Meine ersten Erfahrungen mit einem fahrenden Motorrad ;)

  • #1

    Bisher kannte ich Motorräder ja nur vom Probesitzen.
    Vorgestern hatte ich dann meine erste Fahrstunde und hab also mit meinen fast 54 Jahren zum ersten mal versucht so ein Teil zu bewegen :shifty:
    Mein Fahrlehrer hat mich das Moped (Kawa ER5) erst mal von der Fahrschule bis zum Parkplatz schieben lassen. Es war warm und es waren ca. 100m. Auf dem Parkplatz hat er mich dann breitgrinsend begrüßt (der ist die 100m mit dem Auto gefahren) und mir DANN erzählt, wie das Schieben sehr viel einfacher geht :evil:
    Beim Autofahren bin ich es gewöhnt die Kupplung recht schnell kommen zu lassen um möglichst wenig zu schleifen. Jetzt erzählt mir der Typ ständig, dass ich mehr mit schleifender Kupplung arbeiten muss ;)
    Runden drehen, "schneller" Slalom, Ausweichen, langsamer Slalom, Stop-and-Go, das war meine erste Doppelstunde.
    Dieses sch... Langsamfahren hätte mich am Dienstag fast verrückt gemacht, ich dachte das geht gar nicht, noch langsamer und die Maschine fällt um (ist sie übrigens auch mal, als ich mit schrägem Lenker stand und dann irgendeine blöde Bewegung gemacht hatte, prompt lag ich drunter, so schnell konnte ich gar nicht reagieren um die noch abzufangen :o ).


    Heute dann die nächste Doppelstunde: erst auf dem Parkplatz wieder ein paar Runden drehen, Slalom mit großem Abstand, Ausweichen, langsamer Slalom. Und - freu, freu - der langsame Slalom hat mehrfach geklappt.
    Als Autofahrer käme ich ja nie auf die verrückte Idee mit schleifender Kupplung gleichzeitig etwas Gas zu geben und zu bremsen :?
    Nach den ersten paar Minuten einfahren kam dann plötzlich mein Sohn mit seiner Streetie auf den Platz und wollte mal sehen wie sich sein alter Herr auf dem Moped anstellt ... das war der letzte Zuschauer, den ich haben wollte :roll:
    Aber er war zufrieden mit dem was er gesehen hat und hat dann gleich auch mal den langsamen Slalom probiert ... und auch noch geschafft.


    Dann kurz durch Simmern und raus auf die Landstrasse durch die Dörfer: willkommen auf den Hunsrücker Strassen :evil:
    Zu allem Überfluss war es heute morgen bei uns bei etwa 15° ziemlich windig und ab ca. 80km/h musste ich mich schon ganz gut an den Griffen festhalten, sonst würde die Maschine ohne mich weiterfahren.
    Auf dem Rennrad bin ich ja froh über jedes Kilo das mir fehlt, aber auf einer Naked hat es so ein Spargeltarzan wie ich mit dem Wind schon ganz schön schwer, hätte nicht gedacht dass der Winddruck so heftitg ist :o
    Und dann immer die komischen Kommentare von meinem Fahrlehrer:
    - Schulterblick beim Rausfahren aus dem Kreisel
    - Blinken wenn ich der Vorfahrtstrasse folge, die aber abknickend ist
    - Blinken wenn ich einfach nur an einem parkenden Auto vorbeifahre
    Wer macht denn sowas wenn er schon mehr als 30 Jahre Auto fährt ?
    Ich sollte wohl doch noch mal in das Theoriebuch reinschauen, was mein Sohn mir gegeben hat :think:
    Hat aber Spaß gemacht, die Vorfreude auf die eigene Maschine steigt.


    Morgen dann ausführlich Stadtverkehr (dann wird sich das mit der schleifenden Kupplung wohl bei mir setzen) und Grundfahraufgaben, und Prüfungstermin (ich wünschte ich hätte die schon geschafft) festlegen.
    Motorradmäßig ist das also eine sehr interessante Woche für mich :D

  • #3

    Hallo Matthias,
    dein Fahrlehrer scheint wirklich gut zu sein. Ich hätte dich sogar 200m schieben lassen, da die warme Beinmuskulatur dir als Anfänger beim Langsamfahren das Umkippen ersparen kann. ;)


    Ich bin mit einem euch bekannten "Vierbeiner", einer vom Forum, unterwegs gewesen, der noch recht frisch vom Führerschein kam und sehr, sehr sicher pilotierte. Ich kann euch sagen, ich war erschrocken, was ich alles falsch gemacht habe, welche Lässigkeit sich bei mir eingeschlichen hat, die sich ganz böse rächen kann.


    Daher bin ich heuer zu einem Sicherheitstraining angemeldet. Motorradfahren heißt lebenslanges Lernen, Üben und eine Menge Selbstkritik am eigenen Fahrstil, auch nach dem Schein. Ich hoffe, dass dich dein Sohn dann später weiterdrillt, man vergisst so schnell... :shock:


    Wir sehen uns auf der Hunsrücker, Gödenroth wo alle durchmüssen, Matthias, hast du ein Glück um "Simre" deinen Führerschein machen zu können. In ein paar Tagen ist alles blütengelb und dann, wenn du den Schein hast, rosarot.


    Try harder!

    3 Mal editiert, zuletzt von gume ()

  • #4

    Dann bist du doch auch recht schnell dabei.
    Habe schon erlebt das einige 2 oder 4 Stunden nur langsam anfahren, weil sie mit allem anderen erst mal überfordert waren.


    Das langsam fahren brauchst du leider viel zu oft im normalen Straßenverkehr, gerade beim langsam ran fahren...
    Und der Schulterblick ist das a und o, hat mir auch schon mal in meiner kurzen Fahrzeit den A.gerettet.
    Und das Blinken usw ist in erster Linie für den Prüfer.
    Viel Erfolg auf jeden Fall für deine.
    Hatte jetzt nicht gelesen, war deine Theoretische schon?

    MfG
    Peucki


  • #5

    Danke Matthias, dein kurzer Bericht hat mir ein Feierabend-Schmunzeln auf's Gesicht gezaubert. Geh nicht zu verbissen ran, locker bleiben - dann flutscht das schon. Das Moped ist dein Freund. :)


    Aber mach dir keine Sorgen, in nem Jahr lieste die Zeilen hier nochmal und mußt sicherlich genauso schmunzeln! ;)
    Viel Spaß bei den weiteren Fahrstunden und toi toi toi.


    Grüße, Andreas

  • #6


    Moin, Du gibst mir gerade Rätsel auf :?
    Vierbeiner ?
    Ein Rheinländer kennt Simere ?
    Ich sitze hier gerade mit stark gerunzelter Stirn und versuche das zu verstehen :think:

  • #7

    Peucki, ich brauche weder Theorie noch Pflichtstunden.
    Ich habe meinen 3-er seit 79 und da ist ja der A1 automatisch mit drin.
    Jetzt mach ich den Stufenführerschein zum A2 ;)

  • #8

    Hallo, bei mir ist es so gewesen:


    Die gesamte Fahrschulklasse hatte die theoretische Prüfung auf Anhieb bestanden.
    An einem sonnigen Oktobernachmittag trafen wir und alle auf einem Platz, der für den öffentlichen Verkehr gesperrt war, wobei jeder sein eigenes Motorrad dabei haben musste.
    Nach einigen Runden wurde Slalom gefahren, dann an einem Strich angehalten und wieder los gefahren und dann, nicht zu vergessen, musste jeder ein Stück sehr langsam fahren, ohne dass dabei der Motor abgewürgt werden durfte.
    Nach sicher nicht mehr als anderthalb Stunden hatten alle die „Platzprüfung“ bestanden, und ein paar Tage später folgten wir in Dreiergruppen dem Fahrschulauto für ein paar Kilometer durch den öffentlichen Verkehrsraum.
    Es gab keine Funkverbindung zum Fahrlehrer oder Prüfer, aber nach der Unterschrift auf dem Berechtigungsschein, mit dem man sich einen Führerschein ausstellen lassen konnte, bekamen wir noch folgende mahnenden Worte mit auf den Weg:
    Und macht mir ja langsam mit den Dingern!


    Melancholische
    Grüße von
    sin_moto,


    der immer langsam mit den Dingern gemacht hat… ;)

    smileys-0008.gif   auto-0405.gif   smileys-0008.gif

  • #10



    Das ist ja noch besser. :dance:

    MfG
    Peucki


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