Motorrad fahren trotz Behinderung.

  • #1

    Moin moin und Hallo,


    wie bereits im Betreff geschrieben habe ich eine Behinderung an der rechten Hand. Meine Finger sind etwas kürzer aber alles in allem im Rest ganz normal. Nun möchte ich aber auch Motorrad fahren und habe durch einen Bekannten erfahren das es nun auch Motorräder mit Automatik gibt.
    Meine Frage ist, ob es möglich ist sich den Bremshebel auf die Linke Seite zu montieren (bsp. bei einer Honda nc750 dct) und ob vielleicht jemand Erfahrungen mit solchen spezielleren Umständen hat.
    Um eventuelle Fragen vorweg zu nehmen: An Kraft und "pack an" der Hand mangelt es nicht. Ich habe ganz normal meine Lehre im GaLaBau abgeschloßen und arbeite auch seit 5 Jahren als solcher. Ich bin 1,90 groß und treibe Kraft und Ausdauer Sport. Nur sind die Finger zu kurz um an Hebel der rechten Lenker Seite zu kommen :naughty: . Der Daumen ist allerdings normal lang.


    Mit freundlichen Grüßen, Felix

  • #2

    besorg dir einen einstellbaren Bremshebel oder probier beim Händler mal einen solchen aus (z.B. bei der Integra)

    Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san


    Historie: Pantheon 125 2T (31' km) und Beverly 125 (44' km), MP3 400 LT (64' km)

  • #3

    Nachdem wir neulich in einem andern Forum ein ähnliches Thema hatten - Fahrschülerin mit kleinem Finger und Daumen rechts, die restlichen drei Finger fehlen - klares: Das geht! :clap: Sie hat die Fahrprüfung mittlerweile bestanden und fährt eine NC700S (wegen der Integralbremse)


    Vorgehensweise:


    • Fahrschule suchen, die ambitioniert ist und ggf Mehraufwand auf sich nimmt
    • Ggf passendes Motorrad besorgen, falls es nicht mit einem der Fahrschulmotorräder geht
    • Ggf Motorrad anpassen, zum Beispiel mit einstellbaren Hebeln für kleinere Reichweite
    • Motorrad anmelden und mit der Versicherung abklären, daß es als Fahrschulmotorrad verwendet wird (dafür gibt es eine schriftliche Bestätigung, die der Fahrschule vorgelegt werden muss)
    • Erste Fahrstunden nehmen, um das Grundhändling zu erlernen
    • Mit einem TÜV-Prüfer und dem Fahrlehrer einen Fahrausbildungseignungstest machen - dabei werden Fahrer und Motorrad abgecheckt, ob eine sichere Ausbildung gewährleistet ist.
    • Fahrschule weitermachen, Prüfung machen
    • Im Führerschein stehen dann eine oder mehrere Kennziffern beim der A-Klasse, die z.B. für "Angepasste Hebel" oder "Integralbremse" stehen


    Da mein Mann auch mit Schwerbehinderung den Motorradführerschein gemacht hat, haben wir das auch schon mitgemacht. ;)


    Prinzipiell: Mit der Fahrschule reden - und rechtzeitig den TÜV kontaktieren, damit der grünes Licht gibt.


    Und: Gehen tut sehr viel! Bei uns hier gab es auch schon einen Rollerfahrer mit Contergan-Schädigung (verkürzte Arme), der mit einem angepassten C1-Roller unterwegs war. :clap:

  • #4

    Soweit ich weiß hat die Integra die Hinterradbremse links. Wenn das Hebel-Verhältnis stimmt sollte ein Umbau kein Thema sein.

    Nur die die ab und an an ihrem Verstand zweifeln haben einen.


    🇺🇦

  • #5

    Ganz vergessen - noch ein Link dazu:


    https://www.koeltgen.de/index.php?id=128


    Das ist DER Spezialist für behindertengerechte Umbauten, wie eben z.B. Integralbremse oder Bremshebel von rechts nach links.



    Würde es aber auch zuerstmal mit einstellbaren Hebel versuchen. Bitte dran denken: Bremse = sicherheitsrelevant, deswegen ist eine ABE oder Abnahme (bei individuellem Umbau) erforderlich!

  • #6

    Vielen Dank für die ganzen Antworten!
    Ihr habt mir sehr Geholfen.Ich mache mich nun die Tage auf den Weg die Stationen ab zu arbeiten um auch endlich Motorrad fahren zu können.
    Ganz große Klasse von euch! :D :clap:

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