Losbrechmoment Gabel

  • #1

    Moin,


    seit geraumer Zeit nervt mich bei meiner Varadero ein ekeliges Losbrechen der Gabel bei Stop&Go Berufsverkehr. Bei jedem Angasen ploppt die Gabel deutlich verzögert aus dem Tauchrohr - das nervt und fördert den Schaukelpferdeffekt der sehr weichen Gabel ohnehin nicht positiv.


    Eine zeitlang habe ich es mit Silikonspray auf dem Standrohr probiert, half aber nur wenig und kurz. Gabelöl wurde letztes Jahr getauscht.


    Nun zur eigentlichen Frage: ich bin mit dem HKS Kettenzeug über alle Maßen zufrieden und aus dem Hause Czech gibts noch ein "Wundermittel": http://www.hks-czech.de/hks-ggv.html


    Hat damit jemand Erfahrung und kann eine Bewertung geben? Vielleicht auch andere Tipps zum Thema Losbrechmoment-Optimierung? (Wirth Gabelfedern liegen noch unberührt im Regal - leider komme ich seit Monaten weder zum Fahren noch zum Schrauben..., das aktuelle Gabelöl habe ich gerade nicht im Kopf und müßte erst schauen, welches gerade drin ist)


    Grüße, Andreas

  • #2

    Meiner Meinung nach liegt da ein mechanisches Problem vor , das sich von Wundermittelchen eher nicht beeindrucken lässt.


    1. Hat die Gabel vielleicht schonmal "nen kleinen weg gekriegt" ?
    2. Gabelfedern ausgelutscht
    3. Gleitbuchsen verschlissen / beschädigt
    4. Ölkanäle zu

    Die Linke zum Gruß, Alex


    Hexenverbrennungen, Kreuzigungen, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert, Ihre Kirche...


    Bin ich ölig, bin ich fröhlich 8-)

  • #3

    Hi Alex,


    Mopete ist von 2007. Ob's die Federbeine auch sind, weiß ich nicht, da das Moped einen verschwiegenen Unfallschaden hatte und leider bis zum heutigen Tage nichts aus dem Verkäufer rauszubekommen ist, wie schwer, was alles getauscht wurde, etc.pp.


    Wegen misserabler Fahrwerkseigenschaften, habe ich letztes Jahr beide Holme geöffnet und die Federn untersucht bzw. das Gabelöl getauscht. Nach 5 Jahren und 15.000 km Laufleistung (alles mal angenomme Zahlen, da u.U. auch der Tacho getauscht worden sein könnte anhand anderer Spuren die ich entdeckt habe) war das Öl tiefschwarz und roch schlicht und ergreifend einfach nur nach Gülle...das war also restlos fertig.


    Die Federn waren von der Länge noch im oberen guten Toleranzbereich, verschlissen war da nichts weiter. Da ich leider erst nach dem Öffnen festgestellt hatte, die falschen Wirth-Federn bestellt zu haben und das Möpp am nächsten Tag brauchte, mußten die alten Federn wieder rein mit frischem Öl (Nummer habe ich nicht parat, Flasche steht aber in der Garage...). Das Öl war schon ein deutlicher Quantensprung im Fahrverhalten, sauberes Ansprechverhalten gute Dämpfung, kein Flattern im Vorbau bei schnellem, starken Einfederungsimpuls (hab da bergab eine engere Kurve mit Bodenwelle, die als Referenz perfekt geht und mit 100 Sachen durchfahren werden kann). An sich arbeitet die Gabel sauber, pumpt nicht, trampelt nicht, geht nicht auf Block - flottere Geländeausflüge sind durchaus möglich.


    Habe versucht, die Holme einzeln auf Verzug zu untersuchen, allerdings fehlt mir da einfach das Werkzeug und die Möglichkeiten. Ausschließen will ich es aber nicht. Auch habe ich nach Anleitung beide Holme so gut wie möglich Spannungsfrei wieder in die Brücke gesetzt (nach Werkstattbuch und Tipps einiger Schrauber).


    Wo die Gabel aber richtig versagt, ist beim langsamen Rollen im ersten/zweiten Gang mit Schrittgeschwindigkeit bzw. bis 30 km/h. Sobald man Lastwechsel ins System bringt und kurz Gas gibt, ruckt das Standrohr schlagartig verzögert sehr heftig aus dem Tauchrohr, beim Wechsel in den Schubbetrieb das gleiche rückwärts, der Vorbau sackt schlagartig ab beim Eintauchen. leichteste Manöver am Gashahn gehen durchs Moped wie ein störrischer Bock. Wie gesagt, etwas Silikonspray auf die Standrohre und Staubmanschetten bringt temporär Besserung, wird aber sehr schnell durch die Manschetten abgeschoben bzw. bei Regenfahrten abgewaschen. Wenn das HKS Zeug ähnlich hartnäckig ist wie das Kettenzeug aus dem Haus, wäre es für mich als Täglichfahrer eine Überlegung wert.


    Grüße, Andreas

  • #4

    Ich vermute aufgrund dieser Unfallgeschichte das die Holme verzogen sind , jedoch haben die wenigsten Werkstätten die Möglichkeit das vernünftig zu prüfen....
    Somit eine wirklich schwierige Geschichte, zumal du nichts genaues über den damaligen Schadensumfang weisst...
    Ich persönlich würde dem Verkäufer bzw. Vorbesitzer sowas von Beine machen.... Anfangen würde ich eventuell bei der Polizei , schon da sollte sich anhand der Fahrgestellnummer rausfinden lassen ob mit diesem Fahrzeug ein Verkehrsunfall registriert wurde.
    Desweiteren würde ich in jedem Fall den Klageweg beschreiten insofern sich der Verkäufer nicht drehen sollte.
    Es ist vor allem ein echtes Sicherheitsproblem, da Du nicht weisst was passiert ist und vor allem ob vernünftig geprüft und instandgesetzt wurde.


    Zum Gabelöl: das kann durchaus schon nach relativ kurzer Zeit und 10-15tkm ziemlich siffig sein.

    Die Linke zum Gruß, Alex


    Hexenverbrennungen, Kreuzigungen, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert, Ihre Kirche...


    Bin ich ölig, bin ich fröhlich 8-)

  • #5

    Hallo Andreas,
    nimm doch noch einmal das Rad und dreh oben den Stopfen raus. Beim Einschieben der Standrohre müsste sich ja dann ein evt. Schaden (ein- oder beidseitig) feststellen lassen.

  • #6

    Tippe stark auf Verzug.
    Hattest Du die Gabelrohre schon mal beide ganz raus ?
    Meist ist die untere Gabelbrücke verzogen nach einem Unfall und beim einführen der Gabelrohre würde man das sofort sehen, da sie sich dann verkanten.
    Man könnte auch eine plangeschliffene Metalplatte an beide Rohre legen um zu sehen ob sie parallel laufen.

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • #7

    Naja, das ist mittlerweile alles verjährt und holen kann ich mir da nix. Den Spuren nach zu urteilen, hat er sich definitiv auf die rechte Seite gelegt und das Moped könnte u.U. dann irgendwo eingeschlagen sein, Leitplanke oder Baum. Leider ist im Kaufvertrag die Floskel "gekauft wie gesehen" mit enthalten - allerdings auch der Punkt "unfallfrei"... :think: nach nun aber 3 Jahren bin ich ja in der Beweispflicht, dass ich das nicht selber war. Oberflächlich war es gut repariert und die Erklärung zu den einzelnen verbliebenen Marken schlüssig...hab mich einfach über den Tisch ziehen lassen und nehms als Lehrgeld.


    Meinem Vater war beim Hinterherfahren aufgefallen, dass ich leicht versetzt auf dem Bock sitz und ab und zu kommts mir auch so vor, dass der Tankverschluß nicht ganz mittig vor mir sitzt. Den Rahmen just for fun vermessen zu lassen ist mir aber zu aufwändig und teuer. Wer da jemanden kennt... ;) Kompression vom Motor passt zur Laufleistung - zumindest da könnte alles stimmen.


    Aber BTT - mit Flutschifix läufts ja besser, ein richtiger Verzug würde sich vielleicht nicht so schnell beheben lassen bzw. auch Laufspuren erzeugen. Da ist aber nix zu sehen.


    didi: was muß ich da sehen, wenn ich die Stopfen rausdreh? Würden mir doch beim Einfedern nur die Distanzhülsen und triefigen Federn entgegenkommen. So lange ist es nicht her, dass sie offen waren und den Effekt hatte ich davor auch schon. Wie gesagt - Innereien waren soweit ok (ok, Dämpferrohr und den tiefliegenden Kram hatte ich noch nicht draußen...) - es ist wirklich nur bei langsamer Fahrt das Losbrechen das Problem.


    Michel: Ja, bei der Federaktion waren beide Holme draußen zum Ölentleeren (auslaufen). Mittlerweile habe ich mir ein paar vernünftige Anreißwinkel und Stahllineal besorgt, da kann ich mal anlegen. Das Prozedere mit Schraubstock, Einspannen und Meßuhr scheiterte eben an den äußeren Gegebenheiten... Würde sich eine verzogene Gabelbrücke nicht auch auf einen schleichenden Lagerverschleiß des Lenkkopflagers auswirken? Da ist nix zu spüren, auch keine Rastpunkte, die es bei einem Einschlag vielleicht hätte geben müssen.

  • #8

    Das verjährt so schnell nicht .... ;) das ist Betrug umd lebensgefährlicher dazu !
    Das sollte Dir bewusst sein, zumal deinen Schilderungen nach keineswegs vernünftig repariert wurde.
    Deinen weiteren Beschreibungen nach würde ich unbedingt den Rechtsweg gehen und wie weiter oben erwähnt meinetwegen bei der hiesigen Polizei anfangen.
    Dir stehen entweder die Kosten für eine vernünftige Reparatur + Wertausgleich ( weil Unfallfahrzeug)
    Oder die Erstattung des Kaufpreises OHNE Abzüge zu.

    Die Linke zum Gruß, Alex


    Hexenverbrennungen, Kreuzigungen, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert, Ihre Kirche...


    Bin ich ölig, bin ich fröhlich 8-)

  • #9


    Hallo Andreas,
    habe mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt... :(
    Es geht nicht ums "sehen", sondern ums "fühlen"!
    Federn und Distanzhülsen würde ich rausnehmen - dann die Tauchrohre mehrmals nach oben schieben und wieder nach unten ziehen. Dabei kannst Du dann feststellen, ob ein erhöhtes Losbrechmoment, evt. an beiden Federbeinen unterschiedlich, vorhanden ist.
    Falls ja, steht evt. die Zerlegung und Suche nach der Ursache an.
    Welche Viskosität hat denn das Öl?
    Wenn kein mechanischer Fehler vorliegt, könntest Du Abhilfe schaffen, idem Du den Gegendruck erhöhst. Die Luftfederbeine meines MTB haben dazu eine zweite Luftkammer. Falls da nicht ausreichender Druck drin ist, spechen die Federbeine sehr schlecht an. Ich weiß also, wie ätzend das ist. Bei Deiner Vara wäre das natürlich ebenfalls mit einfachen Mitteln möglich. Angefangen mit einer Verlängerung des Distanzstückes, über den Austausch des Distanzstückes gegen eine Feder bis zum Austausch der Feder gegen eine längere.

  • #10

    Guten abend
    Wenn ich mich nicht verlesen habe schreibst du dass es erst seit geraumer Zeit ist und nicht von Anfang an . Wenn dass so ist würde ich einen Verzug ausschließen und eher auf Verschleiß tippen. Gruß Martin

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