Hallo Leute,
ich war gestern Abend mit Bekannten unterwegs und wir kamen dabei auf das Thema Ärzte zu sprechen.
Die Diskussion entwickelte sich dahin gehend, dass geteilte Meinungen über die Wichtigkeit der fachlichen Kompetenz im Verhältnis zur Freundlichkeit des Halbgottes in Weiß existieren...
Ein paar Kollegen waren der Meinung, dass es lediglich auf die fachlichen Qualitäten des Arztes ankommt. Ob er freundlich ist oder nicht ist ihnen eher unwichtig. Es würde ihnen nichts bringen wenn er ihnen die ganze Zeit ins Gesicht lächelt und aussieht wie geleckt, aber keine Ahnung von dem hat was er tut.
Die anderen finden es wichtiger dass er freundlich ist, damit sie sich dort gut aufgehoben fühlen. Wenn ein Arzt unfreundlich auf sie wirkt gehen sie gleich wieder, selbst wenn es der beste Mediziner weit und breit wäre.
Nächster Aufreger: ein Freund von mir und ich waren ungefähr zur selben Zeit krank- Erkältung. Er ist Kassenpatient und ich bin Privatpatient.
Jetzt wollten wir es wissen: wer bekommt schneller einen Termin?
Zuerst hat er angerufen und wurde auf übernächste Woche verwiesen. Das ist toll, in der Zeit ist die Erkältung wahrscheinlich fast von selbst verschwunden.
Zehn Minuten später rufe ich an und habe einen Termin für den übernächsten Tag...
Ich persönlich finde eine gesunde Mischung aus beiden Faktoren wichtig.
Wenn ich zum Arzt gehe, was eigentlich recht selten vorkommt, dann will ich meine Wehwehchen schnell wieder los werden. Und da ich kein Mediziner bin, lasse ich das halt jemand machen der Ahnung hat.
Aber was bringt mir denn die Qualität der Arbeit wenn sie mir schlecht verkauft wird? Ich möchte nicht blöd angemacht werden wenn ich eine laienhafte Frage stelle, sondern möchte die Dinge verständlich erklärt bekommen.
Dass viele Kassenpatienten auf die Privatpatienten schimpfen finde ich aber deutlich schlimmer. Wir leben in einem freien Land. Jeder hat das Recht dazu sich privat zu versichern. Dass äußere Umstände wie Gehalt oder Vorerkrankungen da auch eine wichtige Rolle spielen ist klar, aber letztlich könnte jeder Privatpatient werden.
Andererseits finde ich auch das Verhalten einiger PP äußerst fragwürdig. Die drohen dann dem Arzt damit zu einem Kollegen zu gehen wenn sie nicht sofort einen Termin bekommen und denken, dass alle sofort einen roten Teppich ausrollen wenn sie in die Praxis kommen...
Ich selbst habe kein Problem auch mal ein bisschen zu warten. Aber viele glauben wohl, dass sich die Welt ohne sie nicht mehr dreht.
Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit den Ärzten gemacht bei denen ich war. Sie waren immer nett und haben sich um meine Anliegen gekümmert.
Wie sind eure Erfahrungen mit Ärzten? Wie seht ihr das Verhältnis "Privat - Kasse"? Und kommt es euch eher auf die Qualität der Arbeit an oder auf das Gesamtpaket?