Beiträge von X-Man


    :D


    Ein Retro Bike ist doch einfach nur ein modernes Gerät auf alt getrimmt. Alle verwendeten Materialien u. Komponenten entsprechen den Standards des 21. Jahrhunderts. ;)


    Niemand »braucht« das, aber manche (etliche) finden das halt schön. Und wenn man etwas schön findet, möchte man es manchmal in seinen Besitz bringen.


    Ich z.B. finde alle »Streetfighter« grottenhässlich. Vor allem diese insektoiden, roboterähnlichen Dinger. Wenn ich sowas fahren würde, ich hätte Angst, dass ich eines Tages einen Zettel in meiner Garage finde, auf dem steht: "Sorry, war ne schöne Zeit mit Dir, aber ich bin dann mal zurück auf meinen Heimatplaneten geflogen ..."


    Jau, sehr emotional, das Ganze. Beinahe ausschließlich, würde ich sagen. NC-Fahrer mal ausgenommen. 8-) :mrgreen:


    Aber NC ist toll. Steht immer noch auf meiner Shortlist.


    Gruß
    Jörg


    Und ich verstehe das auch nicht so richtig. Ich war sozusagen verwundert. Kann aber nicht sagen, ob es sich bei diesem Modell um einen Einzelfall handelt. Beim nächsten Zwischenstopp beim Freundlichen werde ich mal genauer hinschauen. Ansonsten sehe ich die Lackarbeiten an den NC-Modellen etwas skeptisch.


    Gruß
    Jörg


    :mrgreen:

    Alle, die mich kennen (meine Frau ausgenommen), sehen mich eher auf einer Harley, allenfalls noch auf einer Triumph. Die einen wegen meinem Erscheinungsbild, die anderen aus Charaktergründen. Okay, ich bin ein ruhiger Typ mit (seit 20 Jahren gewollter) Vollglatze und dreiviertelweißem Dreißigtagebart, eher vintage-mäßig drauf und dabei ein originaler Verächter von Hipsterkram. Und das ist kein Widerspruch. Glaub mir, ich und die CB, das wirkt schon sehr stimmig zusammen. :D


    Gruß
    Jörg


    Sobald sie rollt, ist das Gewicht nur noch in bestimmten Situationen ein Thema. Das ist halt kein Streetfighter, sondern ... ein Entschleuniger? Hm, ja, auch. Aber die Maschine liefert echt Power, wenn man sie fordert. Diesen Spagat muss man in den Griff bekommen, dann wird die Fahrerei zum echten Hochgenuss.
    Seufz ... :D


    Ja, die abwärtige Preisspirale ist interessant zu beobachten ... 8-)


    Gruß
    Jörg


    Der Gedanke an eine leichtfüßige Retro-Sportmaschine mag bei Honda in den vergangenen Jahren vielleicht aufgekommen und auch diskutiert, der europäische/amerikanische Markt aber insgesamt als nicht lukrativ genug für die aufzubringenden Entwicklungskosten- bzw. den Arbeitsaufwand eingestuft worden zu sein. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist die CB1100 zunächst nur für den asiatischen u. australischen Markt vorgesehen gewesen. Erst auf massives Quengeln europäischer Händler hin hat man größere konzentrische Verkaufskreise gezogen. Aus dieser Tatsache kann man Schlüsse ziehen.


    Tatsächlich wirkte die CB1100 zunächst etwas deplatziert im aufkommenden Reiseenduro-Boom und dem Kreis zunehmend stärker motorisierter Naked Bikes. Aber hey, eigentlich tat und tut es Honda nicht weh, ein paar Maschinchen in Europa und Übersee an den Mann/die Frau zu bringen, die Einnahmen kommen in die Portokasse. Von einem Rezept oder besser gesagt einer Verkaufsstrategie kann man da wohl kaum reden, sowas existiert wahrscheinlich wenn überhaupt nur rudimentär. Kauft oder lasst es bleiben scheint die Devise zu sein.


    Kawasaki fährt auf einer anderen Schiene und setzt uns ein konkurrenzfähiges Retro-Produkt vor die Nase, das schon im Vorfeld für einige Aufregung sorgt, mit Gerüchten und Teasern, seit Monaten befeuert durch aufregende Renderings diverser Fachmagazine und einer klaren Linie, nämlich der Kombination von Sport und Klassik. Die Vorschusslorbeeren winden große Kränze, und Zweifel daran, dass Kawa seinen Ansprüchen nicht gerecht werden könnte, sind zumindest unter Retro-Liebhabern noch nicht auszumachen (abgesehen von ein paar Mäkeleien an der gezeigten Auspuffanlage). Kawa will verkaufen, und es werden demnächst mit Sicherheit einige mehr Z900RS über die Ladentheke gehen, als alle CBs der letzten vier Jahre zusammen. Aber das ist weder das Verdienst von Kawa, noch eine Schwäche von Honda.


    Noch zur CB1100, die ist gewiss kein Nachbau, und ich bezweifle doch sehr, dass sie sich fährt wie ein 40 Jahre altes Motorrad. :D
    Desweiteren ist sie absolut in der Lage, einen unwiderstehlichen Kaufimpuls auszulösen, ich hab's am eigenen Leib erfahren. Ich habe die Maschine gesehen, war auf der Stelle vollkommen elektrisiert, und nach der Probefahrt hatte ich buchstäblich eine schlaflose Nacht vor Aufregung. Sie mag ein luftgekühlter Dinosaurier sein, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass sie genau aus dem Grund perfekt zu mir passt. Interessant, wie sehr mich dieser Thread zum Nachdenken anregt ... :lol:


    Gruß
    Jörg


    :D


    Die CB1100 hat viele Bewunderer, aber der Neupreis ist tatsächlich ein wenig abschreckend für die, die einen Kauf in Erwägung ziehen würden. Ich frage mich allerdings, warum ist das so?


    Es gibt Retro Bikes - das zeigen auch die Zulassungsstatistiken - die noch teurer sind und sich trotzdem gut verkaufen lassen. Darunter sind Maschinen, deren Langzeitqualitäten sich erst zeigen müssen, weil ziemlich neu auf dem Markt.


    Honda hat mit der CB1100 ein Fahrzeug mit einer sehr langen Entwicklungshistorie auf die Beine gestellt, es ist quasi die Quintessenz des luftgekühlten japanischen Vierzylinders. Es wird bis auf die letzte Schraube im Mutterwerk gefertigt und entspricht deren höchsten Qualitätsstandards. Mit dem Kauf - zu dem Preis - kann man einfach nicht ins Klo greifen. Würde sagen, die CB ist jeden investierten Cent wert.


    Trotzdem ist die CB1100 so eine Art Probefahrt-Geheimtipp und wird es wohl auch bleiben. Fast jeder kennt sie, fast keiner will sie haben. Vielleicht, weil es keine Lifestyle-Verknüpfung gibt, so gut wie keine Werbung für dieses Produkt (zumindest nicht hier bei uns), weil japanischen Reihenvierern der Ruf des Gewöhnlichen und Altbackenen vorausgeht, weil das hohe Gewicht abschreckt, weil das allgemeine Understatement seitens Honda diese Maschine in eine Nische drängt. Honda scheint sich zu sagen: Wer die CB1100 kauft, weiß ganz genau, was er geboten bekommt, das ist kein Jedermannsmotorrad. Das mag auch ein wenig snobistisch sein, so nach dem Motto: Geschmack macht einsam. Das ist ein Gedanke, den sich zu leisten Honda anscheinend bereit ist: die "Edel-Nische" des sehr puristischen Motorrads.


    Könnte auch sein, die Verkaufszahlen entsprechen den Erwartungen von Honda? Alles eine Frage der Kalkulation. Mit der VFR 800 F läuft das ähnlich. Hier werden anscheinend in erster Linie Bestandskunden bedient, der Verkauf in den letzten Jahren hat sich in einem ziemlich niedrigen 3-stelligen Bereich eingependelt. Honda leistet sich das aus Traditionsgründen, drüben ist man ziemlich stolz auf das Modell. Und auf die CB1100 wohl auch, sonst hätte man sich nicht die Mühe gemacht, sie in die Euro-4-Zone zu retten.


    Wenn ich eine CB1100 erwerben kann, habe ich keine Zulassungsstatistiken im Hinterkopf, das ist eine ganz persönliche Entscheidung, auf meine Bedürfnisse zugeschnitten - da ist ein Angebot, von meiner Seite aus die Nachfrage. Was die Preisgestaltung betrifft, darauf kann ich doch in einem gewissen Rahmen Einfluss nehmen. Ich muss gar nicht lange suchen, um neuwertige (!) Fahrzeuge (MJ13-16) zum Preis einer neuen NC-X zu finden (und sogar noch darunter). Die haben teilweise noch keine 3000 Km auf der Uhr. Warum sollte ich da teuer Geld für eine Neumaschine ausgeben, wenn ich 5 oder mehr tausend Euro sparen kann?


    Was die Angelegenheit auch bezgl. der Z900RS attraktiv macht. Bis die Preise bei dieser Maschine etwas sacken (ich gehe auch von einem Neupreis um die 11.000 Euro aus), wird wohl noch etliches deutsches Flusswasser ins Meer fließen. Andererseits hätte ich ein kleines (Luxus-)Problem, sollte mir das Modell besser gefallen, als die CB1100 ...


    Gruß
    Jörg


    Die Qualität der Lackierung ist der Hammer! Ich hatte mich für das tiefe, satte Rot (Candy Alizarin Red) entschieden. Die VFR ist auch ein (Mittelklasse-)Premiumfahrzeug, aber der Lack kommt nicht an den der CB1100 heran. Mir gefallen alle angebotenen Farbvarianten ausgesprochen gut. Im Fall der Fälle würde ich aber eine andere Sitzbank wählen, der Seriensattel ist mir eine Nummer zu weich.


    Mal schauen, was die Z900RS im Vergleich so zu bieten hat. Habe irgendwo gelesen, dass sie ab Dezember beim Händler zu besichtigen ist. Mit ein wenig Glück (Wetter, Vorführer zur Verfügung) auch zu fahren. Das wird für mich eine eine ziemlich spannende Sache.


    Gruß
    Jörg


    Ja, die »ex«. Mir ist relativ oft passiert, dass ich das Gewicht der Maschine unterschätzt habe, trotz einiger Achtsamkeit beim Fahren. Die CB1100 rollt völlig mühelos und relativ fix in höhere Geschwindigkeitsbereiche hinein und lässt sich absolut stressfrei dirigieren, bis zu dem Punkt, wo die Massenträgheit ihren Tribut fordert. Das war bei mir hin und wieder der Fall, wenn ich "vergessen" hatte, dass ich nicht mehr auf einer ER-6n sitze ... :roll:


    Ein Beispiel, exemplarisch: Ich kann mich an ein völlig außer Kontrolle geratenes Lenkmanöver erinnern, nicht allzu anspruchsvolle Rechtskurve bergab. Auf der Scheitelpunkthöhe ein totes Eichhörnchen ein Stück weit auf der Fahrbahn. Ich fahre gut kontrollierbare 70, muss aber links am Kadaver vorbei. Lenkimpuls, Kurskorrektur ... gefühlte zwei Zentimeter vor der Leitplanke hatte ich die Maschine wieder im Griff ... Also, ich habe das tote Tier frühzeitig gesehen. Ich hätte bremsen und langsam drumherum fahren können. Hatte ich nicht für nötig gehalten, war ja nur ein kurzer Schlenker. Dachte ich. Davor und danach mit anderen Motorrädern ähnliche Manöver gehabt, war nie ein Thema. Bei der CB hingegen schon, die hat sich über die plötzliche Lenkbewegung sehr echauffiert. Wahrscheinlich ist das bei allen schweren Maschinen ein Thema.


    Dafür kann die CB1100 natürlich nichts, das lag allein an mir. Ich habe ihr einen Fahrstil aufgezwungen, für den sie nicht gemacht ist! Trotzdem habe ich die Fahrerei insgesamt in guter Erinnerung. Ich bin nicht abgeneigt, es nochmal mit ihr zu versuchen.


    Gruß
    Jörg


    Für die CB gibt's - gab's? - auch kein Markenzubehör. Ich hatte mich für das C-Bow-System von H&B entschieden. Jedoch, Ledertaschen waren mir zu teuer und auch nicht wirklich schön. Das können andere besser. Dass es für die Z900Rs später mal akzeptable Gepäcklösungen aus dem Zubehörsektor geben wird, davon gehe ich sowieso aus. Schöner wäre natürlich, wenn es etwas Maßgeschneidertes von Kawasaki selbst gäbe.
    Die Z900RS soll eine »Retro Sport« sein, die CB1100 kann auch flink, ist aber eher was zum Flanieren - wenn sich da sportliche Gefühle einstellen, kann es schnell haarig werden, wie ich aus Erfahrung weiß. Immerhin ist sie 48 Kg schwerer, als die Kawa und so eine Art rollendes Sofa. :D


    Gruß
    Jörg