Griechische Regierung droht mit Pfändung deutschen Eigentums

  • #121

    Bevor wir uns auch noch über Exportwünsche der deutschen Industrie unterhalten, empfehle ich,
    dass sich die Interessierten einmal über die Target-2-Saldenverrechnungen und die damit
    ungelösten Bezahlprobleme informieren.


    Das Prinzip des Schuldenmachens und Verrechnen gegenseitiger Ansprüche hat sich überlebt.


    Irgendwann lässt sich "Adam Riese" nicht mehr aus den Saldenkonten ausblenden.


    Ich behaupte: Die wissen gerade nicht, wie sie die "Geister", die sie einst riefen, wieder loswerden können.


    Da ist der "Exitus" einer Volkswirtschaft, die gerade 3 % zum europäischen Bruttosozialprodukt beiträgt noch verkraftbar! Es geht doch niemanden in der Politik und Finanzwelt um die "kleinen Leute", schon gar nicht um die in Griechenland!


    Soviel Zynismus muss leider sein!

  • #122


    Ich behaupte: Die Vorstellung der Griechen einer EU ist definitiv die einer Transferunion. Und das Mittel zur Erreichung selbiger ist schlicht und einfach Erpressung.


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  • #123


    Entegen allen reisserichen BLÖD-Schlagzeilen funktioniert real die von Deutschland dominierte Transferunion allerdings genau umgekehrt: während Deutschland überdimensional profitiert, verarmen insbesondere die Südländer rapide. "Laut der OECD stellt Griechenland das Land dar, dass in den vergangen sieben Jahren die meisten (neoliberalen) Reformen durchgesetzt hat - gefolgt von Portugal, Irland und Spanien." (Quelle: TELEPOLIS) "Die Arbeitslosigkeit in Griechenland liegt bei 27 Prozent, in Portugal sind es 15, in Irland 12 und in Spanien 25. Das sind sehr, sehr kranke Ökonomien. Und sie sich zugleich die Top-Reformer der OECD." (Forbes)

    Viele Grüße
    Uli

  • #124

    Ja, das stimmt Uli!


    Aber der Grundfehler liegt doch darin, dass man Industrie Nationen und Agrar-Tourismus-Nationen in einer
    Währung zusammengeführt hatte, ohne vorher die gesellschaftlichen und rechtlichen Nivellierungen vorgenommen
    zu haben. Da kann der Wert dieser Kunstwährung EURO nur selbstzerstörerisch wirken.


    Aber nur so konnten die Schulden der Südländer quasi "vergemeinschaftet" werden! Das haben wir doch faktisch längst.


    Mit Europa verhält es sich im Großen wie mit Deutschland im Kleinen! Es gibt Wirtschaft starke und Wirtschaft schwache
    (Bundes-) Länder. Ein Finanzausgleich muss immer stattfinden! Das hat man aber zumindest für Europa dem Bürger so vorher nicht gesagt!
    Dafür zahl er jetzt von seiner Substanz, durch Kapitalverzehr infolge Niedrigzins-Politik und damit einhergehendem Substanz Verlust in Versicherungen.


    Der überhitzte Aktienmarkt weitet sich zur Blase und wird sich demnächst auch wieder schmerzhaft bereinigen!


    Es kann aber nicht sein, dass die jeweils privaten Reichen nie an den "Gemeinschaftskosten" beteiligt werde und nur
    die Vorteile dieses Systems genießen dürfen, während der "Mittelstand" alle Risiken trägt. Genau das passiert aber!
    In Deutschland und in Europa!


    Dass wir als Nation bislang System Gewinner sind bestreite ich auch nicht.


    Allerdings für den naiven Bürger teuer erkauft mit einem ESM-Vertrag, der uns
    im Falle von Zahlungsausfällen binnen 7 Tagen zum Tragen von dann 27% dieser Kosten verpflichtet! Und das ist nicht mehr
    verhandelbar, nicht mehr kündbar und nicht mehr juristisch überprüfbar und wurde so auch in Berlin ratifiziert. Dafür haften wir sogar mit dinglichem Vermögen im Ausland.


    Und es betrifft hier nur die Steuerzahler!


    Viele Aktiengesellschaften und Superreiche versteuern ihr Vermögen ja nicht mal in unserem Land
    und sind über Holding Gesellschaften und große, internationale Investmentbanken so im Ausland vernetzt, dass ihnen bei uns ja fast noch Hartz 4 zusteht (Polemik aus!)


    Ich behaupte: Der Michel kapiert nicht ansatzweise was läuft; auch nicht so mancher naive Abgeordnete!


    Und unsere Kinder und Kindeskinder wachsen bereits mit Schulden/Hypotheken auf, die heute bereits als Guthaben in
    den Büchern der Milliardäre stehen.


    Es läuft wie ehedem: Die Dummen leben von ihrer Arbeit und die Cleveren (Mächtigen) von den Dummen!

  • #125

    Nicht Griechenland gehört weg sondern gleich die ganze EU. :violin:


    Deutschland hätte mit Österreich und der Schweiz eine Union Gründen und die Grenzen zur EU Dicht machen sollen. Die Gastarbeiter hätte man außerdem nicht aus dem Süden und Osten sondern aus Japan holen sollen (so wie es Brasilien gemacht hat) und nur mit begrenztem Arbeitsvisum bis auf ein paar wenige Ausnahmen.


    Dass die EU in der jetzigen Form nicht auf Dauer funktioniert sollte jedem klar sein.

  • #127

    @ Elmold, Ulrich


    Wo liegt der Anreiz für diese Ökologien, einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen, wenn Finanzlöcher ohnehin von aussen gestopft werden?


    Wie sieht die Lösung eurer Meinung nach aus? Alle Kritiker des Systems Griechenland als Deppen hinzustellen, weil ja alles ganz anders ist, halte ich für etwas einseitig.


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  • #128

    "Vermittels der Verschärfung der Zumutbarkeitsregeln und der Drohung mit Leistungsentzug konnten die Arbeitsagenturen diesen extrem ausbeuterischen Niedriglohnsektor genügend Menschenmaterial zuführen, das dort bis zur totalen Erschöpfung verheizt wird.
    Denn wir wissen nun: Wer nicht bis zum Umfallen arbeitet und sich wie eine Zitrone von skrupellosen Menschenschindern auspressen lässt, der soll auch nicht essen. Und selbstverständlich schlugen sich diese Maßnahmen auch in einem gigantischen Lohnkahlschlag in der Bundesrepublik nieder, wie die folgende Grafik eindeutig belegt."


    ... und das soll dann eine neutrale, faktenorientierte Berichterstattung sein. Lächerlich.


    "Diese deutschen Exporterfolge sind nur deswegen möglich, weil sich die Zielländer dieser Exportoffensiven verschuldeten. Ein Leistungsbilanzüberschuss der BRD von 429,5 Milliarden Euro gegenüber der südlichen Peripherie der Eurozone bedeutet nun mal auch, dass dies einem korrespondierenden Schuldenberg in eben dieser Höhe in den betroffenen Ländern entspricht. So will es nun mal die Mathematik."


    Unsinn. Wenn diese Länder ihrerseits einen Überschuss mit Drittländern aufweisen würden, ist die Verschuldung in D keineswegs zwingend. Es gibt nämlich noch mehr Länder als D und die GIIPS auf der Welt. Das nicht alle Länder gleichzeitig Überschüsse aufweisen können ist richtig, erklärt aber das Problem von Griechenland nicht. Und die "südliche Peripherie" hat damit auch gar kein so riesiges Problem (es würde mich auch nicht wundern, wenn die Zahl "südliche Peripherie" auch noch durch Frankreich aufgeblasen wurde). Das hat nur Griechenland, wo man politisch hemmungslos Sause gemacht hat. Und dafür sind die griechischen Wähler verantwortlich, nicht die deutschen, egal wie lang man diese Wahrheit ignoriert.


    Ich schreibe hier ja nicht um Ulrich zu überzeugen, dafür sind wir zu weit voneinander entfernt, sondern nur damit nicht der Eindruck entsteht, linke Presse sei die einzige mit "Fakten" operierende Seite in der Diskussion. Der ganze Artikel strotzt nur so vor klassenkämpferischer Polemik und tarnt das mit willkürlich interpretierten Statistiken.


    Ach Scheiße, jetzt hab ich doch wieder Lebenszeit mit Internetdiskussionen verballert.


    Was klappert ist noch dran.

  • #129

    Wenn Griechenland die Troika weiterarbeiten ließe, wäre das zumindest als Zeichen des guten Willens wertbar, aber so erweckt es den Eindruck, als wollten ein paar Leute bewusst das System aushebeln. Jedenfalls ist die Entwertung von Sparguthaben durch die Nullzinspolitik (die für billige Kredite sorgt) kein Kavaliersdelikt. Warum wird kleinen Sparern die mühsam angesparte Pensionsvorsorge demontiert, wenn ohnehin achso viel Geld zum Verschenken da ist?


    Mich erinnert das an folgenden Text:



    Die Denkrichtung der Genossen ist unverkennbar.


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  • #130

    Meine Lösung? Ich habe kein Patent Rezept!


    Griechenland wird im Euro nicht wettbewerbsfähig! Reformen hin, Reformen her!
    Italien, Spanien, Portugal, ja selbst Frankreich stehen näher am Bankrott, als viele glauben.


    Griechenland kann jedenfalls den Lebensstandard, der dort "viel zu lange gelebt wurde", niemals selbst verdienen! Endlos über Schulden finanzieren geht aber auch nicht, wie wir seit Jahren schmerzlich erleben!


    Also:
    Entweder ist "UNS" Europa so viel Wert, dass wir dafür bezahlen (wie in Deutschland mit dem Länder Finanzausgleich auch) oder wir ändern unser Wahlverhalten und zwingen die Politik dazu, alles rückgängig zu machen.


    Die dann damit einhergehenden Verwerfungen an den Kapitalmärkten werden wohl alle treffen - und nicht nur den Mittelstand, der von der bisherigen Politik am meisten getroffen wird.


    Die Alternativen bestehen dabei zwischen Siechtum oder schnellem "Tod"!


    Man hat zwar begonnen und in Griechenland Reformen eingeleitet, es aber immer noch nicht geschafft, eine funktionierende Steuer Verwaltung aufzubauen! Die bisher begonnen Reformen treffen überwiegend nur die Ärmsten dort und treiben den Radikalen in der Politik die Wähler zu!


    Fakelaki hat halt mindestens soviel Tradition, wie die schwäbische Kehrwoche!


    Die Politik in Griechenland aber braucht "Sündenböcke", da man sich der eigenen unsoliden Vergangenheit einfach nicht stellen mag - vielleicht doch auch ein Mentalität Problem?


    Die Reichen in Griechenland (und davon gibt es wahrlich genügend) hatten jetzt auch ausreichend Zeit und konnten ihren Wohlstand außer Landes in "sichere Häfen" bringen. Das bemängeln ja die Linken und Rechten in Griechenland und werfen unseren Eliten Kumpanei mit dieser Klientel vor! Dass unsere Industrie dort (wie woanders auch) fleißig bestochen hat, ist nun auch kein Geheimnis.


    Und wir schauen ja selbst gerne auf die "korrupten Griechen" und übersehen nur allzu gerne, dass bei uns auch bestochen, beschissen und in der Politik gelogen wird, was das Zeugs hält!


    Was uns noch stark macht, sind die Strukturen, die unsere Altvorderen geschaffen haben! Unsere Generation gibt sich gerade alle Mühe, dass aufzuzehren!



    Was mich aber am meisten wundert, ist die "scheinbare Gelassenheit", mit der hier eine ganze Generation zuschaut, wie die Zukunft ihrer Kinder mit heutigen Schulden belastet und denen damit eine Abhängigkeit bis zum St. Nimmerleinstag auferlegt wird - mit dem Segen unserer gewählten Volksvertreter! Jeder bekommt wohl doch die Regierung, die er verdient!


    Es scheint (wie im Alten Rom) immer noch zu reichen, wenn für Brot und Spiele gesorgt wird.


    Die europäische Politik bastelt längst an einem Versorgungssystem, dass den Wohlstand der breiten Massen nivelliert. Das wäre ja auch nichts Schlechtes, wenn letztlich der, der ein Leben lang Vorsorge getroffen und "solide" gewirtschaftet hat, am Ende nicht genauso behandelt würde, wie der leicht in den Tag hinein lebende Genussmensch. Wir müssen wohl alle lernen etwas "südländischer" zu Denken.


    Diese ganzen Erkenntnisse werden eh alle verändern, auch bei uns!


    Immer mehr schreiben das ICH ja bereits groß und das WIR klein! Immer mehr fragen ja schon gar nicht mehr, wo das Geld herkommt und rufen nur noch nach "Vater Staat".


    Es soll ja bereits Schüler geben, die Hartz 4 als erstrebenswerten Lebensentwurf ansehen.


    Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht mehr gefragt. Erst arbeiten und sparen, dann leben. Schulden machen ist das Zauberwort. Der angel-sächsische Banken Kapitalismus in seiner brutalen Form hat die soziale Marktwirtschaft längst überholt.


    Was die Sozialdemokraten und Linken gerade bei uns aufführen, sind billige "Rückzugsgefechte". Einige reden zwar noch wie Mao, leben aber längst selbst wie Rockefeller!


    Die Nachkriegszeit hat sehr viele "Gewinner" geschaffen - und bequem gemacht! Jetzt werden wir für diese Bequemlichkeit langsam zur Kasse gebeten! Das System kehrt sich langsam um und schafft immer mehr Verlierer. Wer aber noch zu den Gewinnern gehört, mag natürlich keine Veränderungen und redet sich weiter alles schön. Das ist menschlich nur zu verständlich.


    Der Punkt ist: Wir haben alle viel zu lange selbst von diesem System profitiert, dass nur so "geschmiert" laufen konnte, weil man die finanziellen Abhängigkeiten im privaten und internationalen Maßstab gerne zugelassen hatte. Wertschöpfung durch Schuldenmachen war das Zauberwort!


    Mein Fazit: Die Zitrone wird solange ausgequetscht, wie sie nur einen Tropfen Saft gibt!


    Und Griechenland ist nur das Menetekel, dass uns besser vor Augen führen sollte, dass wir unsere beste Zeit bereits hinter uns haben!

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