Beiträge von Ritzelschleifer

    Interessante Erfahrungen.


    Ich fahre wohnortbedingt nahezu ausschließlich Passstraßen - im Schwarzwald etwas weniger lang, dafür oftmals sehr steil und eng; in den Alpen ist das volle Programm dabei - und habe dein beschriebenes Problem mit meiner 2015er 750 X DCT damals nicht bemerkt. Ich war nur im S-Modus unterwegs und war selbst bei den ganz engen Kurven, d.h. ca. 20km/h, immer im 2.Gang, der 1.Gang wurde nie geschaltet.


    Wenn ich es mit einem Motorrad mit konventioneller Schaltung vergleiche muss ich zugegeben, dass ich noch nie mit schleifender Kupplung um eine Kurve gefahren bin. Sollte sich da fahrtechnisch ein Fehler bei mir eingeschlichen haben? Ich schalte vor der Kurve in den gewünschten Gang, fahre stabilisierend mit etwas Gas bis zum Scheitelpunkt und ziehe dann auf (in diesen Momenten vermisse ich das DCT bei meinem jetzigen konventionellen Getriebe). Die Kupplung brauche ich dafür nicht.


    Das das DCT mit dem von dir beschriebenen zurollen auf eine Kreuzung und unvermitteltem Gas geben Probleme haben kann, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Das hat sich oftmals nicht sehr gut angefühlt und angehört.

    Es ist natürlich ein schönes Gefühl ein komplett neues Motorrad zu haben und dies ab km 0 einfahren zu können - ich rechne aber nach zwei "halben" Fehlkäufen mittlerweile kühl durch, ob sich ein Neukauf lohnt oder nicht.


    Etwas Sonderausstattung rechne ich immer noch drauf, so dass zum Neupreis noch 200Euro für einen Hauptständer, 100Euro für Handprotektoren und ggf. 100Euro für eine höhere Scheibe kommen. Zudem sind nach 1000km schon die ersten 200Euro für die Inspektion fällig.


    Eine junge Gebrauchte - im Idealfall schon mit erstem Reifenwechsel, d.h. so ca. 7000km - ist da eigentlich ideal: der erste große Wertverfall ist schon weg, die nächsten großen Inspektionen noch eine Weile hin und oftmals hat der Erstbesitzer schon das ein oder andere sinnvolle Zubehörteil verbaut. Wenn sie dann noch etwas Garantie übrig hat, ist es umso besser. Diese Motorräder sind recht rar gesät, etwas Geduld lohnt aber.


    Eine Gebrauchte, die bei ca. 20000km liegt, würde ich dagegen eher hintanstellen, weil dann der 24000er Service mit Ventilspiel dran ist. Zudem kommt in diesem Bereich dann auch der erste Kettenwechsel sowie Bremsbeläge. Interessant wird es erst wieder, wenn diese großen Brocken erledigt sind. Grundsätzlich würde ich aber eher auf Kilometer, als auf Alter schauen und vor allem: welchen Eindruck macht der Erstbesitzer? Meine jetzige CB 500 X wurde gehegt und gepflegt - ich denke der Besitzer konnte nachts nicht schlafen, wenn ein Wasserfleck auf dem Tank war - 3cm Angststreifen auf jeder Seite - also nicht gerast - und der Besitzer war schlicht und einfach nett und sympathisch.


    Stand heute würde ich daher immer nach einer jungen Gebrauchten suchen, außer durch einen Modellwechsel ist just das Traummotorrad sehr günstig zu erstehen (aber in diesen Momenten purzeln auch die Gebrauchtpreise...).

    Das Wichtigste ist: fahren, fahren, fahren. Unter allen Bedingungen und möglichst viel Kurven.


    Für mich war das Schwierigste mir bewusst zu machen, dass das Motorrad ab ca. 25Grad Schräglage nicht einfach umkippt oder wegrutscht. Das hat relativ lange gedauert. Ich habe mich da Stück für Stück auf bekannten Strecken heran getastet. Im Nachhinein habe ich meine größten Sprung gemacht, als ich mit sehr leichten und wendigen Motorrädern gefahren bin (die NC scheint mir für einen Anfänger schon zu stoisch und stabil zu sein) und meine Blickführung in Kurven so ausgerichtet habe, wie es sein soll - d.h. nicht 3m vor´s Vorderrad, sondern weit voraus schauen. Nämlich dahin, wo man auch hinfahren möchte. Dabei muss man aktiv in der Kurve auch den Hals bewegen und nicht nur aus den Augenwinkeln schauen. Es hat relativ lange gedauert das zu lernen - meinen Durchbruch (ein wirklicher "aha"-Effekt) habe ich auf den unzähligen Kurven des col de Turrini gehabt. Seitdem flutscht es richtig gut.


    Es hilft auch sich bewusst zu machen, dass moderne Fahrwerke und Reifen viel mehr können, als der Fahrer. Es ist beinahe unmöglich die Reifen im Trockenen zu überfordern, eher schleift lange vorher die Raste. Im Nassen zu fahren ist dann aber nochmal eine andere Hausnummer: diese Blockade zu verschieben ist bei mir ein Lernprozess, der bis heute anhält.

    Ich fahre ganzjährig, heute war es knapp über Null Grad und trocken. Grundsätzlich gilt aber bei mir: nur gut 12km einfacher Weg, nur eine Ampel, hohe Scheibe und Heizgriffe und alles ist gut.

    Grundsätzlich ist auch die letzte NC ein sehr gutes Motorrad. Wenn man sie zu einem guten Preis bekommt - und das Angebot, dass du erwähnst, ist nicht gut. Schau mal bei mobile. Da werden 2015er X mit DCT für 5600 Euro angeboten. Das finde ich sehr gut.


    Bei 70 00 Euro bekommst du auch ein aktuelles Modell mit DCT.

    Ich habe mir nochmal die Madstad und auch den Brud-Versteller in Ruhe angeschaut. Ich glaube das positive Ergebnis ist bedingt durch die Kombination aus großer Scheibe und vor allem der durch die leichte Vorverlegung ermöglichte Hinterströmung der Scheibe.


    Ich habe heute die Palmer-Scheibenhalterung aus UK auf der CB 500 X montiert und das gleiche aha-Erlebnis wie Balabar auf seiner NC 750 X. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die große Givi-Scheibe hat auch vorher schon recht gut den Druck vom Oberkörper genommen, aber leider hatte ich bei 1,88m am Helm und genau im Gesichtsfeld recht große Turbulenzen - ich konnte also auch nicht mit offenem Visier fahren.


    Die Givi in Verbindung mit der vorverlegten Palmer-Halterung führt zu einem vollständigen Entlasten des Winddrucks vom Oberkörper, ich habe kaum noch Verwirbelungen am Helm und kann bis weit über 100km/h mit offenem Visier fahren. Völlig verrückt ist, dass ich wie Balabar sogar die Geräusche des arbeitenden Motors höre, weil es so leise hinter der Scheibe ist. Ich bin begeistert, ein völlig neues und besseres Fahrerlebnis. Nicht billig (115Euro mit Versand aus UK), aber jeden Euro wert.

    Mein erstes Motorrad war 2004 eine 15 Jahre alte NTV 650 (nach wie vor mE ein großartiges Bike)und ich kann mich noch gut erinnern, dass ich sie auch als Saisonfahrzeug zugelassen habe. Warm? Tja, weil ich dachte, dass man das halt so macht als Motorradfahrer. Also Batterie raus, Tank voll, Vergaser geleert, gut geputzt, vorn und hinten aufgebockt und sicherheitshalber nochmal Öl gewechselt.


    Dann war Winter und es gab zig Tage mit herrlichem Wetter und ich habe mich in den Arsch gebissen kein fahrbereites Motorrad zu haben. Dann war endlich wieder Frühjahr (die NTV sprang beim ersten Versuch sofort an und ich habe mich gefragt, ob das an der beschriebenen langen Prozedur vor dem Einwintern lag oder ob der ganze Zinober gar nicht notwendig gewesen wäre - heute tendiere ich zu letzterem) und seitdem habe ich jedes Motorrad ganzjährig zugelassen. Bei 150Euro für Steuer und Versicherung für 12Monate wüsste ich nicht was dagegen sprechen sollte.

    Das längste was ich mal auf der Autobahn mit der NC gefahren bin waren 150km. Schnitt so bei 150km/h,Verbrauch war beim tanken nicht wesentlich höher als üblich. Also knapp vier Liter. Zügig und sparsam funktioniert also ziemlich gut mit der NC. Hatte auch immer das Gefühl souverän voranzukommen.


    Was mir wirklich zu schaffen gemacht hat war die Lautstärke durch den Wind. Ich hatte das hohe MRA-Windschild. Habt ihr Ohrstöpsel drin? Das hilft bestimmt, aber ich mag es nicht, wenn ich die Umgebungsgeräusche dann nicht mehr höre.