Gabel der NC - vor und nach der Modellpflege 2016

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich fahre nun seit rund zwei Jahren eine NC 750 X DCT (Bj. 2014), mit der ich insgesamt auch sehr zufrieden bin. :)


    Einer der wenigen Kritikpunkte betrifft die Federung, insbesondere die Gabel spricht bei gröberen Unebenheiten nur schlecht an.

    Das ist im Vergleich zur VFR 750, die ich vorher hatte, ein echter Klassenunterschied. Hier merkt man irgendwo auch den relativ günstigen Preis der NC.

    Bei der VFR waren in der Gabel aufwendige Cartridge-Dämpfer verbaut, was sich natürlich positiv bemerkbar machte.


    Ich bin offenbar nicht der einzige, der mit der Gabel unzufrieden ist.

    So gibt es inzwischen im Zubehörhandel auch für die NC "Fork Upgrade Kits", mit der die Gabel verbessert werden soll.


    Bevor ich mich aber an einen solchen Umbau wage, würde mich interessieren, ob durch die werksseitige Änderung der Gabel im Modelljahr 2016 ("eine neue Showa-Vorderradgabel mit 'Dual-Bending'-Technologie") hier eine wesentliche Verbesserung erreicht wurde.

    Ist jemand hier, der das alte/das neue Modell gefahren ist und dazu was sagen kann?


    Weiß jemand ggf sogar, ob ein Upgrade des älteren Modells auf die Gable ab MJ 2016 möglich ist und was dazu erforderlich ist?


    Danke für alle Hinweise!

  • #2

    Hallo Brix,

    ich fahre auch die X Bj. 2014 und würde es mit Gabelfedern von Wirth probieren. Ist eine Firma mit langer Tradition, wohl aus NRW. Preis 110€.

    Ich selber fand die Originalgabel zu weich und habe Federn von Wilbers drin. Vom Händler montiert, mit passendem Öl usw. Diese Lösung bringt zwar Durchschlagsicherheit und beim Bremsen taucht die Fuhre nicht so tief ein. Dafür ist das Ganze auf Straßen zweiter Ordnung aber spätestens beim Bremsen in Schräglage grenzwertig. Der Federweg ist dann aufgebraucht, die Maschine strebt nach außen. Jetzt könnte ich es auch mit anderem Öl probieren, aber ich habe das Gefühl, die Feder ist einfach zu stramm.

    Die neue Gabel kenne ich von Leihfahrzeugen, ist um Klassen besser, kein Vergleich mit der 14er Gabel.

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #3

    Hallo Brix,


    ich fahre die gleiche Maschine wie du. Mit der Gabel im originalen Zustand war ich auch unzufrieden. Die Feder war mir im ersten Bereich des Federweges zu weich und die Dämpfung zu hart. Erstes kann mit einer anderen Feder, zweites mit dünnerem Gabelöl geändert werden.


    Nach Umrüstung auf Federn von Wilbers gefiel mir die Gabel schon besser, dennoch wechselte ich nochmals auf Federn von Promoto. Jetzt bin ich bezüglich der Federung zufrieden.


    Die immer noch harte Dämpfung änderte ich mit 5-er Gabelöl. Damit wird die Gabel deutlich komfortabler. Zusätzlich habe ich dann noch YSS-Gabelventile eingebaut und meine, dass der Komfort noch etwas besser geworden ist.


    Für meinen Fahrstil paßt diese Konfiguration, auf schlechten Straßen ist die Gabel sehr "schluckfreudig". Grobe Fahrbahnunebenheiten, die mit der Originalen Gabel voll in den Lenker durchschlugen, werden stark abgemildert. Auch bei zügiger Fahrweise wird die Fuhre nicht schwammig.


    Zur neuen Gabel kann ich nichts sagen, konnte diese noch nicht fahren.


    Versuch es doch mal mit dem 5-er Gabelöl, ist schnell gewechselt und der Versuch kostet nicht viel.

    Gruß Winni

  • #4

    Danke Winni, werde ich mal probieren!

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #5

    Vielen Dank für die Hinweise!

    Inzwischen habe ich gefunden, dass es für die NC sogar Umbaukits auf eine Cartridge-Gabel gibt: Link

    Das ist aber natürlich eine Investition mir eher unklarem Ergebnis.

    Vermutlich werde ich entweder den Umbau wie von Winni beschrieben machen, oder auf eine neuere NC ab 2016 wechseln.

    Da soll ja u. a. auch das DCT weiterentwickelt sein.

  • #6

    Ich war auf der Suche nach einer Anleitung zum Wechsel des Gabelöls, ohne die Telegabel auszubauen. Der Einbau neuer Gabelfedern und der Wechsel des Gabelöls sind hier sehr schön beschrieben:

    https://www.wirth-federn.de/se…ustausch-von-gabelfedern/

    Gut finde ich die Idee, mit etwas frischem Öl durchzuspülen (Bild 6), wenn man schon nicht demontiert.

    Jetzt muss ich mir nur noch eine entsprechende Vakuumpume, das 5er Gabelöl und natürlich die Gabelfedern besorgen. Im Keller habe ich tatsächlich noch den Rest des derzeitigen Gabelöls gefunden. Keine Ahnung, wofür ich jahrelang den fast leeren Behälter aufgehoben habe.

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #7

    Hallo Winterfahrer,


    ich wechsle das Gabelöl im Zusammenhang mit einem Reifenwechsel. Dann sind Vorderrad und Bremssattel schon von der Gabel abgebaut und es muß nur noch das Schutzblech abgebaut werden. Nach lösen der Gabelklemmung können dann die Federbeine ausgebaut werden. Wenn die Verschlussstopfen herausgeschraubt sowie Distanzhülse und Feder herausgenommen sind werden die Federbeine kopfüber aufgehängt und das Öl kann über Nacht auslaufen.


    Wenn man sich diesen Aufwand sparen will muß das Öl abgesaugt werden. Hierfür könnte z.B. diese Absaugpumpe verwendet werden:

    https://www.conrad.de/de/p/ein…l-absaugpumpe-110614.html

    Mit dieser Pumpe habe ich schon Motoröl abgesaugt und die Luftkammer der Gabel eingestellt.


    Eine weitere Absaugpumpe, zu deren Einsatz ich aber nichts sagen kann, wäre diese:

    https://www.conrad.de/de/p/too…38675-siphon-1438675.html


    Nach einfüllen von 0,5 l Gabelöl müssen die Federbeine sorgfältig entlüftet werden, in eingebautem Zustand wahrscheinlich etwas schwierig. Ich würde das ganze noch über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag die Luftkammer auf 150 mm einstellen.


    Viel Erfolg und Spaß beim Gabelölwechsel.

    Gruß Winni

  • #8

    Danke Winni, und jetzt Dein Tipp:

    Mir ist ja das Ansprechverhalten auf schlechten Straßen zu ruppig, kleinere Löcher und Kanaldeckel kommen ungefiltert. Deshalb auch meine Idee von Wirth statt Wilbers, die ich auch schon bei anderen Motorrädern als zu "rennstreckenmäßig" empfunden habe.

    Bei einem Leergewicht von 94kg, wirklich 0,5l Gabelöl bzw. Höhe der Luftkammer 150mm? (Der Händler hat damals vermutlich 0,45l reingetan, da noch 0,1 übrig ist. Es war 7,5er Gabelöl.)

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

  • #9

    Wenn ich 0,5 l Gabelöl einfülle muß immer ein wenig davon zur Einstellung der Luftkammer auf 150 mm wieder abgesaugt werden. Da ein Gebinde aber 1,0 l Gabelöl enthält und der kleine Rest, der bei geringerer Befüllung evtl. überbleibt, mir nichts bringt mache ich es halt so.


    Die 150 mm Luftkammer ist ja auch die Vorgabe von Wilbers und funktioniert, bei meinem Leergewicht von 63 kg, gut. Damit schlägt meine Gabel auch bei ABS-Vollbremsung nicht durch. Meiner Meinung nach ist die Luftkammer bei normaler Fahrweise auch nicht so entscheidend. Habe diese mal zwischen 135 und 160 mm variiert, konnte aber kein unterschiedliches Fahrverhalten erkennen.


    Die Wilbers-Feder war mir auch zu unkomfortabel, deshalb habe ich auf Promoto gewechselt. Eine Wirth-Feder habe ich in einem anderen Motorrad verbaut und bin damit sehr zufrieden.


    Berichte mal nach dem Umbau und ersten Fahrten von deinen Eindrücken.

    Gruß Winni

  • #10

    Mache ich, versprochen!

    Gruß Winterfahrer


    Ein guter Mann auf einer NC 750 X - das kann für weit
    mehr als 25.000 km eine optimale Kombination sein.
    (frei nach F.J.S.)

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