puh... Du stellst Fragen, die ich mal wieder nicht mit 2 Sätzen erklären kann.
Aber ich versuch´s mal mit einfachen Worten, so dass es jeder versteht.
Es gibt da eine japanische Organisation, die sich JASO nennt und die eine eigene Öl-Spezifikationen herausbringt.
Alle nach JASO T 903 geprüften Öle müssen ganz spezielle Eigenschaften für die Schmierung erfüllen, die bei Motorrädern mit integriertem Getriebe wichtig sind.
Es werden hier auf Viskose- und Verdampfungseigenschaften bei hohen Temperaturen Wert gelegt.
Ganz besonders wichtig ist, dass auch spezielle Reibwertanforderungen erfüllt werden, die für Ölbadkupplungen geignet sind.
Danach werden auch die Klassen definiert, sprich JASO MA und JASO MB
Ich habe bereits erwähnt, dass JASO MA Öle einen hohen Reibwert haben und gerade für Ölbadkupplungen empfohlen werden.
JASO MB Öle haben hingegen einen ganz niedrigen Reibwert.
Jetzt denkt sich hier bestimmt jemand, dass ein Öl mit einem niedrigen Reibwert besser für sein Bike ist.
Für den Motor schon, aber nicht für die Kupplung!
Ihr müsst Euch das so vorstellen, dass in der Ölbadkupplung 2 Metallscheiben sind, die beim einkuppeln zusammengepresst werden, und dadurch die rotierende Scheibe seitens der Kurbelwelle die nichtrotierende Scheibe seitens des Getriebes in eine Rotierung bringt und somit die Kraft des Motors zum Getriebe übertragen wird.
Wenn ich jetzt ein Öl mit einem niedrigen Reibwert verwende, passiert folgender Effekt:
Die Kupplungsscheiben rutschen gerade wegen dem niedrigen Reibwert häufiger durch.
Das fühlt sich dann so an, dass beim Gasgeben der Vortrieb wie durch ein Gummiband erfolgt.
Das ist auch klar, weil anfangs die Scheiben Schlupf haben und länger schleifen müssen, bis sie Halt haben.
Das schadet auf Dauer den Scheiben und schlimmstenfalls können die sogar durch die überhöhte Hitzeentstehung durch das ständige durchrutschen blau anlaufen. Weiterhin können in den Zahnflanken der Getrieberäder Ausbrüche entstehen.
Ergo... nach 30 - 50 tausend Kilometer ist die Kupplung hinüber und muss erneuert werden.
Also ja kein Motoröl für Autos verwenden.
Zitat von gumeAlles anzeigenIst es richtig, dass das DTC in einem eigenen Ölbad ist, oder läuft das Dopelkupplungsgetriebe im Motoröl?
Nein, das Doppelkupplungsgetriebe läuft mit dem gleichen Motoröl.
Nur gibt es beim DCT quasi einen zusätztlich erweiterten Kreislauf des Schmiersystems, mit einer eigenen Kupplungsölpumpe.
Das ganze wird bei der Integra, bei der NC700 XD und SD über einen Motoröldrucksensor und Motoröltemperatursensor über das PCM gesteuert, und sogenannte Linearmagnetventile sind für die hydraulische Steuervorrichtung des eigentlichen Schaltvorgangs zuständig.
Für diesen quasi zusätzlich Kreislauf benötigt die DCT-Version gerade mal 0,4 Liter mehr Öl als die Schaltversion. Das ist in meinen Augen sehr beachtlich.
Im Werkstatthandbuch sind übrigens die Ölkreisläufe der Schalt- und DCT Version als Zeichnung abgebildet.
Bei Interesse schicke ich die Zeichnungen gerne per PN zu.
Viele Grüße
Harry