Zeit für eine europäische Motorrad Low-Budget-Marke?

    #1

    Eigentlich ist es geradezu verwunderlich, dass aus Europa im Motorradbereich nicht auch eine Low-Budget-Marke aus den Billiglohnländern im Ostblock auf den Markt geworfen wird.


    Ich meine, das, was Dacia (Renault) im PKW-Bereich sehr erfolgreich vorgemacht hat, schreit doch geradezu nach Nachahmung im Zweiradbereich in Europa.


    Man stelle sich mal ein Bike mit den Leistungsdaten einer 1200 GS oder eines Crosstourers, einer Tenere oder einer Multistrada zum halben Preis vor - und das noch bei durchaus ansprechender Qualität!.


    Oder warten die Firmen noch ab, ob asiatische Motorrad-Low-Coster wie Hyosung oder Kymco noch erfolgreicher in Europa werden?

    #2

    Es ist verwunderlich, dass Deutschland den Zug verpasst hat. Da waren die deutschen Motorradhersteller in den 1950/60er Jahren stolz, vom Zweirad zum Kleinwagen umzulenken.
    Was wäre das noch gut, wenn die Marken NSU, DKW, Zündapp u.s.w. am Ball geblieben wären.
    BMW ist noch die Ausnahme, aber nicht jedermanns Sache. Wer will die Premiumpreise bezahlen?
    Es wäre auch möglich, dass deutsche Unternehmen gemeinsam mit renomierten Herstellern Produkte an den Markt bringen.

    #3

    Na, wird doch schon gemacht. Motoren mit Getriebe kommen aus China oder Taiwan, nur die Verbraucher nehmen das als Low-Budget-Marke nicht


    zur Kenntnis und zahlen weiterhin die Preise der selbsternannten Premiummarken.


    ganz schön ärgerlich!


    egon

    #4

    Ich könnte mir vorstellen, dass für eine europäische Produktion einerseits die Stückzahlen zu gering ausfallen würden. Andererseits könnte das nur jemand mit KnowHow machen und die bauen lieber zum Vollpreis, mit entsprechenden Margen, anstatt sich selbst Konkurrenz zu machen.


    Die Billighersteller setzen außerdem immer auf Fahrzeuge mit sehr kleinem Hubraum. Die Worx 125 von Generic wurde vor kurzem sogar von Visordown.com als bestes "Billigmoped" gelobt. Sie hat aber eben nur 125 ccm und ist daher mmn keine echte Alternative für Motorradfahrer wie wir.


    http://www.ksr-moto.com/index.php/home_ksrmoto_de_de.html


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    #5


    Dürfte in anbetracht der potentiellen Märkte auch nicht weiter verwundern. Wenn man mal nach Südostasien schaut wo im Vergleich zu Europa wirklich viele einspurige Unterwegs sind, dann bist du mit 250 ccm dort unglaublich übermotorisiert (sowohl im Bezug auf alle anderen Mopeds, als auch im Bezug auf die Straßen- und Verkehrsbedingungen, manchmal sogar auch in Bezug auf Gesetz - gibt dort afaik einige Länder wo 200 ccm einfach die gesetzliche Obergrenze ist).


    Und dort können die Billiganbieter halt sehr gut verdienen. Hyosong schafft es auch bis zu uns, aber Bajaj z.B. ist in Indien, Nepal, etc riesengroß und kennt hierzulande als Motorradhersteller wohl kein Mensch.


    lg
    Robert

    #6

    Wer im KTM Thema ein bisschen drinnen ist, kennt auch Bajaj, denke ich. Die kleinen Dukes kommen alle von dort. Und BMW will es KTM bekanntlich gleich tun. Aber noch wurde nichts Konkretes angekündigt.


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    #7

    Wer sich die Preise fürs Nachmachen von Klasse A und Neuerwerb von A+B anschaut, und sieht, wie sowieso alles aufs Auto ausgelegt ist, dürfte darin denke ich die Antwort finden.
    Es ist einfach günstiger, sich einen alten Daihatsu für einen Tausender zu holen und loszufahren.
    Solange man als langjähriger PKW-Lenker 12 Sonderfahrten abspulen und teuer bezahlen muss, dass bei den Hütchenspielen ein Fahrlehrer gähnend danebensteht, kann sich hier keine Zweiradkultur mehr entwickeln. Letztlich haben diese Umstände (die damals noch viel entspannter waren), auch Kreidler & Co dahingerafft.

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