Beiträge von Ritzelschleifer

    Wichtig ist, dass dir nichts passiert ist.


    Mich hat es im letzten Sommer nach 14Jahren auf dem Motorrad das erste Mal erwischt. Im Urlaub mit der CRF 250 L ein paar km nördlich von Monaco. Die Straße war nur leicht feucht - aber wohl schmierig, weil es vorher lange trocken war - und ich daher recht langsam mit vllt. 40Km/h durch eine recht langgezogene Rechtskurve bergauf unterwegs, als mir plötzlich das Hinterrad weggerutscht ist. Angefühlt hat es sich wie Zeitlupe. Ich bin auf der Gegenfahrbahn zum Stehen gekommen - Gott sei Dank ohne Verkehr - und die CRF wurde von einem kleinen Holzzaun aufgehalten. Dahinter ging es ein paar Dutzend Meter recht steil runter. Nur ein paar Sekunden nachdem ich zu Sturz gekommen war, hat schon ein Vorbeifahrender angehalten und wir haben gemeinsam die CRF unter dem Holzzaun hervorgezogen und wieder auf die Straße gestellt. Erster Eindruck: Mist, Lenker schief, Urlaub vorbei, wie komme ich jetzt nach Hause?


    Nur 100m weiter war ein kleiner Parkplatz, da bin ich hingefahren und habe Schäden begutachtet. Glücklicherweise fast nichts: Handprotektoren sowie die quer auf den Gepäckträger gebundene Gepäckrolle haben den Sturz abgefangen, der schiefstehende Lenker rührte von der Gabel her, die sich etwas verwunden hat. Ich habe mich einfach vor´s Motorrad gestellt, Vorderrad zwischen die Beine geklemmt und mit einem kurzen Ruck war alles wieder gerade. Dann erst habe ich mich beschaut - schon seltsam, dass man immer zunächst ans Motorrad denkt - und festgestellt: zum Glück habe ich auch bei 40Grad im Schatten Schutzkleidung an, nicht wie die vielen anderen Fahrer, die mir mit kurzen Hosen und ohne Handschuhe entgegen gekommen sind. Hose in Höhe Knie kaputt, ebenso die Jacke im Schulter- und Armbereich, Stiefel (Bundeswehrstiefel) und Handschuhe i.O, fahre ich heute noch. Auf dem Parkplatz habe ich alles mit Panzertape zusammengeflickt und bot damit abends auf dem Campingplatz einen sicherlich "interessanten" Anblick.


    Was mir geholfen hat im Nachhinein: ich konnte und musste gewissermaßen gleich nach dem Sturz weiterfahren, konnte mir also nicht ausmalen, was alles hätte passieren können, sondern konnte das negative Erlebnis direkt wieder mit positiven Erfahrungen, die das Vertrauen in mich und das Motorrad wieder wachsen lassen, "auffüllen".

    Ich behaupte ja nicht, dass es unmöglich ist. Es gibt durchaus Fälle. Aber wenn jährlich in ganz Deutschland im Schnitt 5-10Personen jährlich vom Blitz erschlagen werden, d.h. ein Risiko von vllt. 1:10.000.000, dann stelle ich mir schon die Frage, ob ich dieses Lebensrisiko nicht eingehe.


    Diese Argumentation könnte man beliebig weiterführen mit der allgemeinen und sicher viel höheren Unfallgefahr im Haushalt, auf Arbeit, in der Freizeit oder im normalen Straßenverkehr. Ich bin bislang auf dem Rad vier mal fremdverschuldet von Autos angefahren worden - sicherlich auch oberhalb der durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit. Aber sicher höher, als vom Blitz getroffen zu werden. Leben heißt nun mal auch Risiko - sonst müsste ich ja den ganzen Tag in einem stillen Zimmer sitzen.

    Absolut. Den 400er Burgman finde ich auch klasse (übrigens auch das erstaunlich agile 650er Dickschiff). Nur: für die Spaßrunde ausschließlich auf Asphalt hat er mir zu wenig Kraft.


    Gerade hier im Hochschwarzwald gibt´s schon einige steile Straßen - und Unmengen vorsichtiger und bummelnder Touristen. Bummeln mache ich auch hin und wieder. Aber wenn ich auf einer kurzen Geraden bergauf mal schnell vorbei möchte, dann wären die 31PS etwas wenig.


    Das ultimative "Mädchen für Alles" gibt´s halt nicht.

    Ich pendele auch jeden Tag mit der X, nur 12km, davon die Hälfte Schnellstraße. Gerade wenn es früh recht kalt ist, vor allem aber wenn es regnet würde ich mir auch mehr Wetterschutz - insbesondere für die Füße und Beine - wünschen. Weil ich nicht zwei Fahrzeuge möchte, habe ich mir daher auch den Integra intensiv angeschaut und Probe gefahren. Auf dem Papier das Beste aus zwei Welten, in der Praxis hat mir die inaktive Sitzposition überhaupt nicht behagt. In der Abwägung habe ich mich daher dafür entschieden, dass ich die Nachteile beim Wetterschutz für die rel. kurze Arbeitsstrecke in kauf nehme und X fahre.


    Ein Roller reizt mich dennoch immer wieder mal. Wenn ich nur in der Stadt oder nahen Umland unterwegs wäre und keine Ambitionen für weite Ausfahrten oder Urlaub hätte, dann wäre der SH150 auch Favorit. So kann die X meine Pendelbedürfnisse mit Abstrichen erfüllen und ich stecke das gesparte Geld in Touren.

    Ich kann die Entscheidung des TE gut nachvollziehe. Ich hatte mal einen Vision 110 als Werkstattersatz. Zunächst war ich "not amused" , hatte ich mir doch einen schönen Vorführer und richtiges Motorrad erhofft. Aber schon das Aufsetzen vermittelte ein fahrradähnliches Gefühl, so leicht und handlich hat er sich angefühlt. Obwohl ich nur hätte 5km von und zur Werkstatt hätten fahren müssen, bin ich an diesem Tag noch über 50km durch die Stadt und das nahe Umland gedüst. Hat unglaublich viel Spaß gemacht. Einen Roller, so handlich und dazu noch einen Tick flotter, könnte ich mir auch vorstellen.

    Hinterradabdeckung bringt ein bißchen was gegen vollgesaute Dämpfer (daher habe ich einen von Givi), Spritzschutz für den Rücken liegt aber bei Null. Meine erste 2015er NC X hatte ab Händler ein kurzes Heck, das war eine Sauerei. Jetzt mit der 2016er sowie dem Topcase-Halter kommt am Rücken nur noch wenig an. Bin relativ zufrieden, da hat Honda nachgebessert. Wenngleich: wenn ich an die CRF 250 L denke. Da bin ich durch Matsch gepflügt und sowohl Dämpfer, als auch Rücken waren trocken. So würde ich mir das bei der X auch wünschen.


    Vor einiger Zeit wurde hier auch mal eine Hinterradabdeckung von Givi a la GS 1200 gepostet. Aber online finde ich die nicht mit Preisen. Ggf. würde die auch noch einen positiven Effekt bringen.

    Die NC wird ja auch mit dem Bridgestone BattleWing in Erstausstattung ausgeliefert. Ich finde ihn Klasse: die leichte Aufstellneigung beim Bremsen ist nach den ersten paar Hundert km weg und er fährt sowohl im Trockenen (da ist bei modernen Reifen ohnehin nur die Raste die Grenze) sowie auch im Nassen sehr angenehm und vertrauenserweckend. Wenn sich der Verschleiß so weiterentwickelt, sollte eine Laufleistung von mind. 10tkm drin sein. Ich werde anschließend wohl auf den TKC 70 wechseln, würde ihn aber auch nochmal fahren.

    Um´s schneller ankommen oder gar "Erster zu sein" geht es mir auch nicht. Ich fahre einfach gern zügig. Wenn sich die Bewegungsabläufe eingeschliffen haben und ich mit dem Motorrad "eins bin", dann fahre ich beinahe automatisch flott und dennoch völlig entspannt und unverkrampft. Das fühlt sich für mich dann einfach als natürlicher Fahrfluss an. Es stimmt aber schon: ich habe viele Motorradfahrer getroffen gestern und ich bin im Schnitt deutlich flotter unterwegs als diese, obwohl ich es nicht darauf anlege, sondern es sich einfach so ergibt - wie beschrieben.