder so: :violence-pistoldouble: :violence-sniperdark: oder... :?:


    Es grüßt
    :lol:
    sin_moto

    smileys-0008.gif   auto-0405.gif   smileys-0008.gif

  • #988


    Ja, RacerX, Du hast Recht: Es haben in diesem Thread etliche die Gedanken geäußert, die sie sich gemacht haben. Diese Gedanken zeugen davon, dass diejenigen es sich nicht unbedingt leicht gemacht haben und dass sie - und das sieht man in diesem Thread ganz besonders - in der Lage sind, andere Meinungen gelten zu lassen, bzw. sachlich darauf zu antworten. An deinen sicherlich fundierten Gedanken zu dem Thema hast du uns nicht teilhaben lassen, außer, dass es dich schüttelt, wenn du hier mitliest.


    Wenn das nicht deine Sache ist, so ist dir das selbstverständlich unbenommen und von daher deine Entscheidung, "eh hier raus" zu sein für dich bestimmt eine gute.
    Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt, viel Vergnügen mit deinem "Fremdfabrikat" und gutes Gelingen beim Finden eines zumindest in deinen Augen besseren Forums als diesem hier.


    Gruß


    ExDeau

  • #989

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Kollegen und Forumsmitgliedern die hier mitdiskutieren ein Kompliment machen. :happy-smileyinthebox:
    Auf 41 Seiten und bei über 1.000 Antworten haben alle immer die Contenance bewahrt.
    Das ist nicht immer und überall selbstverständlich und zeugt von Reife und Intelligenz.


    Ich kann für mich behaupten in der laufenden Diskussion dazugelernt zu haben. Die Diskutanten haben sich teils ausführlich bemüht ihren Standpunkt zu vertreten, zu erläutern und auch zu belegen.
    Bravo, so macht man das! :clap:


    Ich habe daher überhaupt keine Sorge, daß das Forumstreffen 2016 freundschaftlich und angenehm verlaufen wird.
    Wenn's für mich nicht gar so weit wäre käme ich auch gerne.


    LG Don

  • #990


    Mir ist letztens auch was aufgefallen. Wofür setzen wir uns eigentlich ein?


    Nach dem Krieg '45 hatten die Menschen unserem Land nahezu nichts. Das meiste war zerstört, Millionen Menschen waren gestorben.


    Aus diesem nichts ist 70 Jahre später eines der reichsten Länder der Welt geworden. Das, was heute als arm gilt, hätte nach dem Krieg noch als großer Wohlstand gegolten (ja, nach dem Krieg gab es noch Hungersnöte. Essen wurde damals noch rationiert, nicht wie heute im großen Stil weggeworfen!).


    Die Menschen damals wollten eine bessere Zukunft. Ein geeinteres Europa war nach '45 noch eine unglaubliche Vision, in Zeiten, wo der eiserne Vorhang quer durch Europa ging und ein atomarer Krieg - der damals nicht unwahrscheinlich war - hier am härtesten zugeschlagen hätte.


    Die Menschen träumten von Wohlstand und Frieden. Dass ihre Kinder mal in einer besseren Welt leben.


    Und heute? Wovon träumen wir heute noch? Das möglichst alles bleibt, wie es ist ...


    Ist doch eigentlich ziemlich traurig, oder? Nie hatten wir bessere Möglichkeiten, die Welt wirklich zu verändern, mehr Frieden zu schaffen, und Wohlstand für alle zu realisieren.


    Stattdessen tun wir nichts, und haben Angst, dass wir den Wohlstand, den wir haben, was wir dem Glück der späten Geburt verdanken, verlieren werden ...


    Reichtum macht offenbar träge, faul und ängstlich!? :think:


    Beste Grüße,
    henry

    Wie gut das bald wieder Weihnachten ist. Ein Tag, an dem wir die Geburt eines Juden feiern, der sein Leben als Asylant in einer Flüchtlingsunterkunft begonnen hat.

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