Ich parke meine NC hier am Haus stets so 6 bis 7 m rückwärts ein und habe dabei auch manchmal die Hand am hinteren Griff, aber das halt nur, weil ich kräftig bin und die NC trotzdem balancieren kann. Ich mache das aus Bequemlichkeit, weil ich so meinen Kopf nicht so weit drehen muss.
Für ein sicheres rückwärts Rangieren habe ich gelernt, das Moped ggf. leicht an den rechten Oberschenkel bzw. die rechte Hüfte anzulehnen. Das finde ich persönlich allerdings nicht deutlich sicherer. Die Standardregel "beide Hände an den Lenker" führen quasi automatisch zu einem senkrecht, also im Gleichgewicht stehenden Motorrad und da ist das Rangieren natürlich am leichtesten. An den Körper angelehnt muss ich das Gewicht des Mopeds halten - das finde ich schwieriger.
Ich bleibe dabei: Viele Wege führen nach Rom und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Es gibt ja diesen Spruch, man kann auch 35 Jahre etwas verkehrt gemacht haben, aber ich höre oder lese jetzt das erste (!) Mal, dass es besser sein soll, das Moped mit einer Hand am Heck zu rangieren. Natürlich, dass das auch eine Möglichkeit ist ist klar, aber was soll daran besser sein? Da fällt mir nur eines ein: Ich muss den Kopf nicht drehen. Es gibt aber auch Nachteile: Ich muss das Motorrad balancieren und wegen des Drehgelenks mit beiden Hände drücken und ziehen, damit das Moped nicht einknickt. Das ist weit anspruchsvoller und wird auf schlechtem Untergrund nochmals schwieriger.
Würde mir ein Instruktor erzählen wollen, dass man ein Motorrad nicht mit beiden Händen am Lenker rangieren soll, würde ich auf den Kurs wohl verzichten.
Was bedeutet denn rangieren? Das macht man doch, um z. B. wie oben genannt auf engem Raum zu wenden. Das bedeutet in aller Regel einige Male hin und her. Soll man da jedesmal umfassen? Das wird ja noch umständlicher. Und auf schlechtem Untergrund wird das nochmals deutlich schwieriger. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn hier vorm Haus muss ich rückwärts über einen schrägen Kiesstreifen und über bzw. auf eine Fläche mit Polygonalbruchsteinplatten - die ist alles andere als eben.
Aber wie gesagt, ich bin kräftig und habe keine Probleme beim Rangieren. Ich komme auf jede Art klar, kenne aber aus der Theorie und Praxis, dass die unterschiedlichen Möglichkeiten unterschiedlich anspruchsvoll sind. Wenn ich mit dem Rangieren Probleme hätte, würde ich es mir eher leichter als schwerer machen, das ist alles.
Kann aber auch sein, dass ich falsch geprägt wurde. Ich habe nämlich in meiner Jugend in den 80er Jahren bereits 2x Leute mit ihrem Moped beim rückwärts schieben umfallen gesehen. Beide hatten eine Hand am Heck und lagen am Ende auf ihrem Moped, weil der Lenker eingeschlagen und das Moped umgekippt ist und die Herren jeweils mitgerissen hat (einmal ein Leichtkraftrad mit damals 80 ccm und einmal ein nicht übermäßig schweres Motorrad. 250er? 400er?).
Gruß Michael