Servus!
Ich will das mit dem Alkohol auch gar nicht verteufeln... klar... jemand der meint, nach vier Weizen sich noch ans Steuer setzen zu müssen, als Geisterfahrer auf die Autobahn auffährt und sich wundert, dass alle anderen falsch fahren, hat irgendwas falsch gemacht.
Es gehört eine gesunde Selbsteinschätzung und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstein mit dazu. Ich weiß, dass ich nach zwei Weizen kein Auto mehr fahre. Allerdings kann das natürlich durch viele Faktoren beeinflusst werden. Tagesform, "Grundlagen" gesetzt durch entsprechende Kost, Aufenthaltsdauer, vergangene Zeit nach dem letzten Bier etc. pp.
Jeder kommt unterschiedlich mit Alkohol klar und jeder kann mit entsprechenden Selbstversuchen das mal ausprobieren (ohne danach zu fahren bitte
). Einfach einen Tag raussuchen, an dem man viel Stress, wenig geschlafen und vielleicht auch nichts ordentliches gegessen hat. Selbst der eingefleischteste "Ich kann nach drei Bieren noch fahren" Fahrer wird feststellen, dass es ihm deutlich schlechter geht als an Tagen, an denen er ausgeruht ist und gut gegessen hat. Dann sollte man aber auch bereit sein die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen und nicht sagen: "Ach, dass geht doch sonst auch immer!" und fahren.
Bei mir ist die Grenze (unter optimalen Voraussetzungen) ein Weizen oder zwei Radler/Alster (mit dem Auto) und natürlich nicht innerhalb von 20 Minuten runtergekippt. Soweit kenne ich mich, dass ich da unter keinerlei Ausfallerscheinungen leide. An manchen Tagen ist aber auch selbst das schon zu viel und dann bin ich nicht mehr fahrtüchtig. Das weiß ich aber alles vorher schon, weil ich genau rekapituliere wie mein bisheriger Tagesverlauf gewesen ist und dann wird ggf. von Beginn an ein Alkoholverbot für mich (von mir) verhängt. Wenn ich verabredet bin und ich weiß, meine Kumpanen sind durchaus etwas trinkfreudiger, bin ich generell mit den Öffentlichen unterwegs. Das ist halt das Gute in so einer Großstadt wie Berlin. Ich komme immer und zu jeder ... naja fast jeder Zeit nachhause.
Mit dem Motorrad werde ich generell keine alkoholischen Getränke zu mir nehmen. Da ist man noch viel mehr auf alle seine Sinne angewiesen als mit dem Auto. Und voll all dem bisher geschriebenen abgesehen gilt bei mir generell (auch wenn ich mich vorher vielleicht noch fahrtüchtig wähnte), machen die Augen nicht mehr ganz das was ich will oder ist das Sprachzentrum leicht angegriffen (ganz zu Schweigen von Gleichgewichtsstörungen), dann war es doch zu viel und das Auto wird abgestellt.
Das setzt aber auch voraus, dass man ehrlich zu selbst ist und nicht aus reiner Bequemlichkeit meint doch noch fahren zu wollen bzw. gewisse Indikatoren zu ignorieren. Ich für meinen Teil lege da hohe Maßstäbe an mich an, so wie auch jeder in meinem Freundeskreis an sich. Das ist mir sehr wichtig in meinem Freundeskreis.
Mal von den beruflichen Konsequenzen abgesehen, könnte ich definitiv nicht mit der Schuld leben, wenn jemand Drittes durch meine Leichtsinnig-/Bequemlichkeit zu Schaden käme.
Wofür ich kein Verständnis habe ist, wenn jemand vorher weiß das es feuchtfröhlich werden könnte, derjenige unbedingt fahren und beim Trinken mit seinen Kumpels natürlich auch noch mithalten muss/will, um dann am Ende wieder ins Auto zu steigen und es unterlässt mal in sich hineinzuhören und kritisch zu prüfen ob er überhaupt noch fahren kann. Viele lassen leider ein gesundes Maß an Vernunft und Ehrlichkeit vermissen.
Bloß was will man machen? Soweit wie in Minority Report sind wir noch nicht, sodass all jenen proaktiv schon mal der Führerschein entzogen werden kann. Es ist also jeder selbst gefragt eine gesunde Selbsteinschätzung vorzunehmen und auf die kleinsten Warnzeichen zu achten. Und wenn man das nicht kann, halt einfach nichts alkoholisches trinken oder gar nicht erst fahren. Mal ganz davon abgesehen, dass man natürlich auch auf seine Kumpanen achten sollte.
Gruß
Halla
P.S.: Wenn ich Mitfahrer habe, trinke ich generell nur nichtalkoholisch. Einfach weil es eine Frage des Vertrauens ist (ich setze mich auch nicht zu jemandem ins Auto der etwas getrunken hat).