Einfahren neue Reifen

  • #11

    Ach ja, das schreiben übrigens die Hersteller:


    Bridgestone:
    "Neue Reifen haben, bedingt durch den Produktionsprozess, eine glatte Oberfläche.
    Die volle Haftung ist anfangs noch nicht gewährleistet. Bridgestone Motorradreifen benötigen eine Einfahrzeit von ca. 200 Kilometern mit gemäßigter Fahrweise. Während der Einfahrzeit ist die Schräglage in den Kurven langsam zu steigern. Lastwechsel, Schalten oder starkes Beschleunigen in Schräglage sind zu vermeiden. Ebenso sollten Sie auf Hochgeschwindigkeitsfahrten und Leistungsmessungen auf Prüfständen verzichten, da der Gummi erst durch die erstmalige Erwärmung und die folgende Abkühlung seine endgültige Gefügestruktur erhält. Im Frühjahr/Herbst oder bei schlechter Witterung ist besondere Vorsicht geboten, weil die Einfahrzeit sich aufgrund kälterer Temperaturen verlängert. Erst nach dem Einfahren hat der Reifen seine volle Haftfähigkeit erreicht.


    Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Einfahren der Reifen mehreren Zwecken dient:


    Der Reifen muss sich auf die Felge setzen.
    Die verschiedenen Komponenten des Reifens (Karkasse, Laufstreifen usw.) müssen sich aufeinander einspielen.
    Neue Reifen haben eine glatte Lauffläche, die für den bestmöglichen Grip erst „aufgerauht“ werden muss.
    Der Fahrer kann sich allmählich an die neuen Reifen gewöhnen und dementsprechend fahren."


    Metzeler:
    "Die Vulkanisation der Reifen erfolgt in einer Stahlform. Erst durch das Aufrauhen der Lauffläche während der Einfahrzeit - auch im Schulterbereich notwendig - erreicht der Reifen seine volle Haftfähigkeit. Während der Einfahrzeit sollte auf hartes Bremsen, extremes Beschleunigen und schnelles Kurvenfahren unbedingt vermieden werden.
    Einfahrtzeit = ca. 200 km bei gemäßigter Fahrweise."


    Conti:
    "Neue Reifen haben aufgrund des Produktionsprozesses eine glatte Oberfläche, die erst durch gemäßigtes Einfahren angerauht werden sollte. Erst wenn die Oberflächenstruktur eingefahren wurde, kann der Reifen seine maximale Haftung aufbauen. Außerdem sollten die Reifenaufkleber vom Reifen entfernt worden sein. Jeder Reifen benötigt eine gewisse Betriebstemperatur, um die volle Haftung gewährleisten zu können. Daher sollte bei jedem neuen Fahrtantritt der Reifen warmgefahren werden."

  • #12

    Hallo Matthias ;)


    ich würde auch sagen da brauchst du dir überhaupt keine Gedanken machen. Ich hab mir die Gedanken auch gemacht :lol:
    Aber da passiert nix ;) Hab meine S vom Händler geholt bei 5 grad und dann mit 120 in die kurve :mrgreen: .
    Also keine Sorgen ;) Einfach schön sachte angehn lassn


    lg Andi

    LOUD PIPES SAVE LIVES..............

  • #13

    Gerne lerne ich dazu Dietmar aber erzähl mir dann doch mal wie das heute ist.


    :think: Das Conti angeblich überhaupt keine Trennmittel mehr benötigt habe ich zwar auch schon gehört, aber wahrscheinlich hat das Kind nur einen anderen Namen? :arrow:
    Meines Wissens dienen Trennmittel auf der Innenseite des Rohlings zu verhindern, dass der Rohling auf dem Heizschlauch aufvulkanisiert oder anklebt. Auch das sich der fertige Reifen ohne Schaden aus der Heizpresse lösen lässt, werden zudem auf der Außenseite des Rohlings Trennmittel aufgetragen. Des Weiteren hilft das Trennmittel in der Reifenpresse als wässrige Dispersion die Luft zwischen Reifen und Form zu verdrängen und Einschlüsse zu verhindern. Nach der Vulkanisation ergibt der Trennmittelfilm diese makellose, matte Oberfläche. :shifty:

  • #14

    Gerade habe ich dazu ein schönes Wort gefunden: Prozesshilfsmittel :D
    Zitat"...Reifen werden in Heizformen vulkanisiert, die mit hoher Genauigkeit hergestellt worden sind, entsprechend glatt sind alle ihre Oberflächen. Da in den Formen die Details des Profils und die Beschriftung enthalten sind sowie eine Vielzahl von Entlüftungsbohrungen, hält dies den Reifen beim Entformen zurück. Die Entnahme des Reifens aus der Heizform gelingt nur dann ohne Deformation wenn der Reifen nicht in der Form kleben bleibt. Dazu werden die Reifen auf der Außenseite mit einem silikonähnlichen Prozesshilsmittel eingesprüht. Diese Trennmittel gilt es, beim Einfahrvorgang im Trockenen von der Lauffläche abzufahren, und diese gleichzeitig anzurauen. Scharfe Kurvenfahrt und extreme Bremsmanöver sollten dabei vermieden werden. Nur nach dem Einfahrvorgang bringt ein neuer Reifen sein gesamtes Haftungsvermögen..."

  • #15

    Hallo Bernhard,
    Du hast meinen Satz nicht richtig interpretiert. Ich habe nicht behauptet, dass keine Trennmittel mehr verwendet werden!



    Bei Motorradreifen wird grundsätzlich kein Trennmittel mehr verwandt, dass sich nach der Produktion auf der Lauffläche befindet. Es wird nicht mehr benötigt beim Heizen oder Entformen. Dieses gilt für alle Arten von Motorradreifen der Hersteller Pirelli, Metzeler, Brigdestone und Conti. Die Formen bestehen aus mehreren Segmenten, die sich nach außen öffnen, somit fällt der Reifen aus der Form. Falls in der Mitte geteilte Formen verwendet werden, sich also die Form nach oben und unten öffnet, sind diese speziell mit einer festen, nicht löslichen Beschichtung versehen (Trennmittel!).
    Conti macht auf der www-Seite Angaben, keine Trennmittel zu verwenden.
    Bridgestone hat übrigens im letzten Jahr im Zusammenhang mit dem "Valentino Rossi-Gewinnspiel" (BT023) damit geworben, keine Trennmittel zu verwenden.
    Dein Zitat stammt offensichtlich aus der Produktion von Pkw-Reifen. Insb. bei der Produktion von Winterreifen werden aufgrund der weichen Gummimischung noch Trennmittel verwendet.

  • #16

    Dann wird es auch so sein, es war schon länger her als ich in Karlsruhe bei Michelin war.
    Das die Formen mehrgeteilt sind für den Zweck des Auslösens habe ich nicht gewusst vielleicht sind die ja auch Teflon oder Nano beschichtet.
    Dann wird wohl das noch leichte "Ausschwitzen" des Gummis eine normale Vulkanisationsreaktion sein. Wenn du sagts, das keinerlei Prozesshilfsmittel bei der Motorradreifenproduktion mehr verwendet wird glaube ich dir das mal jetzt. 8-)

  • #17

    Ich fahr immer auf einen grossen Platz....20 mal linksrum und 20 mal rechtsrum im Kreis und steigere langsam das Tempo...danach habe ich eine rauhe Oberfläche und der Spaß kann beginnen :dance:

    ---- Member of GDZR ----




    Aktuell ham se mir meine Signatur entzogen...Ich bin der Einzige aufm NC Treffen der mit Knut Telefoniert hat

  • #18

    Gute Idee, Torsten!
    Ebenfalls bietet sich an, auf den ersten KM etwas zu "wedeln". Dabei aber den Lenker drücken, nicht selbst mit in die Schräglage legen.
    Sieht zwar albern aus, aber der Zweck heiligt die Mittel... :lol: :lol:

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