Gibt es akustische Hinweise auf falsch eingestellte Ventile?

  • #1

    Moin, Moin,


    kurz vor den Feiertagen habe ich mich drangemacht und zum ersten Mal die Ventile selber eingestellt- benutzt habe ich dafür das Werkstatthandbuch aus dem Bucheli-Verlag und die Anleitung von Didi...


    Die Ventile waren alle am unteren Toleranzbereich, ich habe im Prinzip überall etwas mehr Spiel eingestellt:
    Einlass war bei mir bds. etwa bei 0,15mm (später auf 0,17mm eingestellt), die Auslassventile waren mit ner 0,279mm-Lehre seeehr straff eingestellt, hab auch die etwas weiter gestellt auf 0,30mm... Soweit so gut.
    Ich hoffe natürlich jetzt erstmal, dass alles einigermaßen passt, hab noch nie vorher 'ne Fühlerlehre benutzt... (was zum Teufel ist der Unterschied zwischen "satt" und "saugend-schmatzend"?) ;)


    Heute stellt sich mir nach kurzer Testfahrt eine Frage, vielleicht kann mir ja der ein oder andere Schrauber weiterhelfen:


    Ich kann sagen, dass der Motor genauso klingt wie immer, und sich auch fährt wie sonst auch... nur hätte ich halt erwartet, dass die Ventile jetzt, wo ich ihnen etwas mehr Spiel gegeben habe, auch etwas lauter klingen (hab mal irgendwo den Spruch gelesen : "loud valves are happy valves" )


    Kann man denn nun akustisch (von außen sozusagen) Hinweise bekommen über den IST-Zustand der Ventile? Ist an dem Spruch was dran?



    gruß & frohe Weihnachten
    Thore

    the crisis of today is the joke of tomorrow - H.G. Wells

  • #2

    Hallo Thore,


    Du bist ein Naturtalent, noch nie eine Fühlerlehre in der Hand gehabt
    und dann von 0,15 mm auf 0,17 mm eingestellt....Respekt!
    Und wo hast Du die 0,279 mm Lehre hergehabt??


    Hab ich was versäumt, gut meine Lehrzeit liegt fast 50 Jahre zurück.....


    Aber Spass beiseite, wenn das Spiel zu groß ist, hört man die Ventile Klappern,
    wenn man weiß auf was man hören muss.


    Bei zu kleinem Spiel hört man erst mal nichts und das ist das Problem,
    nach klein kommt nichts und dann durchgebrannt.


    Bei Deinen Werten an dem Moped, wirst Du keinen Unterschied merken/hören,
    alles im grünen Bereich.


    Bewundernde Grüße
    Werner ;)

  • #3

    Also ich schwanke auch:


    zwischen bewunderndem Nicken und heftigem Kopfschütteln. Wohin diese "Motorrad-Entziehungserscheinungen" manche Leute bringen können ist schon toll.


    Ich zähle momentan gerade die Nadeln an unserem Weihnachtsbaum....


    Gruß Wolfgang

  • #5

    P.P.S. :


    Ich glaube, wenn man sich an die Drehmomente hält, gutes Werkzeug besitzt, eine Lehre hat, die den unteren und oberen Toleranzbereich abdeckt und zusätzlich noch einen Wert in der Mitte hat (in meinem Fall für den Einlass : 0,152 - 0,178 - 0,203 und für den Auslass: 0.254 - 0.279 - 0.305)
    dann hat man m.M.n. ganz gute Vorraussetzungen für den ersten Versuch... ihr könnt mich gerne freundlich korrigieren wenn ihr meint. Ich wollte nur einmal klargestellt haben, dass ich mir schon meine Gedanken dabei gemacht habe und das entsprechend eingeschätzt habe - insofern kann ich auf ironische Sprüche verzichten.
    Jeder fängt irgendwann an zu lernen, und wenn man dann wegen irgendwelcher Kommentare nichtmal Fragen stellen möchte, wie soll man dann Fortschritte machen?


    gruß
    Thore

    the crisis of today is the joke of tomorrow - H.G. Wells

  • #6

    Hallo Thore,


    mach was Du für richtig hälst. Aber Du musst Dir auch über etwaige Folgen im klaren sein. Und die gehen eben von: nix passiert bis zum Motorschaden mit blockierendem Antrieb. Und sollte letzteres eintreffen bist Du ggf. nicht der einzige der hier geschädigt wird.
    Aber den akustischen Hinweis wirst Du hoffentlich nicht überhören. -Wenn Du überhaupt noch etwas hören kannst-


    Ich zähle jetzt meine Nadeln weiter...
    Gruß Wolfgang

  • #7

    ok, alles klar...


    Wollte wirklich nur wissen, ob man bei Einstellungen innerhalb des Toleranzbereichs einen akustischen Unterschied wahrnehmen kann/könnte... nichts für ungut! Danke für die Antworten !


    möchte jetzt noch jemand das mit dem "saugend-schmatzend" erklären? ;)



    gruß
    Thore

    the crisis of today is the joke of tomorrow - H.G. Wells

  • #8


    Servus,
    lies dies mal.


    Das Blatt der Fühlerlehre darf nicht zu leicht- und auch nicht zu schwergängig durchzuziehen sein. Hinzu kommt noch, dass Hersteller von Zweirädern auch noch Einstellwerte von z.B. 0,18 mm vorgeben, für die man dann kein Blatt in der Fühlerlehre hat. So kann man sich bei diesem Wert entscheiden, ob man mit strammen (durchquälen) 0,2 mm oder saugenden (leicht lockeren) 0,15 mm einstellt. Am besten beide Blätter einmal probehalber durchziehen.

  • #9


    saugend,schmatzend , wenn zwischen Ventil und Lehre der Ölfilm beim durchziehen der Lehre nicht komplett entfernt wird.
    also es ein Geräusch entsteht das sich saugend-schmatzend anhört.die Ventileinstellschraube und das Ventil auf dem Ölfilm der Lehre schwimmen.





    die Maß angabe mit der 3.stelle hinter dem Komma kannst du beruhigt weglassen,da selbst 0.02 mehr oder weniger spiel keinen schaden
    herbeifüren werden.


    ab einem Ventilspiel von mehr als 0.4/0,5 mm wirst du ein Metalisch schlagendes Geräusch hören.
    und es besteht die Gefahr daß die Kannten an Ventilschaft ausbrechen.





    gruss Uwe

  • #10


    Hi Thore,
    von mir gibt es keine negative Bemerkung - ich finds klasse, dass Du das probiert und auch geschafft hast. So schwer ist es ja auch nicht und viel falsch machen geht auch nicht, wenn man sorgfältig arbeitet.
    Wenns viel zu viel Spiel sein sollte, wirst Du das schon hören... ;) .
    Zu wenig Spiel - ich kenne da jemand, der das Spiel erst einstellt, wenn der Motor im warmen Zustand wegen zu wenig Spiel im Leerlauf abstirbt. Mit 180.000 KM hat er beim Eintopf! den Motor gewechselt, also alles nicht so dramatisch.


    Das "saugend-schmatzend" kann ich Dir auch erklären: stammt aus der Zeit, als man das Ventilspiel bei laufendem Motor eingestellt hat. War das Spiel korrekt eingestellt, konnte man die Lehre nicht einfach durchziehen; zusätzlich zu den Öffnungszeiten war sie mit einem gewissen Kraftaufwand zu bewegen, was das Gefühl erzeugte, dass jemand am anderen Ende zog. War übrigens Teil meiner praktischen Gesellenprüfung.

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