Zitat von elmoldAlles anzeigenAus einer Zeit in der es das Internet noch nicht gab, stammt die sinngemäße Aussage eines
Politikers aus der Weimarer Republik, an die ich mich gerade erinnere (ich sammle solche alten Bücher über
Politik und Geschichte):
„Polemisiert wird am Stammtisch, debattiert im Parlament, gepredigt in der Kirche, gelehrt in der
Schule, Meinung gemacht in der Presse – aber verändernde Politik gemacht wird letztlich immer irgendwann auf der Straße! Und ab einem gewissen Zeitpunkt ist eine Entwicklung nicht mehr umkehrbar und archaische Verhaltensmuster bestimmen den weiteren Fortgang der Geschichte! Erst wenn sich alles in Gewalt entladen hat und alle Widersprüche für
bestimmte Zeit aufgelöst sind, beginnt wieder eine Zeit des Aufbaues! Das steckt in uns Menschen!"
Systeme sind alle konservativ. Wie das Wort konservativ schon sagt, versucht jedes System sich selbst zu erhalten und zu große Veränderung zu verhindern.
Große Veränderungen sind aber nicht durch demokratische Willensbildung oder Abstimmungen oder gar Gesetze verhinderbar, sie sind wie Naturgewalten und brechen sich Bahn, getrieben durch die, die das System verlassen haben oder noch nie drin waren.
D.h. aber auch: die AfD oder Pegida werden Deutschland nicht wesentlich verändern können, wenn sie das von innen auf legale Weise anstreben, ohne Putsch, ohne Bürgerkrieg. Das ist zum Scheitern verdammt.
Nach der nächsten Wahl hat die große Koalition statt heute 67% vielleicht nur noch 55%, Merkel zuckt mit der Schulter und wir knuspern weiterhin auf unseren Corn Flakes rum während wir im Frühstücksfernsehen zusehen, was Merkel und Co. wieder alles so treiben. 2021 werden dann, ich peile mal tiefgestapelt über den Daumen, ca. 500.000 bis 1.000.000 Neuwähler/Neubürger ohne germanischen ethnischen Hintergrund den Teufel tun und AfD und Co. wählen, die ihnen ihre Chance in Deutschland verweigern wollten. Damit wird das Thema große politische Veränderung in D wieder für eine Weile abgehakt sein.
Ich bin mir sicher, die Jungs von AfD und Pegida ahnen auch, dass ihnen die Zeit davon läuft. Ihre einzige Chance besteht darin, jegliche vermeintliche Gunst der Stunde zu nutzen, uns zu radikalisieren und unsere Bereitschaft zu wecken, uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Und mit uns und meine ich ganz sicher nicht die, die sowieso schon zur Gewalt bereit sind. Damit meine ich die Mittelklasse, eigentlich eher brav und unpolitisch, wollen ihre Ruhe und Gemütlichkeit, weder Links noch Rechts, haben eigentlich explizit kein Problem mit allem, mit Multikulti, Religion, keine Religion, alles cool, Hauptsache ich kann meinen Cappuccino ungestört schlürfen!
Aber wehe!
Wehe, jemand stört meine Gemütlichkeit und verschüttet meinen Cappuccino, während ich gerade mein Croissant darin eintauche (oder war's vielleicht doch Café au Laît?), oder den meines Volksgenossen 900 km entfernt von hier, und wenn der dann auch noch ungemütlich aussieht, wie man sagt, vielleicht sogar undeutsch, vielleicht sogar..., nein man wagt es gar nicht auszusprechen, dann ist die Gemütlichkeit dahin, dann steigt die Wut, die archaische (Elmar) dann möchte man etwas kaputt machen, alle Arschlöcher sofort an den Eiern aufhängen, etwas Großes zerbrechen, egal was, Fenster, Knochen, Köpfe, Staaten, damit endlich wieder Ruhe und Ordnung herrscht in diesem Teil der Welt. UND IN DEN RUINEN WILL ICH DANN UNGESTÖRT MEINEN CAPPUCCINO TRINKEN!!!! JA IST DENN DAS ZUVIEL VERLANGT, VERDAMMT NOCHMAL?
...
...
Wir werden's ja sehen.
Wir werden bald sehen, ob die Zündler es schaffen, dass ich mir wünsche, und mit mir die anderen noch Moderaten, den Lauten beim Zerstören von Deutschland zuvorzukommen. Zumindest wäre ich dann nicht Opfer, sondern Täter, psychisch viel weniger belastend.
Ich für meinen Teil glaube aber nicht daran.
Mmmmh, also der Cappuccino heute wieder - ein Gedicht und diese französischen Dingsda, wie? Ah Madeleines! Geradezu poetisch. Na servus!